Landkreis Miltenberg
Schulleiterin Birgitta Burghardt in den Ruhestand verabschiedet
Mit kurzen, dennoch aussagekräftigen Reden und vielen musikalischen Beiträgen ist am Dienstag, 26. Juli, die Leiterin der Elsenfelder Janusz-Korczak-Schule, Sonderschulrektorin Birgitta Burghardt, in den Ruhestand verabschiedet worden. Wie beliebt sie war, konnte man daran sehen, dass so manche Träne floss.
Konrektor Dominik Voß, der die Schule künftig gemeinsam mit Konrektorin Katharina Engelmann leiten wird, hieß in der Aula der Schule zahlreiche Gäste willkommen, darunter Schulleiter*innen, Lehrkräfte, Eltern, Vertreter diverser Organisation wie Polizei, Jugendhilfe, Diakonie und viele weitere. Hauptakteure aber waren neben der neuen Ruheständlerin die Schülerinnen und Schüler, die sich mit zahlreichen musikalischen Auftritten verabschiedeten: Die Klassen 1b und 1A mit dem Lied „Hallo, ciao, ciao“, die Klassen SVE1 und SVE2 mit einem Tanz, die Klassen 1a und 2 mit „Du gehst in Rente“, die Klasse 4 mit „Trommeln“, die Schulband mit „Bitte like mich“ in einer umgetexteten Version von „Hit The Road Jack“. Die Schüler Josephine Raguse und Julian Niklas Raider moderierten die Veranstaltung und auch sie machten ihre Sache wirklich gut.
Die scheidende Schulleiterin hatte um kurze Reden gebeten – und alle hielten sich daran, trotzdem wurde alles Wichtige gesagt. Regierungsschuldirektor Thomas Sinke (Regierung von Unterfranken) charakterisierte die scheidende Rektorin vor allem als Teamplayerin. Dieser Wille zum gemeinsamen Arbeiten habe Burghardt in allen Positionen angetrieben, so Sinke, deshalb sei sie bei ihren Kolleginnen und Kollegen immer sehr beliebt gewesen. Habe sie die Teamfähigkeit bei jemandem vermisst, habe sie das aber auch deutlich zum Ausdruck gebracht. „Ich habe Deine Art immer sehr wertgeschätzt“, bekannte Sinke.
Stellvertretender Landrat Günther Oettinger überbrachte Grüße des verhinderten Landrats Jens Marco Scherf und ließ von Scherf übermitteln, dass er Burghardt „mit zwei weinenden Augen“ verabschiede. Scherf habe immer das konstruktive Miteinander mit der Schule geschätzt, so Oettinger. „Sie haben das richtig gut gemacht“, fand der Stellvertreter des Landrats lobende Worte für Burghardt. Für ihn seien die Förderschulen eine der wichtigsten Schulformen im Land, erklärte er. „Der Ruhestand wird Ihnen von der ersten Minute an gefallen“, zeigte er sich überzeugt.
Schulamtsdirektor Michael Brummer betete eine ganze Reihe von Abkürzungen herunter, die in den Förderschulen verwendet werden. Birgitta Burghardt dagegen stehe „für Klartext“, sagte er. Er lobte ihr Engagement, ihre Verlässlichkeit und ihre Offenheit und dankte ihr für die jahrelange Kollegialität.
Burghardts langjähriger Lehrerkollege und jetziger Leiter der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule, Sonderschulrektor Jürgen Dölger, attestierte Birgitta Burghardt „Geradlinigkeit, Authentizität und Hilfsbereitschaft.“ Sie habe ihre Entscheidungen oft hinterfragt und auch andere Meinungen eingeholt, erinnerte er sich – immer getrieben, gerechte und nachvollziehbare Entscheidungen allein am Wohl des Kindes orientiert zu treffen. „Sie haben das ganz toll gemacht“, sagte die Vorsitzende des Elternbeirats, Alev Ögmen, mit Tränen in den Augen und stellte fest: „Sie waren immer für uns da.“
Birgitta Burghardt selbst wollte zum Abschied ebenfalls keine große Rede halten oder philosophieren – aber ihr war es ein Anliegen, allen zu danken, die die Korczak-Schule und sie selbst unterstützt haben sowie ihrem Mann, der stets ein guter Berater und Unterstützer gewesen sei.
„Wollen Sie sich wirklich dünnemachen?“, fragte die letzte von Burghardt unterrichtete Mathe-Klasse in ihrem musikalischen Beitrag und verabschiedete sich mit „Danke für die schöne Zeit“ von der beliebten Pädagogin. Melancholie aber sei nicht angesagt, rief eine Schülerin ins Mikro, denn jetzt beginne für Birgitta Burghardt eine „Zeit ohne Mathe und Schule, dafür mit Party“. Und es hätte auch keinen besseren Schluss geben können als den Auftritt der Lehrerband als „Blues Brothers“, die den Saal zum Toben brachte. Wie Birgitta Burghardt den riesigen Wegweiser aus Holz, den ihr das Kollegium zum Abschied schenkte, nach Hause bringen wollte, wird ihr zum Abschied sicher auch noch etwas Kopfzerbrechen bereitet haben. Zahlreiche weitere Geschenke zeigten, wie vielen Menschen sie etwas bedeutet hat.
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