Roland Hock verabschiedet
Langjähriger Hausmeister der Grundschule Miltenberg in wohlverdienten Ruhestand „versetzt“

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Eine ganz besondere Feierstunde stand am Freitag, 23. Juli auf dem Stundenplan der Grundschule Miltenberg: Der langjährige Hausmeister Roland Hock wurde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Dass ein Hausmeister, der sich jahrelang um die Belange der Schule gekümmert hat, sein aktives Berufsleben beendet, ist an sich nichts Besonderes. Im Fall von Roland Hock von der Grundschule Miltenberg war es das allerdings nicht, denn die Schule hatte seit ihrem Bestehen im Jahr 1956 nur zwei Hausmeister: Gerhard Kern, der 38 Jahre an der Schule tätig war, und Roland Hock, der nun nach 27 Jahren seine Tätigkeit beendet. Dazu war Roland Hock der Schwiegersohn von Gerhard Kern. Die Hausmeistertätigkeit an der Grundschule Miltenberg war also von Beginn an eine „Familienangelegenheit“.

Dementsprechend feierlich und persönlich gestaltete sich die Verabschiedung. Zu den Lehrern und den Kindern, die „ihrem Roland“ ein Lied sangen, gesellten sich Bürgermeister Bernd Kahlert, Altbürgermeister Joachim Bieber, der Elternbeirat, die Betreuerinnen der Ganztagsschule, die Hausaufgabenbetreuung, die „Amorbacher“ – Betreuungskräfte, die ihn aus seiner Heimat Amorbach kennen –, die Raumpfleger*innen und der Personalrat mit Markus Elbert als Vorsitzendem. Für die musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgte Sylvia Ackermann zusammen mit Alexander Ullrich (Tuba), Janka Csabai (Querflöte) und Lena Diehl (Klarinette).

Im schulinternen Teil der Verabschiedung bedankten sich zunächst die Lehrkräfte der Grundschule bei ihrem scheidenden Hausmeister – dem einzigen Mann im Haus - mit dreistimmigem Gesang und einem „Hahn im Korb“. Es folgte ein Abschiedsgedicht von Frau Gleußner-Rüger. Anschließend überbrachten die Kinder viele Dankes-Herzen. Den Abschluss bildete ein von der Schulfamilie gesungenes: „Goodbye Roland“.

Nach der Begrüßung durch Rektorin Brigitte Hauck im offiziellen Teil sprach zunächst Bernd Kahlert einige Worte des Dankes an Roland Hock.

Die Laudatio übernahm Altbürgermeister Joachim Bieber, der Hock vor nunmehr 27 Jahren im September 1994 eingestellt hatte und 20 Jahre lang sein Vorgesetzter war. Bieber lobte in seiner Rede das große Arbeitsethos von Roland Hock. Zu den normalen Tätigkeiten wie das morgendliche Öffnen der Türen, die Überwachung der Betriebsmittel oder das Einweisen und die Kontrolle des Reinigungspersonals – um nur Einiges zu nennen – übernahm Roland Hock auch weitergehende Aufgaben innerhalb der Stadtverwaltung wie die Einrichtung der Räumlichkeiten der Musikschule oder die Erneuerung der Beleuchtung in der Aussegnungshalle und im Leichenhaus. Besonders im Bereich Heizung zeigte Hock seine Einsatzfreude und die Fähigkeit, der Stadt viel Geld zu ersparen, so Joachim Bieber weiter, indem er in allen Gebäuden der Stadt die Heizungen kontrollierte, deren Funktionsfähigkeit prüfte und die Betriebsstundenzähler einbaute. Auch für die städtischen Vereine setzte Roland Hock sich ein, indem er ihnen zur Hand ging. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen hob Bieber die pädagogischen Fähigkeiten von Roland Hock hervor. Er konnte und kann nicht nur mit Kindern umgehen, sondern leitete als gelernter Elektriker auch eine „Jugend und Technik“ AG der Schule, die von örtlichen Firmen (Oswald Motoren, Erbacher–the food family) gesponsert wird und auf eine Initiative des Rotary Clubs Aschaffenburg und des TÜV Hessen zurückgeht. Hier vermittelte er den Kindern die Grundbegriffe der Technik. In all den Jahren seines Wirkens, so Joachim Bieber abschließend, habe Roland Hock der Schule „seinen Stempel aufgedrückt“ und – wie schon sein Schwiegervater Gerhard Kern vor ihm – die Schule mit seinem Fleiß, seinem Fachkönnen, seiner Hilfsbereitschaft, seiner Kameradschaftlichkeit und seiner Mitmenschlichkeit nachhaltig geprägt.
Frau Rektorin Hauck stellte die vielfältigen Arbeitsbereiche und Fähigkeiten von Herrn Hock als „Herr der Knöpfe“ heraus, angelehnt an die Rolle des Hausmeisters in „Ritter Rost geht zur Schule“, ein von der Grundschule im Jahr 2015 aufgeführtes Musical.
Es folgten weitere Grußworte vom Elternbeirat, der OGTS, den „Amorbachern“-Betreuerinnen des Ganztags, Markus Elbert vom Personalrat und der Hausaufgabenbetreuung mit Frau Pirac und Frau Globig. Sie fanden es bemerkenswert, dass Roland Hock den Spagat geschafft habe zwischen Autorität auf der einen Seite und liebevoller und verständnisvoller Zuneigung den Kindern gegenüber auf der anderen Seite. Roland Hock konnte durchgreifen, ermahnen und auch mal jemanden „in den Senkel stellen“, dann wieder trösten, ermuntern, helfen und Mut zusprechen. Das Rezept hierzu sei seine Liebe zu Kindern und seine Freundlichkeit im Umgang mit ihnen.

Zum Abschluss bedankte sich Roland Hock in sehr persönlichen Worten bei allen Weggefährten „seiner“ Schule. Er gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Zu den Kindern gewandt erklärte er, dass er nunmehr „versetzt“ werde – so wie die Viertklässler, die in eine andere Schule versetzt werden. Er werde in den Ruhestand versetzt, auf den er sich sehr freue, da er nun die Zeit habe, sich mehr um seine Familie und seine Enkelkinder zu kümmern. Sein Dank galt der Stadt Miltenberg mit Bürgermeister Bernd Kahlert und Altbürgermeister Jochen Bieber, der Schulleitung mit Rektorin Brigitte Hauck, den Lehrkräften, den Lehramtsanwärtern, den Betreuungsdamen, den ehrenamtlichen Helfern und „seinen“ Reinigungsdamen. Abschließend übergab Roland Hock obligatorisch den Schlüssel der Grundschule an seinen Nachfolger Herrn Streun, der bereits von ihm eingearbeitet wurde, und lud im Anschluss zu einem Glas Sekt und einem kleinen Imbiss ein.

Roland Hock, dessen Frau Dagmar auf dem Schulgelände aufgewachsen ist, wird sich im Ruhestand sicher nicht langweilen. So kann er nun unter anderem seiner Liebe zum Musikmachen intensiv nachgehen.

Bilder: Newsverlag     Text: Andrea Kaller-Fichtmüller

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Grundschule Miltenberg aus Miltenberg

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