Schülerfirma "Tintenklecks"
Gut vorbereitet in den Berufsalltag

Ideen sammeln, Werbemaßnahmen durchführen und Marktforschung betreiben – all das wird bei einer Schülerfirma ebenso wie im echten Unternehmerleben erledigt.  | Foto: Pixabay
  • Ideen sammeln, Werbemaßnahmen durchführen und Marktforschung betreiben – all das wird bei einer Schülerfirma ebenso wie im echten Unternehmerleben erledigt.
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Schulen bereiten junge Menschen mit unterschiedlichsten Schülerfirmen optimal auf die vielfältigen Anforderungen des Berufsalltags vor.

An junge Menschen werden beim Einstieg ins Arbeitsleben viele Anforderungen gestellt. Vieles ist neu und unbekannt, wenn eine Ausbildung oder ein Studium begonnen wird. Um die Jugendlichen bestmöglich auf diesen neuen Lebensabschnitt vorzubereiten, gibt es in einigen Schulen mittlerweile so genannte Schülerfirmen.

Wie eine echte Firma

Eine Schülerfirma entspricht in der Regel einer echten Firma. Die Schülerinnen und Schüler erhalten durch ihre Teilnahme an der Schülerfirma – meist im Rahmen einer freiwilligen AG –erste Einblicke in wirtschaftlich planerisches Handeln, wie dies in einem realen Unternehmen tagtäglich der Fall ist.

Einblick in wirtschaftlich planerisches Handeln

Ideen sammeln, Verhandlungen mit Banken oder Steuerberatern führen, Werbemaßnahmen planen und durchführen, Marktforschung betreiben, den Einkauf tätigen, Waren produzieren oder Dienstleistungen anbieten, Preise kalkulieren, Finanzierungspläne erstellen, Investitionen diskutieren, Vorträge halten oder die Buchführung erledigen – all das wird bei einer Schülerfirma ebenso wie im echten Unternehmerleben erledigt. Mit einer Teilnahme an einer Schülerfirma können die jungen Menschen ein vertieftes Verständnis für marktwirtschaftliches Denken und Handeln entwickeln. Sie werden dadurch optimal befähigt, um auf die vielfältigen Erfordernisse im Arbeitsleben reagieren zu können.

Vermittlung von „Soft Skills“ für den Arbeitsalltag

Daneben werden in den Schülerfirmen auch viele „Soft Skills“ vermittelt, die zu einem gelingenden Arbeitsalltag beitragen.
Dazu zählen beispielsweise Teamarbeit, Eigenverantwortung und Eigeninitiative, Kreativität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, das Gefühl, ernst genommen zu werden, Arbeitsorganisation oder Motivation, um nur einige zu nennen.

„Tintenklecks“

Die Schülerfirma „Tintenklecks“ an der Grund- und Mittelschule Faulbach entstand im Schuljahr 2017/2018. Verkauft wird vor allem Schulequipment, darunter Hoodies, T-Shirts, „Kaba-to-go“-Becher oder Sportbeutel. Hierfür wird einmal jährlich eine mehrwöchige „Bestellrunde“ organisiert und durchgeführt.

Marktwirtschaftliches Denken und Handeln

Mit einer gezielten „Marktanalyse“ findet das Tintenklecks-Team heraus, was von der Schülerschaft gebraucht bzw. gewünscht wird. Mit Werbung und Infobriefen wird auf die Produkte, die zum Verkauf stehen, aufmerksam gemacht.
Zu den vielen weiteren Aufgaben der Schülerfirma gehört die Internet-Recherche, die Kontaktaufnahme mit geeigneten Kooperationspartner-Betrieben, die Kostenaufstellung und Gewinnkalkulation, die Bestell-Aufnahme und Auswertung sowie die Bestell-Aufgabe an die Kooperationspartner-Betriebe, die Überprüfung der Stückzahl der gelieferten Waren, die anschließende Verteilung der bestellten Produkte und die Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben.

Den erwirtschafteten Gewinn spendet „Tintenklecks“ an die Patenschule „Kaula-School“ im nordwestlichen Buschland von Sambia. Dieser Gewinn kommt dem täglichen Schulfrühstück von ca. 900 Schulkindern zugute. Aktionstage und Schulfeste nutzt das Tintenklecks-Team, um die Schülerfirma zu präsentieren und um über die Schulpatenschaft in Sambia zu informieren.

Schlüsselkompetenzen entwickeln 

„Durch die Mitarbeit in der Schülerfirma lernen die Jugendlichen selbstständiges, zuverlässiges und verantwortungsbewusstes Planen, Organisieren und Handeln“, so Beate Schön, Lehrerin an der Verbandsschule Faulbach. „Zudem bekommen sie aufgrund ihres sozialen Engagements für Kinder in Not einen Blick über den "Tellerrand" hinaus.“ Doch die Teilnahme an der Schülerfirma bringt den beteiligten Schülerinnen und Schülern noch weitere Vorteile: „Zum einen wird das Verantwortungsbewusstsein sowie die Team- und Kommunikationsfähigkeit gefördert, zum anderen bekommen die Jugendlichen Einblicke in wirtschaftliche, interkulturelle und globale Zusammenhänge“, erklärt Beate Schön.

Autorinnen: Andrea Kaller-Fichtmüller/ Marlene Deß

Autor:

Marlene Deß aus Miltenberg

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