Family-REISETIPP in die Südwestpfalz: Von Detektiven, Burgfräuleins und Alpakas
Das Dynamikum in Pirmasens hat neu eröffnet. Doch nicht nur hier gibt es viel zu entdecken...
Innerhalb von einer Stunde muss es gelöst sein, „Das Geheimnis des Nachbarn“. Eigentlich sollen sie bei den Nachbarn nur die Blumen gießen, doch plötzlich stecken die jugendlichen Besucher des Dynamikum mittendrin in einem Kriminalfall. In gemeinschaftlicher Detektivarbeit gehen sie versteckten Hinweisen nach, stellen Nachforschungen an und beratschlagen sich, um den Fall aufzuklären. „Akte Dynamikum“ heißt dieses Angebot für Jugendliche ab 14 Jahren im Science Center in Pirmasens. Über 160 Exponate aus Naturwissenschaft und Technik können hier von Kindern und Jugendlichen spielerisch erforscht werden. Und der Familiensommer in der Südwestpfalz hat noch mehr zu bieten. Das Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen in Fischbach etwa, ein Erlebniszentrum mit Baumwipfelpfad und finaler Riesenrutsche. Oder die Burg Berwartstein bei Erlenbach. Hier wird für Burgherren und -fräuleins das Mittelalter wieder lebendig. Und dann warten ja auch noch die Alpakas vom Teufelstal in Horbach darauf, einen gemütlichen Familienspaziergang durch den Pfälzerwald zu unternehmen. Streicheln und Knuddeln ausdrücklich erlaubt.
INFOS: www.suedwestpfalz-touristik.de
Vier Wochen Umbauzeit sind vorbei, seit 19. Mai hat das beliebte Dynamikum in Pirmasens wieder geöffnet. Auf 4.000 Quadratmetern laden viele neue Exponate zum Erkunden und Entdecken ein. Im Zentrum steht das Thema der Bewegung und alles, was damit zu tun hat. Wie hoch kann man springen? Warum lassen sich Kreisel nicht aus der Ruhe bringen? Können Töne Dinge bewegen? Ganz praktische Fragen, auf die es hier Antworten gibt. Und immer werden die Kinder und Jugendlichen zum Mitmachen angespornt: Sie kurbeln, was das Zeug hält, sie rennen und springen – und kommen den Phänomenen auf die Spur. So werden physikalische Gesetze und komplexe Zusammenhänge aus Naturwissenschaft und Technik für alle erlebbar. In der neuen Dynamikum-App erklärt ein Physiker und Youtuber die Themen der Ausstellung auf ebenso aufregende wie witzige Art und Weise. Mit der App und ihrem Smartphone können die Besucher Teil der Ausstellung werden, eigene Messungen vornehmen und ihre ganz persönliche Entdecker-Tour durch das Dynamikum erstellen.
Viel zu entdecken gibt es für alle Beteiligten auch auf einer Wanderung mit den Alpakas vom Teufelstal in Horbach. Dabei sind die Andentiere alles andere als teuflisch, sondern gutmütig bis über ihre wuscheligen Ohren. Auf geführten Touren durch den Pfälzerwald kann man die Alpakas hautnah erleben, auch mit dem einen oder anderen Vorurteil wird sozusagen im Vorbeigehen aufgeräumt. So spucken Alpakas nur im äußersten Notfall. Beruhigend zu wissen, wie auch die Alpaka-Wanderung selbst auf hyperaktive Kinder ungemein beruhigend wirkt.
Tierisch geht es auch im Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen in Fischbach zu. Über vier Etagen erstreckt sich die Ausstellung in dem Erlebniszentrum, die spielerisch über die Region und ihre Bewohner informiert. Das Highlight allerdings liegt im Dunkeln – in der Nachtetage. Hier erfährt der Besucher, was im Biosphärenreservat passiert, wenn das Licht ausgeht. Wer sich in die dunkle Welt der Nacht hineintraut, wird von Glühwürmchen, Eulen und Fledermäuse begrüßt und lernt in einer animierten Zeitraffer-Reise die nachtaktiven Bewohner in Pfälzerwald und Nordvogesen kennen. Wieder im Hellen, geht es hoch hinaus: auf den 270 Meter langen Baumwipfelpfad. 18 Meter Höhe sorgen für Adrenalin, zehn interaktive Spielstationen auf dem Holzweg durch die Baumkronen für Abwechslung. Besonders Wagemutige überqueren gesicherte Seil-, Teller- und Hängebrücken und steigen auf zum Adlerhorst in 40 Metern Höhe. Zur Belohnung wartet die Riesen-Wedelrutsche als rasanter Rückweg.
Etwas märchenhafter, aber auch nicht ganz ohne Grusel geht es auf der Felsenburg Berwartstein bei Erlenbach zu. Hier hauste einst der sagenhafte Ritter Hans von Trotha, der es mit seinen Raubzügen und Untaten zu schrecklicher Berühmtheit brachte. Heute können Besucher auf einem Rundgang den historischen Rittersaal, den original erhaltenen Burgbrunnen und weitere mittelalterliche Annehmlichkeiten bestaunen. Für einiges Schaudern sorgt eine Führung mit Fackeln und Kerzen durch geheime Gänge zur Folterkammer. Und wie auf jeder ordentlichen Burg spukt auch auf Berwartstein ein Gespenst, das hin und wieder kleine und große Burgherren und -fräuleins erschreckt. Aber nicht zu sehr. Versprochen.
Autor:Sylvia Kester aus Miltenberg |
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