Sportliche Begeisterung trotz der großen Hitze
Trotz der Hitze haben sich zahlreiche Sportlerinnen und Sportler, Menschen mit und ohne Handicap, am Samstag zum inklusiven Sportfest des Landkreises Miltenberg und des TV Trennfurt in Trennfurt getroffen. Tropische Temperaturen machten allen zu schaffen, dennoch war große Begeisterung zu spüren.
Der Vorsitzende des Turnvereins Trennfurt, Horst Heuß, freute sich über viele Aktive sowie Gäste, die den Weg an den Gänserain gefunden hatten. Er sei gespannt, welche Rundenzahl beim Sponsorenlauf zugunsten der Lebenshilfe erreicht wird, so Heuß vor dem Start. Für jede gelaufene Runde – jede 500 Meter lang – hatten die Stadtwerke Klingenberg im vergangenen Jahr einen Euro spendiert, so dass sage und schreibe über 6.000 Euro zusammengekommen waren. In diesem Jahr absolvierten 258 Teilnehmerinnen und Teilnehmer 4.706 Runden und liefen 1.882 Kilometer. Bei den Männern schaffte Sören Borcherding tolle 92 Runden, bei den Frauen absolvierte Melanie Horn 74 Runden. Unter dem Strich kam eine Spendensumme von 2.353 Euro zusammen, die von den Stadtwerken Klingenberg, der WIKA, der Sparkasse Miltenberg-Obernburg und der BKK Akzo Nobel aufgerundet werden soll. Die Sparkasse war darüber hinaus aktiv: Ein großes Team von Helferinnen und Helfern trug zum Sportfest bei.
Vor dem Start des Laufs hatte Heuß alle Mitwirkenden des Sportfests gebeten, nicht an Rekorde zu denken, sondern an die Gesundheit. Angesichts der Hitze appellierte er an alle Aktiven, lieber einige Runden weniger zu laufen und viel zu trinken und sich auch beim Fußball zurückzuhalten. Angesichts der Temperaturen hatte der TV aufgerüstet und sogar Duschen an der Laufstrecke zur Abkühlung installiert. Neu war auch eine erweiterte Runde, die sogar für Rollstuhlfahrer geeignet war.
Für Landrat Jens Marco Scherf gehört die aktive Teilnahme am mittlerweile sechsten Sportfest zum festen Programm. Bevor er auf die Strecke ging, richtete er einige Worte an die Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Sport sei für alle Menschen da, sagte der Landrat, der auch Schirmherr der Veranstaltung ist. „Wenn wir zusammen etwas tun, macht das unheimlich viel Freude und gibt Kraft“, so Scherf. Jeder Mensch, ob mit oder ohne Handicap, sei einzigartig und verfüge über individuelle Fähigkeiten und Leidenschaften, meinte der Landrat und stellte auch die Leistung des TV Trennfurt im Bereich Inklusion heraus. Die Inklusion werde hier seit vielen Jahren gelebt, lobte er.
Klingenbergs Bürgermeister Ralf Reichwein erklärte, dass es für die Stadtwerke Klingenberg wichtig sei, dabei zu sein. Statt einem Euro pro gelaufener Runde wie im Vorjahr fördere man die Veranstaltung in diesem Jahr mit einem Festbetrag, erklärte er. „Jeder hat Stärken und Schwächen“, sagte Reichwein beim Blick auf die Menschen mit und ohne Behinderung, die gemeinsam Sport treiben. Wie seine Vorredner würdigte auch er die große Leistung des TV Trennfurt bei der Organisation dieser Veranstaltung. Mit von der Partie war auch der Landtagsabgeordnete Berthold Rüth, der ein Grußwort sprach und auch einige Runden absolvierte.
Neben dem Sponsorenlauf war auch sonst einiges geboten. Bei einem Fußballturnier traten fünf Teams mit insgesamt 45 Spielern an. Mit großer Begeisterung feierten Spieler und Gäste jedes der 30 erzielten Tore. Die Mannschaften von Kids mit Handicap Aschaffenburg, der Lebenshilfe Schmerlenbach sowie der Richard-Galmbacher-Schule Elsenfeld kämpften um jeden Ball und die Trainer hatten alle Hände voll zu tun, die Begeisterung angesichts der Hitze zu bremsen. Bei der Siegerehrung erhielt jeder Spieler eine Erinnerungsmedaille und die Verantwortlichen des TV Trennfurt erhielt die Zusage, dass alle Mannschaften im nächsten Jahr wiederkommen wollen.
Obwohl es in der Sporthalle noch schweißtreibender als draußen war, zeigten Behinderte und Nichtbehinderte bei einem Tischtennisturnier viel Einsatzbereitschaft und schöne Ballwechsel. Aufgrund der hohen Temperaturen wurde die Abnahme des Sportabzeichens für Menschen mit und ohne Behinderung abgesagt. Stattdessen bauten die Helfer des Sportreferats des Landkreises und der Lebenshilfe sowie Wolfgang Hofmann, Abteilungsleiter für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung in Bayern, zwei Stationen auf. Behinderte Sportlerinnen und Sportler müssen diese absolvieren, wenn sie das Sportabzeichen erlangen wollen. Beim Zielwurf geht es um die Koordination, beim Medizinballweitwurf um die Kraft. Jeder – egal ob behindert oder nicht – konnte selbst ausprobieren, welche Leistung notwendig ist, um diese Stationen zu meistern.
Während des Nachmittags holte Moderator Tim Jahns immer wieder Gäste ans Mikrofon – unter anderem Dr. Reinfried Galmbacher und Armin Staab von der Lebenshilfe und Landrat Jens Marco Scherf.
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