Reichtum allein macht nicht glücklich
Das Marionettentheater der Theresia-Gerhardinger-Realschule Amorbach wurde im Jahr 2004 unter dem Beistand der Diözese Würzburg und unter der Leitung des Realschullehrers Magnus Hottkowitz gegründet. Fünf Theaterstücke wurden bis heute mit großem Erfolg vor mehreren tausend Zuschauern dargeboten.
Herr Hottkowitz hat den über 80 Marionetten umfassenden Fundus seines Vaters übernommen. Aus diesem Erbe stammen sieben abendfüllende Spielstücke verschiedenster Genre, die tradtionell an der Theresia-Gerhardinger-Realschule in der Adventszeit zur Aufführung kommen.
Acht Schülerinnen und Schüler bereiten seit über zwei Jahren das aktuelle Theaterstück „Der Hirte im Odenberg“ nach einer nordhessischen Sage von Olga Stückrath-Stawitz vor. Damit haben sich die Schüler eine große Aufgabe gestellt. Sie wollen ihre Zuschauer nicht nur unterhalten, sondern auf ein immer wiederkehrendes menschliches Problem aufmerksam machen: Reichtum allein macht den Menschen nicht glücklich.
Im Verlauf des Kulissenbaus und der vielen Spielproben seit 2013 haben sich die jugendlichen Spieler in ihre Rollen eingelebt und identifizieren sich in ihrem Rollenverhalten und in ihrer persönlichen Meinung mit diesem Problem. Sie wollen den Zuschauer spüren lassen, dass es weitaus höhere Werte gibt, die das Lebensglück der Menschen bestimmen.
Das Glück einer jungen Hirtenfamilie steht im Mittelpunkt der nordhessischen Sage. So entwickelt sich für den Zuschauer am Ende des Spielgeschehens der Schluss, dass ein harmonisches Familienleben in Armut glücklicher und erfüllter sein kann, als die Trennung der Familie durch das Blendwerk des materiellen Reichtums.
Die Erzählung musste zu einem spielfähigen Marionettenstück umgearbeitet werden. Unter Anleitung fertigten die Schüler neue Bühnenbilder und Requisiten an. Zudem wurden Marionetten aus den alten Beständen hierfür umgebaut. Das Material hierfür wurde durch Spendengelder vergangener Aufführungen finanziert.
In der Woche vom 23.11. – 27.11.2015 wird das Theaterstück in mehreren vormittäglichen Aufführungen an der Schule präsentiert. Nach den Vorstellungen besteht die seltene Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler mit ihren Marionetten kennen zu lernen, Fragen zu stellen und auch einmal hinter die Bühne zu gehen.
Das Spielstück ist für Erwachsene und Kinder ab dem Kindergartenalter geeignet. Eine frühzeitige Anmeldung von Gruppen, Betriebskollegien, Vereinen und Schulklassen für geschlossene Vorstellungen am Vormittag ist ratsam (63916 Amorbach, Richterstr. 4, Schultelefon vormittags: 09373/2886). Öffentliche Vorstellungen ohne Anmeldung finden am Samstag, 21.11. und Sonntag, 22.11. um 15 Uhr statt. Nach der Überzeugung: „Wem es gefallen hat, gibt etwas!“, ist der Eintritt frei und eine Spende für den Fortbestand der Arbeit, für Marionetten-, Bühnen- und Kulissenbau willkommen.
-Magnus Hottkowitz
Autor:Lorenz Graf aus Amorbach |
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