„Habt Dank, es war so schön“ – Jahrgang 1932 aus Miltenberg feiert
Neunzig Jahre sind sie nun alt, die Mitglieder der Jahrgangsgemeinschaft 1932 aus Miltenberg. Im September trafen sie sich, um mit Angehörigen und Freunden einen Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus d. Ä. in Miltenberg zu feiern. Anschließend gab es neben einem guten Mittagessen noch regen Gedankenaustausch und Erinnerungen an früher.
Den Gottesdienst zelebrierte Stadtpfarrer Jan Kölbel. Nach den Fürbitten gedachte man den Toten des Jahrgangs. Es wurden 69 Namen verlesen. Auch dem einstigen Jahrgangsmitglied Karl Brahm wurde gedacht, der mit 13 Jahren bei der Brückensprengung im März 1945 ums Leben gekommen war.
Anlässlich der 500-Jahrfeier der Pfarrei sind in der Kirche Stellwände aufgestellt, auf denen die Anwesenden sehen konnten, wie die Pfarrkirche bei ihrer Taufe, bei der Ersten Heiligen Kommunion oder bei der Firmung gestaltet und ausgemalt gewesen war. Beim Fototermin am Marktbrunnen kamen von den 17 noch lebenden Mitgliedern der Jahrgangsgemeinschaft nur noch zehn Personen zusammen, die anderen konnten wegen Krankheit oder weil sie zu weit weg wohnen nicht zur Feier kommen. 1982 beim 50jährigen Geburtstag waren es auf dem Gruppenbild an gleicher Stelle noch über siebzig Personen gewesen.
Zum Mittagessen und dem anschließenden gemütlichen Beisammensein ging es in die Gaststätte Mildenburg, wo Erich Lorenz, Mitinitiator des Freundeskreises Jahrgangsgemeinschaft 1932, die Mitglieder und Gäste begrüßte. Man freute sich besonders über Christa Kallenbach, die mit ihrer Familie aus Florida angereist war. Lorenz bedankte sich bei allen für ihr Kommen. Mit einem Weinpräsent würdigte er Erich Fellner und Helmut Lippert für ihre Mitarbeit im "Harten Kern 1932", dem Organisationsgremium, und bei Werner Knapp für sein Engagement um die Festansprachen.
Um die Erinnerung wach zu halten, konnten die Anwesenden in Dokumenten und Fotos von Wanderungen und Begegnungen, Ausflügen oder den einstigen Mehrtagesfahrten blättern.
Die Festansprachen bei den gemeinsamen Geburtstagsfeiern hielt immer Werner Knapp in Gedichtform. Beim 90. Geburtstag konnte er keine Festrede schreiben, er überraschte aber seine Jahrgangskolleginnen und -kollegen mit der gedruckten Festrede zum 65. Geburtstag, in der er chronologisch den gemeinsamen Lebenslauf beleuchtet hatte. Angefangen vom Kindergarten bei Schwester Osmana und „Fräulein Wally“, dem Schutzengel der Kinder, über die Zeit in der Volksschule mit Schulspeisung bis hin zu den Veränderungen in der Heimatstadt Miltenberg und den politischen Geschehnissen in unserem Land reichten seine Ausführungen. Als Ausblick für die Zukunft forderte er damals dazu auf, langsamer zu tun und bewusster zu Leben.
Man hatte sich viel zu erzählen und sang auch das Miltenberger Heimatlied, das alle von der Schulzeit her noch kannten. Am späten Nachmittag klang dann die Feier aus mit dem Lied "Ein schöner Tag", in dem die letzte Strophe lautet: „Habt Dank, habt Dank ihr Freunde hier, habt Dank es war so schön. Nach jedem Abschied freuen wir uns auf ein Wiedersehn.“ In diesem Sinne hofft die Jahrgangsgemeinschaft 1932 in Miltenberg noch auf weitere Treffen in geselliger Runde.
Autor:Erich Lorenz aus Miltenberg |
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