Coronavirus Hotspot in Europa:Neue Erkenntnisse
Im Tiroler Skiort Ischgl haben sich wohl hunderte Touristen infiziert
Im Tiroler Skiort Ischgl haben sich wohl hunderte Touristen mit dem Coronavirus infiziert. Obwohl Island bereits am 5. März den beliebten Skiort Ischgl zum Risikogebiet erklärt hat, erfolgte weder in Tirol noch in Deutschland eine offizielle Warnung daraus.
Nach Auswertungen des BR haben sich vermutlich 341 Fälle aus 101 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten Reisende vermutlich in Ischgl angesteckt.
Datenjournalisten des BR haben mehr als 4.000 Instagram-Posts ausgewertet, die zwischen Ende Februar und Anfang März aus Ischgl gepostet wurden. Durch die Verknüpfung der Bilder mit den Standortdaten ließ sich zeigen, dass mehr als 1.000 Nutzer nach ihrem Ischgl-Aufenthalt von anderen Orten in Europa aus Bilder gepostet haben. Touristen, die sich in Ischgl angesteckt haben, könnten so das Virus in ganz Europa verteilt haben.
Darüber hinaus geht man davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Wie am vergangenen Freitag eine Veröffentlichung des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg schreibt, gehen 101 SARS-CoV-2-Fälle auf den Expositionsort Ischgl zurück. Nordrhein-Westfalen meldet zum gleichen Zeitpunkt 973 Fälle, die auf Tirol zurückzuführen sind und Thüringen führt 120 von 349 Fällen (Stand 24.03. 10 Uhr) auf das Expositionsland Österreich zurück.
Der österreichische Verbraucherschutzverein hat eine Sammelklage gegen den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter, Bürgermeister, Seilbahngesellschaften und weitere Behördenvertreter gestellt. In fünf Tagen hätten sich mehr als 2.500 Betroffene gemeldet. Die meisten Meldungen kämen aus Deutschland und würden die Region Ischgl betreffen.
Derzeit ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Innsbruck in Ischgl, weil ein Gastronom den positiven Test einer Mitarbeiterin Ende Februar nicht an die Gesundheitsbehörden gemeldet habe.
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Hier gibt es neue Erkenntnisse zu den Ereignissen in Ischgl
Autor:Stefan Rüttiger aus Miltenberg |
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