FIFA WM 2014: Werden wir wieder Weltmeister?

Junge Fans im Landkreis Miltenberg: Sport an der Mittelschule Bürgstadt.
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  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Gemeinschaft, Gefühle und Ausgelassenheit Appell an Fairness und Achtung der Menschenrechte
WM- Motto: „Alle im gleichen Rhythmus“
Die WM-(Vor-)Freude packt nicht nur Fußball-Fans im Landkreis Miltenberg

Mal ehrlich! Hat auch Sie schon die Fußball-Weltmeisterschafts-Vorfreude gepackt?
Warten Sie voller Freude auf die bald startenden Fußball-Matches in Brasilien?

Auf Jogi und seine Jungs, auf Kapitäne, Stars und Torjäger anderer Mannschaften, auf spannende Spiele und erlösende Tore, auf leidenschaftliche Hymnen, gemeinsame Gesänge und rhythmische Trommel-Klangteppiche, auf wehende, farbenprächtige Fahnen und auf ein stets mitfühlendes, begeisterungsfähiges Publikum in Stadien und vor Public-Viewing-Leinwänden, vor Fernsehern und an Smartphones?

Nun, dann sind Sie nicht allein! Millionen Deutsche fiebern mit, wenn es am Freitag, dem 12. Juni 2014 um 22 Uhr in Sao Paulo losgeht mit dem Spiel Brasilien gegen Kroatien und vier Tage später Portugal gegen Deutschland in Salvador um 18 Uhr antritt.

Vier Wochen dauert die südamerikanische Hitze-Tortur und am Sonntag, 13. Juli 2014, wissen wir nach dem Finale in Rio de Janeiro und vor Mitternacht mehr: vor allem wer neuer Fußball-Weltmeister geworden ist!

Dazwischen wird gezittert, Daumen gedrückt und hoffentlich auch gejubelt und gefeiert: auf innerstädtischen Fan-Meilen, mit Kumpels vor dem Fernseher oder in Kneipen und Gaststätten - viele auch bei der Spätschicht auf der Arbeit.

Jedenfalls der Countdown zum Anpfiff der WM in Brasilien läuft schon jetzt: WM-Werbeartikel gibt es zuhauf, Wissenstests mit verlockenden Preisen werden angepriesen und die Standard-Frage bleibt weiterhin: Wer wird Weltmeister?

Zweifellos zählt Deutschland nicht nur am Zuckerhut zum Favoritenkreis, der aber auch die Top-Nationen Brasilien, Spanien oder Argentinien umfasst. Aber da gibt es ja auch noch Uruguay, Portugal, Italien und Frankreich, die nie unterschätzt werden sollten!

Oder setzt sich diesmal ein Außenseiter durch? WM-Tabellenrechner registrieren die Ergebnisse und ermöglichen für jeden Fan beispielsweise per PC und App mögliche Optionen der Finale-Anwartschaft.

Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 (englisch FIFA World Cup, portugiesisch Copa do Mundo) der Männer ist als bedeutendstes Turnier für Fußball-Nationalmannschaften bereits die 20. Austragung.

Heuer findet die Fußball-WM vom 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 in Brasilien statt. Spanien ist Titelverteidiger der Weltmeisterschaft 2010 und gilt in Fachkreisen als diesjähriger Finale-Anwärter. Automatisch qualifiziert sich der Sieger für den FIFA-Konföderationen-Pokal in drei Jahren.

Brasilien ist bereits zum zweiten Mal nach 1950 Gastgeber einer Weltmeisterschaft: die Entscheidung fiel schon vor sieben Jahren (2007) für „Brasil“ als einzigen Bewerber.

Grund für die FIFA-Festlegung war auch die Tatsache, dass der brasilianische Fußballverband heuer hundert Jahre alt wird. 2009 wurden die zwölf Städte bekanntgegeben, die für die Austragung der Spiele der Fußball-WM 2014 ausgewählt wurden. Die Auslosung der Qualifikationsgruppen erfolgte im Juli 2011.

32 Nationalmannschaften haben sich qualifiziert. Brasilien ist als Gastgeberland per Reglement automatisch Teilnehmer am Turnier. Zum ersten Mal beteiligt sich die Fußballmannschaft aus Bosnien und Herzegowina an der Endrunde einer Fußball-WM.

Deutschland spielt in der Vorrunde in der Gruppe G gegen Portugal (16. Juni) in Salvador, gegen Ghana (21.Juni) in Fortaleza und gegen die USA (26. Juni ) in Recife.

Im Februar letzten Jahres gab die FIFA bekannt, bei der Endrunde 2014 in Brasilien erstmals die Torlinien-Technologie „Goal Control – 4 – D“ einzusetzen: sieben Hochgeschwindigkeits-Kameras pro Tor senden ein Signal auf die Uhren der Schiedsrichter, wenn ein Tor gefallen ist. Dadurch sollen die Schiedsrichter in der Entscheidung unterstützt werden, ob der Ball die Torlinie komplett überquert hat. Fehlentscheidungen dürften künftig dadurch vermieden werden.

Der Verkauf von rund drei Millionen Eintrittskarten für die WM-Spiele wurde ab August 2013 gestartet. Jede teilnehmende Mannschaft erhält mindestens acht Millionen Dollar, der Weltmeister bekommt ein Preisgeld von 35 Millionen Dollar.

Europäische Zuschauer können zumindest alle Spiele der Finalrunde zu angemessenen Zeiten zu sehen bekommen. Das Finale selbst startet um 21 Uhr MESZ.

Mehrere Stadien wurden anlässlich der WM in Brasilien neu errichtet oder modernisiert: die Kosten dafür betrugen 2,53 Milliarden Euro. Zehntausende Familien wurden im Rahmen der WM-Baumaßnahmen umgesiedelt und entrechtet. Proteste und Demonstrationen auch gegen die hohen Geldausgaben für die WM und die Olympischen Sommerspiele 2016 gab es im letzten Sommer.

Schon 2010 wurde das neue WM-Logo für Brasilien vorgestellt: es zeigt einen gelben und zwei grüne um sich geschlungene Arme, deren Hände eine Kugel formen und so die Form des FIFA-WM-Pokals nachahmen. Blau und Grün verweisen auf die brasilianische Nationalfarben-Flagge, die rote Jahreszahl 2014 sticht hervor.

Der Slogan für die WM 2014 latet auf deutsch „Alle im gleichen Rhythmus“. „Brazuca“ ist außerdem der mehrheitlich gewählte Namen des offiziellen Spielballs für die WM 2014: erstmals in der Geschichte durch Internetabstimmung der Fans selbst bestimmt.

Das Brasilianische Dreibinden-Gürteltier hat bekanntlich ein gelbes Fell und einen blauen Panzer. So wurde es vor zwei Jahren zum offiziellen Maskottchen der WM 2014 gekürt, weil es vorwiegend in Südamerika vorkommt und vom Aussterben bedroht ist. Maskottchen „Fuelco“ leitet sich ab von „futebol“ (Fußball) und „“ecologia“ (Umweltschutz).

Im Auftrag der FIFA verfügen ARD und ZDF als öffentlich-rechtliche Sendeanstalten über die TV-Rechte für Deutschland für die WM 2014.

„Rudelgucken“ ist der Alternativname für Public Viewing, der öffentlichen Live-Übertragung von Sportereignissen auf Videowänden. Etabliert wurde der Name im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. So wurde die Übertragung auf Großleinwänden in deutschen Städten gesichert.

Hauptgrund war damals die zu geringe Anzahl von Eintrittskarten in den Stadien. Neu präsentierte sich so ab 2006 eine neue Form der Anteilnahme Identität stiftender Großereignisse im eigenen Land. Experten deuten das kollektive Mitverfolgen im Kreise oft unbekannter Gleichgesinnter, das vorher nur im Stadion selbst bestand, als gemeinsames, simultanes Teilen von Gefühlen ( Freude über den Sieg des bevorzugten Teams, aber auch Trauer über die Niederlage).

Publik Viewing zeichnet sich durch neue technische Erfindungen wie Großbildleinwände oder Plasmafernseher in einer Steuerbarkeit von positiven Emotionen aus.

Public-Viewing-Veranstaltungen im Freien, die bis in die t nach 22 Uhr hineinreichen, dürfen in Deutschland nur durchgeführt werden, wenn die Nachruhe der Anwohner geschützt wird.

Werden wir wieder Weltmeister? So lautete die Eingangsfrage. Deutschlands Kapitän Philipp Lahm äußerte sich kürzlich dazu, was eine erfolgreiche WM ausmache: Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft gehöre dazu wie Kommunikation (um die Defensiv-Arbeit zu verbessern), Selbstständigkeit (durch schnelles Agieren im Spiel, auch auf Zuruf von Mitspielern), außerdem eine gewisse Gelassenheit und vor allem die Fan-Verpflichtung (als Fußball-Repräsentanten für 80 Millionen Deutsche).

Übrigens: Deutschland war erstmals 1934 bei der WM in Italien dabei. In 99 Spielen gab es 20 Niederlagen, und 60 Siege. Ab 1954 war die Bundesrepublik bei elf Fußball-Turnieren unteren den Top - 3. Alle vier Elfmeterschießen gewann Deutschland.

Hinter Brasilien ( fünf Titel), Italien (vier Titel) steht Deutschland mit drei WM-Titeln (1954, 1974 und 1990) an dritter Stelle, gefolgt von Argentinien, Uruguay, England, Frankreich und Spanien.

Die Gesamt-WM-Torjägerliste führt Ronaldo (Brasilien) mit 15 Toren an. Zwei Deutsche nehmen den zweiten Rang ein: Miroslaw Klose und Gerd Müller ( beide 14 Tore).

Doch egal, wer das Fußball-Finale gewinnt, es gilt auch in Brasilien und hier bei uns das olympische Prinzip „Dabei sein alles“ und gemäß dem WM-Motto „Alle im gleichen Rhythmus“ sei – so Bundespräsident Joachim Gauck - kraftvolles Anfeuern, und nicht Größenwahn und Rücksichtslosigkeit bei der WM gefragt.

Damit verbunden sei ein „großartiges Versprechen auf Gemeinschaft, Gefühle, Ausgelassenheit“ sowie ein Eintreten für Fairness und Achtung der Menschenrechte.

„Bem vindo ao Brasil“ – "Herzlich willkommen (zur WM) in Brasilien!"

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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