Einschulung 2024
Tschüss Kindergarten, hallo Schule: Neuer Alltag für Erstklasskinder
„Es ist cool, ein Schulkind zu sein!“, findet der sechsjährige Julius aus Eichenbühl und mit dieser Meinung ist er nicht allein. Die erste Schulwoche für 134.000 neue Erstklässlerinnen und Erstklässler in Bayern ist geschafft.
Viele von ihnen haben bereits als Vorschulkind monatelang der Einschulung entgegengefiebert und wurden von ErzieherInnen und Eltern auf den Schulstart vorbereitet. Und dennoch – der Schritt von der Kita ins Klassenzimmer ist groß und für die jungen Schulanfängerinnen und Schulanfänger eine echte Herausforderung. Auch für deren Familien ändert sich mit der Einschulung der Alltag.
Die Eingewöhnungsphase braucht Zeit und Struktur
Von einem auf den anderen Tag gelten neue Regeln für das Kind. Zudem trifft es auf eine fremde Umgebung, viele unbekannte Gesichter und auf die unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Lernen, sich lange zu konzentrieren und stillzusitzen, neue Anforderungen begreifen und einen Platz in der Klassengemeinschaft finden, kann nicht von heute auf morgen gelingen. Auch Ordnung in der Schultasche zu halten, Hausaufgaben zu erledigen, den Bus pünktlich zu erwischen oder den Sportbeutel nicht zu vergessen, verlangen dem Kind einiges ab
.
Wenn sich also nach der ersten spannenden Woche, in der das Kind am liebsten alles alleine machen möchte, Frust und Überforderung zur anfänglichen Begeisterung dazugesellen, ist es wichtig, gelassen zu bleiben und die Schulstarter in ihrer neuen Routine zu begleiten.
Hilfreich kann es sein, wenn Eltern gemeinsam mit ihrem Erstklässlerkind Rituale einführen, die Struktur in den neuen Alltag bringen. Der Schulranzen kann abends zusammen mit dem Kind gepackt werden und auch die Kleidung für den nächsten Tag kann am Abend zurechtgelegt werden.
Um entspannt zu frühstücken und um ohne Hetze aus dem Haus zu kommen, lohnt es sich, ein bisschen extra Zeit einzuplanen. Vielen Kindern hilft es, wenn fest vereinbart wird, wann nachmittags die Hausaufgaben gemacht werden, ob direkt nach der Schule oder nach einer Ausruh- oder Spielpause.
„Ich schaff das schon!“
Auch wenn die Begleitung der Eltern gerade in den ersten Monaten unverzichtbar für das Kind ist, müssen sie nun einen Teil der Verantwortung und Kontrolle abgeben. Den Schulweg früher oder später zu meistern, ist ein wichtiger Grundstein für die unabhängige Mobilität des Kindes und stärkt das Selbstbewusstsein. Die Hausaufgaben alleine zu erledigen, fördert die Selbständigkeit des Kindes. Dennoch kann es, gerade zu Beginn der Schulzeit, Sicherheit geben, wenn Eltern oder Großeltern sich im gleichen Raum aufhalten und anderen Tätigkeiten nachgehen. Das signalisiert „Ich bin da, wenn du Hilfe brauchst“.
Freie Zeit
Leistungs- und Erwartungsdruck sind in der ersten Klasse fehl am Platz. Das Kind soll erfahren dürfen, dass Lernen Spaß macht und dass es, obwohl es nun ein Schulkind ist, auch Kind bleiben darf. Dafür braucht es genügend Zeit zum Entspannen, Kuscheln, Spielen, Sport machen und Schlafen.
Lust auf Schule!
Fünf Erstklässlerinnen und Erstklässler aus unserer Region erzählen hier von ihren ersten Tagen als Schulkind.
Julius, 6 Jahre, Eichenbühl:
„Es ist cool, ein Schulkind zu sein! Das Tollste in meiner Schultüte war ein Matchbox-Auto. Den Kindergarten vermisse ich gar nicht. Ich war am ersten Schultag nicht aufgeregt. Ich habe mich einfach nur gefreut, jetzt in die Schule zu gehen, denn viele meiner Freunde sind schon in der zweiten Klasse. Die Hausaufgaben mache ich gern. Ich bin schon immer ein Frühaufsteher, es fällt mir ganz leicht, morgens aus dem Bett zu kommen. Mein Schulweg ist sehr kurz, den kann ich zu Fuß gehen. Am meisten freue ich mich auf die Pause, weil ich dann mit meinen Freunden fangen spielen kann.“
Maja, 6 Jahre, Mönchberg:
„Mein erster Schultag war so schön. Ich habe neue Ohrringe von meiner Tante bekommen. In der Schule durften alle Kinder ein Geschenk aus der Schultüte auspacken. Alles, was in meiner Schultüte war, war toll! Ich freue mich auf Sport und darauf, dass ich Rechnen, Schreiben und Lesen lerne. Die Hausaufgaben klappen auch gut. Es sind leichte Aufgaben und bisher hatten wir nur Mathe. Ich fahre mit dem Bus zur Schule. Das frühe Aufstehen nervt mich nicht, aber den Zeitdruck, weil ich den Bus bekommen muss, finde ich nicht toll. Meine Freunde und Erzieherinnen aus dem Kindergarten vermisse ich.“
Lieven, 6 Jahre, Mönchberg:
„Ich vermisse den Kindergarten schon ein bisschen, aber freue mich auch, dass ich jetzt groß genug für die Schule bin. Mein erster Schultag war super. Ich war sehr aufgeregt, aber fünf Freundinnen von mir aus dem Naturkindergarten sind in meiner Klasse. Wir müssen schon seit dem ersten Schultag Hausaufgaben machen, aber die sind nicht schwer, die mache ich gerne. Am meisten freue ich mich auf Sport. Das frühe Aufstehen finde ich anstrengend, ich bin immer sehr müde. Meinen Schulweg gehe ich zu Fuß, meine Mama begleitet mich noch, aber bald gehe ich alleine. Das wollte ich eigentlich schon am zweiten Tag. In meiner Schultüte hatte ich viele Naschsachen, das Beste war ein Schlüsselanhänger mit Schutzengel.“
Lea, 6 Jahre, Hambrunn:
„Ich fahre mit zwei Bussen zur Schule, erst mit einem kleinen, dann mit einem etwas größeren und dann muss ich noch ein Stück zu Fuß gehen. Die Busse sind so voll, dass man manchmal stehen muss. Aber das frühe Aufstehen klappt gut, ich will eigentlich noch früher aufstehen! Meine Einschulung war sehr schön und ich war sehr aufgeregt. In meiner Schultüte waren tolle Sachen! Über ein ,Conni‘-Buch und ein Freunde-Buch habe ich mich am meisten gefreut. Zwei Freunde sind mit mir in der Klasse und alle Lehrerinnen, die ich bisher kenne, sind nett. Ich freue mich sehr darauf zu turnen und lesen zu lernen. Die Hausaufgaben mache ich gerne, manche sind schwer und manche sind einfach. Ich vermisse den Kindergarten und meine Erzieherinnen sehr.“
Joscha, 6 Jahre, Miltenberg:
„An meinem ersten Schultag war ich sehr aufgeregt. Aber es war auch toll. Viele meiner Kindergartenfreunde sind in meiner Klasse und wir sitzen alle nebeneinander in einer Reihe. Am meisten freue ich mich auf Mathe und Sport. Und aufs Lesen lernen, dann kann ich endlich Ninjago-Comics lesen. Wir haben schon Hausaufgaben aufbekommen, das mit den Buchstaben macht Spaß, das Ausmalen nicht! Früh aufstehen macht mir nichts aus, ich gehe viel lieber in die Schule als in den Kindergarten und den Schulweg kann ich auch bald alleine gehen. Die coolsten Sachen in meiner Schultüte waren ein Haustürschlüssel, Knete und eine Zeitschrift.“
Wir wünschen allen Erstklasskindern eine unbeschwerte und erfolgreiche Schulzeit!
Autor:Marlene Deß aus Miltenberg |
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