Mobilität
Auch im Alter noch mobil sein
Wenn man die fast 81jährige Elisabeth Kaup heute auf ihrem E-Scooter durch Obernburg fahren sieht, mag man kaum glauben, dass sie auch den Motorradführerschein besitzt. „Früher“, so Frau Kaup, „war es verpönt, als Frau den Motorradführerschein zu machen. Eine Vespa oder ein Mofa war ja noch so ok, aber ein Motorrad nicht. Also bin ich als Sozia auf der BMW meines Mannes mitfahren. Aber irgendwann gestand ich ihm meinen Herzenswunsch: Ich möchte lieber selbst fahren! Da war ich 20. Für ihn war das absolut in Ordnung und ich habe meinen Einser Führerschein innerhalb von vier Wochen gemacht. Da ich allerdings nur 1,60 m groß bin, war seine Maschine für mich nicht geeignet. Ich habe mir deshalb zuerst eine kleinere Honda gekauft und später eine Kawasaki.
Wir waren oft mit den Motorrädern unterwegs. In der ersten Zeit, habe ich mich nicht getraut, selbst auf die Treffen zu fahren. Denn damals hieß es noch „als Weib fährt man kein Motorrad“. Aber mein Mann meinte, ich könne doch stolz auf mich sein. Und dann, bin ich sogar mal als einzige Fahrerin auf einem Treffen geehrt worden.
Ich war noch nie der Mensch, der zuhause herumsitzt. Unabhängigkeit und Geselligkeit waren mir schon immer wichtig. Auch heute möchte ich noch mobil sein. Vor allem, da ich seit letztem Jahr Witwe bin. Und deshalb, habe ich mir einen E-Scooter zugelegt, das ist perfekt. Der Akku hält etwa 5 Stunden, ich kann auf dem Gehsteig 7 km/h schnell fahren und mein Service ist gleich vor Ort in Obernburg. Da wird mir bei Problemen oder Fragen immer geholfen. Diese Teile sind wirklich eine gute Erfindung und bereichern den Alltag enorm.
Autor:Sylvia Kester aus Miltenberg |
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