Tag des Sports begeistert wieder über 1000 Gäste
Dass der Landkreis Miltenberg sich zu Recht als Sportlandkreis bezeichnen kann, zeigte sich beim Tag des Sports in der Elsenfelder Untermainhalle eindrücklich: Über 400 Sportlerinnen und Sportler wurden für sportliche Erfolge ausgezeichnet, im Rahmenprogramm beeindruckten Akteure mit Tanz, Kunstradfahren, Modellflug und Rollstuhlbasketball. Wehmut kam auch auf: Für Rudi Martin war es der letzte Tag des Sports als Moderator.
Im Namen des BLSV begrüßte Volker Goebel die Gäste und rief in Erinnerung, dass die großen sportlichen Erfolge nur möglich seien, weil hinter den Sportlerinnen und Sportlern Eltern, Betreuer und Trainer stehen, die mit viel Einsatz am Werk seien. Wie Goebel wies auch Landrat Jens Marco Scherf darauf hin, dass zahlreiche Helfer es möglich machten, dass auch der Tag des Sports seit nunmehr 40 Jahren stattfindet. Seit 1977 würden Sportler geehrt, sagte Scherf, somit zählten diese zu den ältesten und traditionsreichsten Sportlerehrungen Deutschlands. Scherf erinnerte an den damaligen Initiator und Erbauer der damaligen Rudolf-Harbig-Sporthalle, Altlandrat Karl Oberle, aber auch an Altlandrat Roland Schwing, der die Idee zum Tag des Sports weiter entwickelte.
Ihm sei der Tag des Sports ein besonders Anliegen, stellte Scherf klar, „denn er dient der Wertschätzung aller sportlich Aktiven in unserer Heimat, egal welchen Alters, welcher Leistungsfähigkeit und in welcher Sportart.“ Mit vielen Sportlerinnen und Sportlern, die 2016 auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene zahlreiche Siege und gute Platzierungen errungen haben, bestätige man den Ruf des Sportlandkreises. Scherf brachte auch seine Wertschätzung des Ehrenamts zum Ausdruck. Beispielhaft für das Engagement des Landkreises nannte er die Ehrenamtsstelle und die Ehrenamtskarte, die im Januar kommen wird.
Dass Vereine auch integrative Leistungen erbringen, stellte Adolf Weis, Kreisvorsitzender des Bayerischen Fußballverbands, heraus: Er überreichte einen Scheck der Egidius-Braun-Stiftung über 500 Euro an den Vertreter des FC Bürgstadt, Heiner Janetschek. Damit würdigt die Stiftung die Hilfe der Vereine bei der Integration von Flüchtlingen. Weis zeigte sich stolz, dass bereits 29 Vereine im Fußballkreis Aschaffenburg diesen Scheck bekommen hätten.
Über jeweils 250 Euro durften sich der Tennisclub Eichenbühl, der SV Richelbach und die Herzsportgruppe Miltenberg freuen: Diese Clubs, die ausgelost wurden, bekamen vom Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Miltenberg, Thomas Feußner, Jugendförderpreise.
Moderiert von Rudi Martin und Stefan Klemm, wurden die 1100 Zuschauer Zeugen eines wiederum äußerst unterhaltsamen Tags des Sports. Thorsten Schork, Sportreferent des Landkreises, hatte ein Rahmenprogramm zusammengestellt, das das Publikum wiederholt zu lang anhaltendem Applaus animierte.
Anmut, Körperbeherrschung und tänzerische Leichtigkeit vermitteln mehrere Tanzgruppen in ihren Vorträgen. Schon der Auftakt mit dem „Robotertanz“ der Grundschule Bürgstadt und des CCC Bürgstadt (Leitung: Anke Brodowski-Wörner) zeigte das Können der Mädchen, die mit mechanischen Bewegungen, Robotern gleich, über das Parkett wirbelten.
Laut und rhythmisch wurde es, als die Tänzerinnen und Tänzer des Tanzprojekts Buchen (Leitung: Volker Schwender) das Parkett der Arena betraten. Tänzerisch perfekt auf die begleitende Hip-Hop-Musik abgestimmt, überzeugten die jungen Leute mit Salti, Überschlägen, Kopfständen und Breakdance-Elementen. Die Gruppen Zzyzx (Streetdance), Next Level und ConneXion zeigten dem begeisterten Publikum, warum sie auf nationaler und internationaler Ebene so erfolgreich sind und sich viele Preise ertanzt haben.
Dass Rollstuhlbasketball hohe Anforderungen an die Kondition und die Muskulatur, aber auch an die Präzision stellt, konnte Landrat Jens Marco Scherf am eigenen Leib erfahren. Am Ende der Basketballvorführung des Regionalliga-Teams 99 (Leitung: Wojciech Sak) streifte sich Scherf ein Leibchen über, setzte sich in einen Rollstuhl und mischte sich unter die Sportlerinnen und Sportler.
Für Staunen sorgen beim Tag des Sports schon seit Jahren die Kunstradfahrer. Den Akteuren des Radfahrvereins Adler Soden braucht um Nachwuchs nicht bange zu sein: Auch nachdem das Aushängeschild des Vereins, David Schnabel, seine Weltkarriere beendet hat, ist hoffnungsvoller Nachwuchs vorhanden. Die weiblichen und männlichen Nachwuchskräfte zeigten, am Mikrofon begleitet von Christian König, perfekte Körperbeherrschung, als sie auf im Scheinwerferlicht Kreisfiguren auf ihren Spezialrädern fuhren.
Für Staunen im Programm sorgten die Akteure des MFG Elsava, die mit zahlreichen Modellflugzeugen die Halle betraten. Kleinflugzeuge, Hubschrauber und große Flugmodelle bedeckten den Hallenboden, ehe die Modellflugspezialisten mehrere kleine Flugzeuge in der Halle fliegen ließen. Ingmar Grothe kommentierte die Flüge und erklärte, wie schwer es ist, an der Fernsteuerung jede Flugbewegung zu kontrollieren. Große Erfahrung sei nötig, damit bei Richtungswechseln die richtigen Bedienelemente betätigt werden, sagte er. Zahlreiche Besucher zückten ihre Smartphones und filmten die Modelle, als diese bis dicht unter die Hallendecke und in atemberaubendem Tempo durch die Halle flogen.
Emotionen kamen auf, als Landrat Jens Marco Scherf und Ko-Kommentator Stefan Klemm den langjährigen Moderator Rudi Martin verabschiedeten. 21 Jahre lang hatte Martin die Gala moderiert, nun war für ihn Schluss. Martin, den Scherf als „umsichtigen und kompetenten Moderator“ charakterisiert, habe es „der Liebe wegen“ nach Coburg verschlagen, erklärte der Landrat, zudem wolle er etwas kürzer treten. Rudi Martin, 1944 in Wörth geboren, habe im Landkreis Miltenberg große Spuren hinterlassen. Er sei Schriftführer beim Schützenverein Maintal gewesen, zweiter und dritter Vorsitzender bei den Fußballern der Elsava Elsenfeld sowie Jugendtrainer. Große Verdienste habe er sich zudem von 1987 bis 2015 als Geschäftsführer des LAZ Obernburg-Miltenberg erworben, blickte Scherf auf die Verdienste Martins zurück. „Die großen Erfolge sind immer mit seinem Namen verbunden“, sagte Scherf und überreichte ihm ein großformatiges Bild, das Martin als Moderator beim Tag des Sports zeigt. Zahlreiche Sportfunktionäre verabschiedeten sich mit Präsenten. „Irgendwann muss Schluss sein“, begründete Martin seinen Entschluss, jetzt brauche es neue, kreative Menschen. Auch Ko-Moderator Stefan Klemm bedauerte Martins Rückzug, denn Martin sei nicht nur Mentor, sondern auch Freund gewesen und habe ihn als Moderator zum Tag des Sports gebracht.
Rudi Martins Nachfolge ist bereits geklärt. „Aus Rudi wird Susanne“, kündigte Klemm an und bat Susanne Hess (Rüdenau) auf das Parkett, die künftig gemeinsam mit Klemm moderieren wird. Dass Hess es kann, zeigte sich sogleich, als sie einen Programmpunkt ansagte.
Wie in jedem Jahr, sorgte auch diesmal die Big Band der Miltenberger Johannes-Hartung-Realschule (Leitung: Peter Knapp) für die Unterhaltung der Gäste. Der Veranstaltung schloss sich ein Stehempfang im Foyer der Untermainhalle an.
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