Neue Zweifachturnhalle in Obernburg dem Schul- und Vereinssport übergeben
War beim Richtfest zur neuen Zweifachturnhalle an der Obernburger Main-Limes-Realschule vor 13 Monaten noch nicht viel vom Innenausbau zu erkennen, so zeigten sich die Gäste der offiziellen Übergabe der Halle am Freitag, 15. November, beeindruckt: Ein ansprechendes Äußeres, dazu warme Holztöne im Innern und das durchdachte Raum- und Designkonzept stießen auf großes Lob der über 80 Gäste.
Die Halle sei von besonderer Bedeutung, fand Landrat Jens Marco Scherf, auch weil das Projekt das erste große des Schulbauprogramms 3 sei. Zahlreiche andere Schulsporthallen würden saniert, verwies Scherf die Standorte am Gymnasium Miltenberg und dem Gymnasium Erlenbach sowie der Dreifachturnhalle in Miltenberg, die immer wieder auf den baulich aktuellsten Stand gebracht werde. Der Landrat zählte zahlreiche Hürden auf, die es Stück für Stück zu beseitigen galt – von den ersten Plänen über das Raumprogramm, die Finanzierung, die Planung, den Planungswettbewerb, den Stopp der Planungen wegen zu hoher Kosten, die Optimierung des Entwurfs mit hauseigenem Personal, die Überzeugungsarbeit im Hinblick auf die Regierung von Unterfranken bis hin zur dramatischen Kreistagssitzung im Dezember 2022, als das Gremium mit Mehrheit der Umsetzung des strauchelnden Vorhabens grünes Licht gab.
Nun aber sei ein Projekt voller Nachhaltigkeit realisiert worden, zählte der Landrat einige wichtige Punkte auf: die Halle als Holzkonstruktion, die zumeist natürlich Be- und Entlüftung, die Beschränkung auf das Wesentliche mit dem weitgehenden Weglassen von Verkleidungen, die Photovoltaikanlage auf dem Dach und das Parkdeck, das auch Stellplätze für die Anwohner außerhalb des Schulbetriebs bieten soll. Rund 9,7 Millionen Euro standen am Ende unter dem Strich, fasste Scherf zusammen und dankte allen am Bau Beteiligten, angefangen mit der Regierung von Unterfranken über die Stadt Obernburg als Kooperationspartner sowie allen Planern und Fachplanern, dem Generalunternehmen Adam Hörnig, den Baufirmen und nicht zuletzt dem Team der Landkreisverwaltung mit dem Projektverantwortlichen Mehmet Döner. Der Schule dankte der Landrat für die Geduld während der langen Zeit, bis alle Hürden aus dem Weg geräumt waren. Und auch dem Kreistag stattete Scherf seinen Dank ab, dass dieser das Geld bereitgestellt hatte.
Der Bau sei wirklich nötig gewesen, versicherte Obernburgs Bürgermeister Dietmar Fieger, denn die Not sei seit vielen Jahren groß gewesen. Nun stehe neben der Realschule ein neues, stadtbildprägendes Gebäude, dessen ökologische und nachhaltige Bauweise eine Bereicherung der Stadt Obernburg darstelle. Dem Landkreis als Sachaufwandsträger dankte Fieger für den Bau, der auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen wird. „Die Vereine freuen sich schon“, wusste der Bürgermeister und lobte auch das Parkhaus, das den Parkdruck außerhalb der Schulbetriebszeiten sicherlich mindern werde.
Als „großartigen Tag für unsere Schule“ bezeichnete Realschulleiterin Katja Wehner-Theinert die Einweihung der Halle und freute sich, dass aus einer Absichtserklärung am Ende tatsächlich ein Bau wurde, ein wahrer „Sporttempel“. Vorbei seien die über zehn Jahre andauernden Busfahrten zum Sportunterricht nach Großwallstadt. Die neue Halle ermögliche Bewegung und sorge dafür, Freude am Sport zu entwickeln. Sport sei nämlich eminent wichtig, damit werde der Teamgeist gestärkt. Die 40 neuen Parkplätze seien eine sehr gute Nachricht für das Lehrerkollegium, versicherte sie.
Für das Bauunternehmen Adam Hörnig dankte geschäftsführender Gesellschafter Wolfgang Hörnig für den Auftrag sowie der Landkreisverwaltung und der Stadt Obernburg für die zielorientierte, unbürokratische Kooperation. Der Schule dankte er für das Verständnis während der Bauzeit. Insgesamt lobte er den partnerschaftlichen Umgang aller Beteiligten und freute sich, dass während der Bauzeit kein größerer Unfall passiert sei. Sein Team habe Großes geleistet, stattete er seiner Mannschaft ein Lob ab.
Kreisbaumeister Andreas Wosnik wies darauf hin, dass seine Mitarbeiterin Melanie Fritz und er, Wosnik, den Entwurf architektonisch so weiterentwickelt hätten, dass gebaut werden konnte. Entstanden sei ein freundlicher, ehrlicher Bau, der sich offen zeige und seine optischen Qualitäten nicht verstecken müsse. Das alles sei nur durch gute Teamarbeit möglich gewesen, sagte er. Er verglich den Bau mit Sport – dem „Bausport“. Man brauche eine gute Mannschaft, das Geld und ein gemeinsames Ziel, nannte er wesentliche Aspekte. Er benannte mehrere Liberos – die Bauverantwortlichen –, die dazu beigetragen hätten und mit viel Tempo „auf das gleiche Tor gespielt“ hätten.
Die Segnung nahm Matthias Rettinger, katholischer Teampfarrer im pastoralen Raum Obernburg mit Dienstsitz in Mömlingen, vor, die Lesung hielt der Prädikant der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, Dr. Armin Bohnhoff.
Umrahmt wurde die kurzweilige Einweihungsfeier durch zwei Tänze von Schülerinnen der fünften und sechsten Klasse der Main-Limes-Realschule, einen kurzen Bewegungstanz für alle Gäste unter Leitung von Katja Wehner-Theinert sowie ein Torwandschießen unter Leitung des als Schiedsrichter gewandeten Landrats Jens Marco Scherf mit den Teams Kreistag, Realschule und Bauteam. Am Ende siegte das Team Kreistag mit dem goldenen Schuss von Thomas Zöller.
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