Schulsanierungen allesamt im Kostenrahmen
Kreisbaumeister Andreas Wosnik hat den Ausschuss für Bau und Verkehr in dessen jüngster Sitzung am Donnerstag über den aktuellen Sachstand des Schulbauprogramms informiert. Die erfreuliche Bilanz: Die Arbeiten im Hermann-Staudinger-Gymnasium, im Johannes-Butzbach-Gymnasium sowie in der Main-Limes-Realschule Obernburg liegen im Kostenplan.
An der Main-Limes-Realschule Obernburg sind Wosnik zufolge alle relevanten Ausschreibungen erfolgt. Die Abbruch- und Rohbauarbeiten seien abgeschlossen, die Schlussrechnungen würden wegen eines Einspruchs noch geprüft. Im dritten Bauabschnitt liefen derzeit die Elektro-, Trockenbau-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten.
Am Johannes-Butzbach-Gymnasium seien die Rohbau-, Estrich- und Gerüstarbeiten abgeschlossen, die Metallbauarbeiten seien bald beendet. Die restlichen Gewerke befänden sich laut Wosnik allesamt im Zeitplan. Weitere Ausschreibungen würden in Kürze folgen. Eine Änderung habe sich bei den Verschattungsanlagen ergeben. Die geplanten Tageslicht-Lenksysteme seien bei den Lehrern auf Kritik gestoßen, da diese die Lamellen ruckartig und somit störend bewegen. Abhilfe sollen nun Standard-Motor-Interface-Motoren schaffen, die laut- und stufenlos arbeiten. Am Hermann-Staudinger-Gymnasium liege die Firma Trautmann aufgrund einer Verzögerung durch Frost und schlechtes Wetter etwa zwei Wochen hinter dem Bauplan. Bis Mitte Juni wolle die Firma die Arbeiten aber beenden, kündigte Wosnik an. Im Erdgeschoss des Süd- und Ostbaus seien Stützen und Wände betoniert und Mauerwerkswände errichtet worden, auch Teilbereiche der Decken seien hergestellt worden. Im Nordteil seien ebenfalls Betonwände und Betonstützen errichtet worden, in einem Teilbereich seien die Mauerwerksarbeiten begonnen worden. Die Verfüllungs- und Gründungsarbeiten seien abgeschlossen, die Sauberkeitsschicht und die Bewehrung seien eingebracht. Somit, sagte Wosnik, könnten die restlichen Betonierarbeiten der Bodenplatte plangemäß in der kommenden Woche beginnen. Demnächst werde man noch zwei Sonnenschutzsysteme testen, die Messungen und die Auswertung werde man einem eigens hierfür beauftragten Institut überlassen. In Kürze würden die Estrich und die Innenputzarbeiten sowie die Erweiterung der Brandmeldeanlage vergeben.
Wie Wosnik dem Gremium weiter mitteilte, habe man die Langzeitsanierung der Berufsschule Obernburg der Regierung von Unterfranken vorangemeldet. Geplant sei, diese Sanierung über einen Zeitraum von 15 Jahren zu leisten. Grob geschätzt, gehe man von Kosten von 15,3 Millionen Euro aus. Die Regierung habe mitgeteilt, dass die Unterlagen wegen des Raumprogramms an die zuständige Abteilung weitergeleitet worden seien. Eine Langzeitsanierung sei möglich und förderfähig, wenn hierfür ein schlüssiges Gesamtkonzept vorliegt und die jeweiligen Bauabschnitte nicht später als drei Jahre nach Abschluss des vorangegangenen Bauabschnitts erfolgen. Diese Abschnitte müssten in baulichem, technischem und zeitlichem Zusammenhang eine Einheit bilden, sagte Wosnik, der auch den zu erreichenden Schwellenwert von einem Viertel der Neubaukosten ansprach. Mit der Regierung müsse man noch wegen der energetischen Sanierung der Gebäudehülle und dem Brandschutz sprechen, kündigte er an.
Außerdem gab Wosnik bekannt, dass das Aufwandsbudget für das Jahr 2015 aktuell bei 2.076.127 Euro liegt und somit 77.673 Euro unter dem Ansatz. Mehrkosten etwa bei der Heizungsnachfülleinrichtung sowie der Trennstation der Feuerlöschanlage an der Hein-rich-Ernst-Stötzner-Schule und zusätzliche Kosten bei der Berufsschule Miltenberg seien durch den Wegfall anderer Maßnahmen kompensiert worden, so Wosnik.
Aus nichtöffentlicher Sitzung gab Wosnik folgende Auftragsvergaben bekannt, die sich auf Erweiterung, Umbau und Generalsanierung des Hermann-Staudinger-Gymnasiums Erlenbach beziehen: Dachabdichtung/Spenglerarbeiten für 227.857 Euro, Heizungsinstallation für 141.009 Euro, Lüftungsinstallation für 479.160 Euro, Sanitärinstallation für 174.292 Euro, Elektroinstallation für 600.416 Euro und Gebäudeautomation für 403.682 Euro. Die Wartungsverträge für die Brandmeldeanlagen sowie Elektroakustische- und Einbruchsmeldeanlagen werden den Landkreis 55.490 Euro kosten.
Kreisrat Manfred Schüßler bat um Prüfung, ob es möglich sei, den großen Parkplatz am Schulzentrum Elsenfeld zu beleuchten. Vor allem bei den Abendveranstaltungen sei es dort sehr dunkel. Kreisbaumeister Andreas Wosnik wies darauf hin, dass dies auch ein Wunsch der Schulen sei. Allerdings stünden direkt vor der Schule und der Sparkassen-Arena viele beleuchtete Parkplätze zur Verfügung. Um den großen Parkplatz zu beleuch-ten, brauche es vier Leuchten. Die Verlegung der Leitungen sei sehr aufwändig, erklärte er. Man bereite eine solche Lösung vor, die Maßnahme stehe allerdings auf der Nach-rückerliste und werde verwirklicht, falls Mittel frei werden. Landrat Jens Marco Scherf er-gänzte, dass man im Sommer nach den Finanzmitteln schauen und bei entsprechender Liquidität die Leuchten anbringen werde. Stellvertretender Landrat Thomas Zöller schlug vor, auch Solarleuchten in die Planungen mit einzubeziehen.
Kreisrat Rudi Schuck bat die Verwaltung, bei der Sanierung von Teilen der Berufsschule Miltenberg für die Errichtung des Studienzentrums der Hochschule nicht zu hohe Stan-dards anzusetzen. Kreisbaumeister Andreas Wosnik stellte dazu fest, dass man mit der Hochschule über die Standards gesprochen habe und man nun einen Architekten suche für die Planungen. Allerdings spreche er, Wosnik, sich dafür aus, kein Geld für ein Provisorium auszugeben. Vielmehr solle man sicherstellen, dass die Räume auch nach eventuellen Veränderungen noch für die Berufsschule nutzbar sind. Die anzusetzenden Standards seien im übrigen gar nicht so hoch und entsprächen jenen für Schulsanierungen, so Wosnik. Landrat Jens Marco Scherf sicherte dem Gremium zu, es über den Fortgang der Planungen in der Berufsschule auf dem Laufenden zu halten.
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