Neue HSG-Schulleiterin offiziell in ihr Amt eingeführt
Begleitet von vielen Erwartungen und Hoffnungen der gesamten Schulfamilie, ist am Dienstag, 17.10.2017 die neue Leiterin des Hermann-Staudinger-Gymnasiums (HSG), Christine Büttner, offiziell in ihr Amt eingeführt worden. Im Dienst ist die Nachfolgerin von Konrad Blank allerdings bereits seit dem 1. August.
Die Aula war bestens gefüllt, als die stellvertretende Schulleiterin Annette Wohlmann die Gäste begrüßte. Neben Büttners Familie waren auch Schülerinnen und Schüler, aktuelle und ehemalige Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter der benachbarten Schulen sowie Vertreter von Firmen, Banken, Polizei, Elternbeirat und Förderverein erschienen. Was man von drei Frauen in der Schulleitung erwarten könne, sei sie gefragt worden, erklärte Wohlmann und gab Entwarnung: Die neue Schulleiterin sei „geradlinig, offen und wohldurchdacht sachlich.“
Ministerialbeauftragte Monika Zeyer-Müller gratulierte Büttner zur reizvollen, aber verantwortungsvollen Aufgabe am HSG. Eine neue Schulleitung sei immer eine Zäsur, sagte sie, die Erwartungen seien höchst unterschiedlich. Die Neubesetzung einer solchen Stelle sei für das Ministerium nicht nur ein reiner Verwaltungsakt, sondern eine wohl überlegte und wichtige Personalentscheidung, stellte Zeyer-Müller fest und nannte die wichtigsten Daten aus dem Leben von Christine Büttner: Grundschule in Hessen, Abitur in Niedersachsen, Lehramtsstudium in Heidelberg, vier Jahre Tätigkeit in Pirmasens, seit 1990 in Wörth ansässig und seit 1993 am Gymnasium Elsenfeld tätig, von 2009 bis 2012 in der Schulleitung und seit 2012 ständige Stellvertreterin des Schuleiters. Im Laufe ihrer Lehrertätigkeit habe Büttner unterschiedlichste Aufgaben gemeistert, stellte Zeyer-Müller fest und verwies auf Tätigkeiten als Gleichstellungsbeauftragte, Verbindungs- und Beratungslehrerin und einige mehr. Für Büttner sei es nun wichtig, im Netz unterschiedlichster Interessen eine Balance herzustellen – am besten einen Konsens. Von ihr würden wichtige Entscheidungen erwartet, dabei seien ihr aber ihre vielfältigen Erfahrungen sehr hilfreich.
Für den Sachaufwandsträger, den Landkreis Miltenberg, konstatierte Landrat Jens Marco Scherf scherzhaft, dass Christine Büttner sich „trotz ihres Migrationshintergrunds hervorragend in Bayern integriert hat.“ „Wir sind froh, Sie im Landkreis und ganz besonders in dieser verantwortungsvollen Position zu wissen“, sagte Scherf. Büttner besitze neben dem Können auch „das rechte Wertefundament auf dem christlichen Menschenbild“, was sich auch in ihrem Engagement in der evangelischen Kirche ausdrücke. Er gratuliere dem Staatsministerium für Unterricht und Kultus für diese hervorragende Entscheidung, sagte der Landrat. Er wünschte, dass stets die Chemie stimmen, das gegenseitige Vertrauen da sein und dass die Schulleiterin stets mit Augenmaß die Wünsche ihrer Schule vertreten möge.
Für die Stadt Erlenbach zeigte sich Bürgermeister Michael Berninger froh über die Wahl Büttners zur Schulleiterin. Er hoffte auf ein weiter gutes Verhältnis von Schule und Stadt Erlenbach sowie auf gute Nachbarschaft mit der Mittelschule. Für den Personalrat zog Nikolaus Volland das Wort Reformation, das auf dem Verb reformare basiert, heran. Dieses Wort bedeute auch wiederherstellen, erneuern und umgestalten – passend zur Situation am HSG, das bauliche Veränderungen und die Rückkehr zum G9 erfährt. Um diese Herausforderungen zu meistern, brauche es die gesamte Schulfamilie. Im Namen des Elternbeirats sprach dessen Vorsitzender Heiko Reichold von einem angenehmen Treffen des Elternbeirats mit der Schulleiterin, das in sehr entspannter Atmosphäre stattgefunden habe. „Wir haben die besten Hoffnungen für die Zukunft“, sagte Reichold.
Die neue Schulleiterin überraschte mit ihrer Aussage, dass sie eigentlich Germanistik und Religion studiert habe, dann aber an Stelle der Germanistik zur Mathematik gewechselt sei. Als sie mit ihrer Familie 1990 nach Wörth gezogen sei, habe sie überlegt, ob sie überhaupt eine Chance haben würde, in Bayern unterrichten zu dürfen. Sie sei sehr überrascht gewesen, als sie bereits am Tag nach ihrem Schreiben schon ein Vorstellungsgespräch hatte. Zu jener Zeit waren Lehrkräfte mit dem Fach evangelische Religionslehre sehr gefragt, wusste Büttner. Sie habe damit gerechnet, die nächsten 30 Jahre eine einfache Lehrerin zu sein, nach und nach habe sie aber verschiedenste Aufgaben übertragen bekommen. Dass sie Ansprüche an die Schülerinnen und Schüler, aber auch an die Lehrer hat, machte sie deutlich. Sie legt Wert auf das Kopfrechnen, auf Rechtschreibung und korrekte Aussprache. Aber auch den „fränkischen Akkusativ“ werde sie stets korrigieren, kündigte sie an. „Ich will als Schulleiterin auch deutlich machen, dass Jeder wertzuschätzen ist“, beschrieb sie ihren Stil. Bei Konflikten möchte sie die Beteiligten auffordern, die Perspektive zu wechseln, um klarer zu sehen. „Wir brauchen gegenseitiges Vertrauen“, sagte sie und stellte fest, dass sie sich am HSG von Beginn an gut aufgenommen gefühlt habe. Sie erachtete es als wichtig, auch zum Sachaufwandsträger ein gutes Verhältnis zu haben. „Geben Sie mir die Chance, zu lernen“, forderte sie die Schulfamilie auf.
Welche Erwartungen die Schülerinnen und Schüler haben, verdeutlichten Eva Giegerich, Emil Spilger und Louis Markert, als sie mit einer Schultüte nach vorne traten und Wunschzettel einwarfen. Ein freies Wlan wäre toll, ebenso die Lockerung des Handyverbots. Weiterhin gutes Mensa-Essen, längere Pausen und einige weitere Wünsche äußerten die Schülerinnen und Schüler ebenfalls. Alle Klassensprecher und Klassensprecherinnen überreichte der neuen Schulleiterin anschließend eine Blume.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Blechbläserensemble des HSG, der Schülerin Anna Bruhm (Klavier) sowie der Gesangstruppe Les Chouettes, unterstützt von zwei Schülern am Schlagzeug und am Klavier.
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