Kreisausschuss empfiehlt Übernahme des Amorbacher Gymnasiums
Der Kreisausschuss hat am Montag dem Kreistag einstimmig die Übernahme der Sachaufwandsträgerschaft für das Amorbacher Karl-Ernst-Gymnasium durch den Landkreis vom 1. Januar 2021 an empfohlen. Damit verbunden ist die Übernahme eines bestehenden Kredits der Stadt Amorbach mit einem jährlichen Schuldendienst von 371.000 Euro bis zum 28. November 2031.
Laut Kreiskämmerer Steffen Krämer seien die Fachleute im vorläufigen Sachwertgutachten der Immobilie zu einem Wert von 9,5 Millionen Euro gekommen, im endgültigen Gutachten zu 8,6 Millionen Euro. Das Gebäude befinde sich in einem baulich guten Zustand, alle Wartungs- und Reparaturarbeiten seien erfolgt und der Instandsetzungsbedarf sei verhältnismäßig gering. In einer Besprechung der Fraktionsvorsitzenden mit Amorbacher Vertretern aus Politik und Verwaltung sei Ende Juli Konsens gewesen, dass das komplette Flurstück einschließlich der Außensportanlage sowie der Turn- und Schwimmhalle auf den Landkreis übergehen soll, zudem soll der Schuldendienst übernommen werden. Von Seiten der Regierung stehe einer Übernahme des Schuldendienstes durch den Landkreis nichts entgegen, informierte der Kämmerer, die sei allerdings eine freiwillige Leistung. Der Kredit würde von der Stadt mit den bestehenden Konditionen auf den Landkreis übertragen. Die Bürgermeister seien in einer Besprechung über den Sachverhalt und das beabsichtigte Vorgehen informiert worden. Nun liege es an den Kreisgremien, den Übergang der Sachaufwandsträgerschaft zu beschließen. Der Vertrag müsse aber noch 2019 abgeschlossen werden, um den Übergang zum 1. Januar 2021 gewährleisten zu können.
In der Diskussion wurde von mehreren Seiten klargestellt, dass die Stadt Amorbach keinesfalls ein Bittsteller sei, sondern die Übernahme der Sachaufwandsträgerschaft eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sei. Auf Nachfrage aus dem Gremium stellte Landrat Jens Marco Scherf klar, dass es durch die Übernahme der Trägerschaft zu keiner Verzögerung bei der Sanierung der Berufsschule kommen werde. Da die seit Mitte 2019 laufende Planung dieser Arbeiten im Rahmen des Schulbauprogramms III eine Vorlaufzeit von zwei Jahren benötige, werde man zunächst die Sporthallen sanieren. Durch die Übernahme werde sich der Schuldenstand von Januar 2021 an um 3,4 Millionen Euro erhöhen, dazu kämen Kosten für den Sachaufwand und Personal wie etwa den Hausmeister. Die Sachkosten beliefen sich geschätzt auf bis zu 800.000 Euro jährlich, ergänzte der Kämmerer, dazu komme der Schuldendienst und die Investitionen in die Schulturnhalle. Im Gegenzug entfielen rund 300.000 Euro, die der Landkreis bislang als Gastschulbeitrag an die Stadt Amorbach bezahlt habe.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.