Faszination Stadt, Land, Fluss: der Tourismus boomt am Bayerischen Untermain
„Wir sind begeistert von dieser Region und kommen gerne wieder“.
Das ist die gegenwärtige Sicht der meisten Besucher am Bayerischen Untermain
Ein Antriebsgrund: Besucher suchen die Illusionierung.
Beim Massen-Ansturm von Besuchern einer Stadt auf einen Markt, zum Beispiel Ende März oder Anfang April, werden viele interessante Phänomene deutlich:
Touristen und Einheimische sind begeistert, fasziniert und „happy“.
Warum?
- Sie wollen sich unbeschwert treiben lassen.
- Sie möchten sich unterhalten (lassen).
- Sie wollen vor allem alles unkompliziert genießen.
Die Folge: Das Problematische, das Unangenehme, die Last – typisch für den Alltag - findet nicht statt, vordergründig versteht sich.
Allen voran die Erlebnis-Industrie präsentiert Sehnsüchte und Träume: Optimismus, Frische, Glück, Harmonie, Abenteuer ...
Dabei werden immer wieder Wunsch- und Traumvorstellungen deutlich:
1. Ein Bedürfnis nach Unterhaltung
2. Der Wunsch nach Entspannung und Bequemlichkeit
3. Eine Forderung nach Kontrast-Erleben
4. Die Sehnsucht nach Gemeinschafts-Erlebnissen
5. Ein Wohlfühlen in schöner Umgebung
Konkret:
zu 1. Das Bedürfnis nach Unterhaltung: Alle Besucher wollen einen schönen Tag haben. Sie möchten etwas Außergewöhnliches sehen, gerne auch mit allen Sinnen genießen und auch gut unterhalten werden.
zu 2. Der Wunsch nach Entspannung und Bequemlichkeit: Ohne übermäßig große körperliche Anstrengung möchten wohl alle Besucher abschalten und entspannen, außerdem bequem ihr Ziel ansteuern.
3. Die Forderung nach Kontrast-Erleben: Besucher wollen sicherlich unter keinen Umständen an die Alltagswelt erinnert werden. Sie möchten für einige Stunden ohne Hektik und Termindruck die Sorgen hinter sich lassen und geradezu in Kontrast-Erlebnissen baden.
4. Die Sehnsucht nach Gemeinschafts-Erlebnissen:
Das Gemeinschafts-Erleben vollkommen macht das Unterwegssein mit der Familie, mit Freunden oder Bekannten. Man fühlt sich „zusammengeschweißt“, verbunden inmitten des Gedränges und ein wohltuendes „Wir-Gefühl“ kommt auf.
5. Wohlfühlen in schöner Umgebung (im städtischen, verkehrsberuhigten Ambiente, in gesunder Umwelt, in reizvoller Natur): Anziehungskraft und Natur verbinden sich oft zu einer wohltuenden Symbiose mit nachhaltigem Erinnerungswert.
Neue Studien
... im Bereich „Erlebniswelt“ und „Wohlfühl-Management“ haben ergeben, dass die Rolle des Gastgebers (positive Stimmung, emotionale Erlebnisse) eine bedeutende Rolle spielt.
Aus Besucher-Befragungen geht hervor, dass die Gäste beim Kontakt mit dem Personal viel Persönliches, Atmosphärisches und Nonverbales im Blick haben wie zum Beispiel Haltung, Gesten, Erscheinung, Gesicht, Augenkontakt, Ton und Tonlage, Worte und Wortwahl.
Attraktive Anbieter
Deutschland bleibt das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Jeder dritte Bundesbürger verbringt seine Ferien in Deutschland.
Der Inland-Tourismus erobert seine Marktanteile wieder zurück, die er vor der Jahrtausendwende schon einmal besessen hat.
Der demographische und soziale Wandel in Deutschland verstärkt diese Entwicklung.
Singles und Senioren sind bei Inlandreisen überrepräsentiert.
Die wachsende Zahl der Einpersonen-Haushalte in Deutschland lässt die Gruppe der Alleinreisenden immer größer werden.
Alleinstehende sind mehr als andere an Inlandreisen interessiert.
Dies gilt auch für Senioren, die gerne in Deutschland Urlaub machen. Aber auch Selbstständige und Freiberufler wissen den Wert von Inlandreisen zu schätzen. Statt Wärme, Weite und Ferne wird wieder mehr die Nähe gesucht.
Die Inlandsmarketing-Kampagne der Deutschen Zentrale für Tourismus „Kurz-nah-weg“ trägt Früchte. Viele Ferienregionen in Deutschland brauchen die Konkurrenz der Sonnenziele nicht mehr zu befürchten.
Mit dem bundesweiten Ausbau von Marktsegmenten wie Gastfreundschaft, Gemütlichkeit und Wellness gelingt es vielen inländischen Ferienregionen- beispielsweise am Bayerischen Untermain - sich zu attraktiven Ganzjahresanbietern zu entwickeln – unabhängig von Wetter und Jahreszeit.
Auffallend:
Der Inlandstourismus behält seine „Stammgäste“. Viele machen lieber in Deutschland als Reisen ins Ausland. Das ist eine sichere Zukunftsbank für den inländischen Touristikmarkt!
Trend zum Senioren-Tourismus: die neue S- Klasse
Die Ruheständler und Rentner werden in den nächsten zwanzig Jahren die „Trendner“ der Zukunft sein. Die neuen Senioren links liegen zu lassen, wäre der größte strategische Fehler der Tourismus-Wirtschaft. Ohne die ältere Generation müssten viel Reisebüros schließen.
Seniorenreisen entwickeln sich zur neuen S-Klasse, zum Urlaub mit besonderen Qualitäts-Ansprüchen. Hier ist besonders wichtig:
Service, Sauberkeit, Sicherheit, Gastfreundschaft, Gemütlichkeit, eine schöne Landschaft, authentische Stadt-Sehenswürdigkeiten und –feste sowie ein gesundes Klima rundum. Mit einem Wort: Lebensqualität.
Übrigens:
Jungsenioren im Alter zwischen 50 und 64 wollen im Urlaub aktiv etwas für ihre Gesundheit tun. Ihr Anteil unter den Wander-Urlaubern ist fast achtmal so hoch wie bei Jugendlichen.
Zunehmend an Bedeutung gewinnt auch die 5-S-Qualität: Schönheit, Sauberkeit, Sicherheit, Schutz und Sehenswürdigkeiten:
1. Schönheit der Landschaft
2. Sauberkeit der Unterkunft
3. Sicherheit vor Ort
4. Schutz vor Belästigungen
5. Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Fazit:
Das Schlüsselwort der Touristikbranche lautet „Reisezufriedenheit“. Der Urlaubsreisende möchte mit sich und der Welt zufrieden nach Hause zurückkehren.
Deshalb muss der Urlaub hier im Odenwald, Maintal und Spessart einfach schön sein! Und: das ist er auch!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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