Tourismus
Nachhaltigkeit im Fremdenverkehr
Ist Nachhaltigkeit im Fremdenverkehr überhaupt möglich?
Zuhause zu bleiben ist natürlich das Beste für die Ökobilanz, aber Reisen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Um langfristig wirtschaftlich erfolgreichen Tourismus zu betreiben und damit Wohlstand für die Menschen der Region zu schaffen, ist der Schutz der Ressourcen und der Natur- und Kulturlandschaft essenziell.
Unsere Region ist von einer „Gästeüberflutung“ noch weit entfernt, dennoch sind alle Leistungsträger vor Ort und Anreisende angehalten, mehr zu nachhaltigem Tourismus und somit einer nachhaltigen Ökobilanz beizutragen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und viele Einzelmaßnahmen von Betrieben, Leistungsanbietern oder Verbänden gibt es bereits Ansätze für Nachhaltigkeit in Spessart, am Main und Odenwald.
Die Wahl der An- und Abreise des Gastes spielt eine erhebliche Rolle für den ökologischen Fußabdruck. Umweltfreundliche Alternativen sind im Landkreis durch ein gut ausgebautes Bahn- und Busstreckennetz vorhanden. Wander- und Radurlaub sind schon von Natur aus umweltfreundlich. NeO-Bus und NaTourBus bringen Gäste im Odenwald zu zahlreichen Zielen und wieder zurück. Mit dem preisgekrönten Projekt „Wald erFahren“ wurden über 100 kostenlose E-Bike-Ladestationen geschaffen, so dass der Spessart leichter mit dem E-Bike zu erkunden ist.
Auch das Gastgewerbe gewährleistet immer mehr Nachhaltigkeit: So kann mit dem Einkauf von regional erzeugten Lebensmitteln sowie Fleisch aus artgerechter Tierhaltung ein positiver Beitrag geleistet werden, ebenso mit der Vermeidung von Kleinst- oder Mehrwegverpackungen.
Beim Kauf von Bettwäsche und beim Möbeleinkauf im Hotel- und Gastgewerbe stehen nachhaltige Produkte zur Verfügung. Ob Toilettenspülung durch Regenwasser, biologisch abbaubare Reinigungs- und Waschmittel – vieles ist möglich.
Einige Unterkünfte haben sich mit dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS zertifiziert, andere Betriebe setzen auf das „Green Sign“-Siegel für nachhaltig agierende Hotelbetriebe. Mehrere Winzer haben ihre Betriebe auf ökologischen Weinbau umgestellt.
Zahlreiche Initiativen haben sich gebildet, etwa das Grünland-Spessart-Projekt oder zur Vermarktung der wertvollen Streuobstwiesen. Sie arbeiten Hand in Hand, um regional ökologische Produkte zu erzeugen, die gleichzeitig die Kulturlandschaft erhalten. Regionale Produkte und Fair-Trade-Produkte werden von Gästen als auch von Einheimischen immer mehr wertgeschätzt.
Letztlich tragen auch die regionalen Natur- und Landschaftsführer, der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, das archäologische Spessart-Projekt, der Naturpark Spessart, die Burglandschaft sowie viele weitere Verbände dazu bei, sich mit der Natur-und Kulturlandschaft zu identifizieren im Sinne einer nachhaltigen Weiterentwicklung.
dac
Autor:Blickpunkt MIL aus Miltenberg |
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