Projekt "WELTfairÄNDERER" Jugendhaus St. Kilian
„Das wenige, das du tun kannst, ist viel!“

Konzentrierte Gemeinschaftsaktion: Es galt, so wenig Wasser wie möglich aus dem kleinen Schälchen in der Mitte des Stofftuches zu verlieren, das Schülerinnen und Schüler der Johannes-Hartung-Realschule vorsichtig durch einen Parcours trugen. | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
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  • Konzentrierte Gemeinschaftsaktion: Es galt, so wenig Wasser wie möglich aus dem kleinen Schälchen in der Mitte des Stofftuches zu verlieren, das Schülerinnen und Schüler der Johannes-Hartung-Realschule vorsichtig durch einen Parcours trugen.
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„Danke, dass wir an diesem Projekt teilnehmen durften. Wir haben uns gefreut, dass wir die Chance hatten, viele neue Themen kennenzulernen.“ „Das Projekt hat unserer ganzen Klasse sehr gut gefallen.“ „Es war toll, dass es so viel zum Anfassen, Anschauen und Probieren gab.“ So positiv äußerten sich Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule, der Johannes-Hartung-Realschule und der Grundschule in Miltenberg, die letzte Woche beim Projekt „WELTfairÄNDERER“ des Jugendhauses St. Kilian in Miltenberg teilgenommen haben.

145 junge Menschen aus sieben Klassen

Bereits zum zweiten Mal nach 2021 führten das Bildungsreferat der Diözese Würzburg und die kja Untermain – Fachstelle für kirchliche Jugendarbeit am Untermain in Miltenberg die Projekttage durch. Jugendbildungsreferentin Selina Lieb von der kja Untermain und Bildungsreferentin Maria Zepke vom Bildungsreferat hatten die Miltenberger Schulen im Vorfeld dazu eingeladen, am Projekt teilzunehmen. Rund 145 Schülerinnen und Schüler aus sieben Klassen und ihre Lehrkräfte waren der Einladung gefolgt und erlebten eine kurzweilige Projektwoche mit vielen neuen Impulsen für ihr eigenes Leben und Handeln.

Worum ging es?

Jugendbildungsreferentin Selina Lieb und Bildungsreferentin Maria Zepke | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
  • Jugendbildungsreferentin Selina Lieb und Bildungsreferentin Maria Zepke
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Die Projektidee dieses Bildungsprojekts, die hinter „WELTfairÄNDERER“ steht, ist einfach und zeitgemäß: Junge Menschen sollen sensibilisiert werden, wie sie mit sich, mit anderen und mit der Umwelt umgehen. Das erfolgt in verschiedener Hinsicht. So soll zum einen das Thema Nachhaltigkeit stärker in das Bewusstsein der jungen Menschen rücken, indem sie lernen, ihre eigene Lebensumwelt aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit heraus zu betrachten. Das Projekt soll die Kinder weiterhin dazu befähigen, kooperative und solidarische Verhaltensweisen zu erproben. „Wir möchten den Schülerinnen und Schülern mit dem Projekt ´WELTfairÄNDERER´ aufzeigen, wie durch ihre eigene Lebensweise eine nachhaltige Entwicklung möglich ist“, veranschaulicht Selina Lieb, die das Projekt gemeinsam mit Maria Zepke maßgeblich vorbereitet hat. „Dabei informieren wir nicht nur, sondern ermutigen zum aktiven Handeln“, ergänzt Maria Zepke. „Als Impulsgeber ist es uns zudem wichtig, die verschiedenen lokalen Akteure vor Ort mit den verschiedenen Schulen zusammen zu bringen.“

Wie kann ich die Welt fair-ändern?

Die zentrale Frage, um die sich beim Projekt „WELTfairÄNDERER“ alles dreht, ist: „Wie kann ich durch mein Denken, Handeln und Tun die Welt fair-ändern?“ Dazu gibt es vier thematische Schwerpunkte – soziale Fairness („Was heißt fairer Umgang mit den Mitmenschen?“), ökologische Fairness („Was bedeutet fairer Umgang mit der Natur?), ökonomische Fairness („Was heißt faire Verteilung des Geldes und kritischer Konsum?“) und ethische/theologische Fairness („Warum sollte man überhaupt fair sein?“).

Workshops für die Schülerinnen und Schüler

Diese thematischen Schwerpunkte wurden in Form von Workshops mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet. Passend für die verschiedenen Altersstufen der einzelnen Klassen gab es altersgerechte Bausteine. Darunter waren „Schokolade“ und „Obst und Gemüse“ für die jüngeren Klassen, „Müll“, „Plastik“ und „Virtuelles Wasser“ (hierbei geht es um die Menge Wasser, die tatsächlich für die Produktion eines Produktes anfällt) für die etwas älteren sowie „soziale Gerechtigkeit“ und „Fair Fashion“, die für die ältesten Schülerinnen und Schüler am ehesten geeignet waren. Jede Klasse konnte sich im Vorfeld zwei Workshop-Themen aussuchen, die – unterbrochen durch eine halbstündige Pause – an einem Vormittag im Jugendhaus St. Kilian behandelt wurden. Dazu gab es Informationen von ehrenamtlichen Teamerinnen und Teamern, aber auch Bewegungsspiele oder Kleingruppenaktivitäten. In der Pause hatten die Kinder zudem die Möglichkeit, sich kreativ zu betätigen: Sie konnten Baumwolltaschen mit Lavendeldruck verzieren.

Ursprung des Projekts

Seinen Ursprung hat das mehrfach ausgezeichnete Projekt „WELTfairÄNDERER“ im Bistum Mainz. Inzwischen sind viele weitere Diözesen im Projekt aktiv. In Miltenberg findet „WELTfairÄNDERER“ in Kooperation mit der Diözesanen Fachstelle für Jugendarbeit und Schule der kja Würzburg statt.

Finanzierung „WELTfairÄNDERER“

Das Projekt wird durch den Bayerischen Jugendring (BJR) gefördert und von der Sparkasse Miltenberg-Obernburg unterstützt. Dadurch ist ein günstiger Teilnehmerbeitrag möglich, was Maria Zepke und Selina Lieb sehr zu schätzen wissen. „Wir danken unseren Förderern und Unterstützern, die mit ihrer Hilfe die Durchführung dieses Projektes erst ermöglichen.“

Positive Workshop-Erfahrungen der Schulen

Wie gut das Projekt und die Workshops bei den Schülerinnen und Schülern der Miltenberger Schulen ankamen, zeigen die positiven Berichte der Lehrkräfte. Sie demonstrieren auch, wie wichtig Projekte wie dieses für die jungen Menschen sind und wie gut sie in deren Lern- und Lebensumfeld passen.

Am Dienstag, 21. Juni waren eine 6. Klasse der Johannes-Hartung-Realschule und eine 7. Klasse der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule zu Gast im Jugendhaus.

Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg

Sandra Schumann | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller

„Über die Schulleitung habe ich vom Projekt ´WELTfairÄNDERER´ erfahren“, erzählt Sandra Schumann, Lehrerin an der Johannes-Hartung-Realschule. „Auch einige Kollegen von mir, die im letzten Jahr viel Freude an diesem hatten, haben das Projekt gelobt. Das klang vielversprechend und da ich mir sicher war, dass das Projekt meiner Klasse gefallen könnte, habe ich uns angemeldet.
Gerade zum Ende des Schuljahres ist es mir wichtig, dass wir als Klasse etwas gemeinsam unternehmen, das nur am Rande mit Schule zu tun hat. Da kam das Projekt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn ich finde es gut, dass die Kinder sich mit Inhalten auseinandersetzen, die nicht alltäglich sind und derer sie sich nicht unbedingt bewusst sind. Solche gemeinsamen Projekte stärken den Zusammenhalt innerhalb der Klasse, weil sie in einem anderen Rahmen stattfinden.
Wir haben uns für zwei Workshop-Themen entschieden: Das Thema ´Virtuelles Wasser´ habe ich ausgewählt, weil es mir interessant erschien. Die Schüler hätten sich wohl eher nicht aktiv dafür entschieden. Die Klasse selbst hat das Thema ´Schokolade´ ausgesucht. Im Unterricht haben wir zuvor nicht über die Themen gesprochen.
Der Aufbau des Projekttags war sehr gut durchdacht. Die Schülerinnen und Schüler wurden stets nach ihrer Meinung gefragt. Das fand ich schön, weil sie sich dann ernst genommen fühlten. Auch der Bewegungsteil lockerte den Tag auf. Ich würde auf jeden Fall noch einmal mit einer Klasse teilnehmen.“

Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg

Manuel Strobl | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller

„Ich bin von unserer Schulleitung auf das Projekt aufmerksam gemacht worden“, fügt Manuel Strobl, Lehrer an der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule, hinzu. „Wir hatten letztes Jahr bereits mit der 7. Klasse daran teilgenommen und wollen dieses Angebot regelmäßig wahrnehmen, denn Themen der Nachhaltigkeit und Fairness gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auch Schule hat den Auftrag, diese Themen aufzugreifen, gemeinsam mit den Kindern zu durchleuchten und die Schülerinnen und Schüler für gewisse Entwicklungen in unserer Gesellschaft zu sensibilisieren.
Wir möchten, dass die Schüler*innen für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert werden und erkennen, dass man auch mit kleinen ´Fair´änderungen im Alltag einen positiven Beitrag für unseren Planeten leisten kann. Hierbei ist der konkrete Bezug zum Alltag der Schüler*innen sehr wichtig, damit sie sich auch wirklich als ´Fairänderer´ wahrnehmen können.
Bei der Auswahl der Workshops haben wir über die angebotenen Themen diskutiert und durch Abstimmung die beiden Themen ´Schokolade´ und ´Müll und Plastik ausgewählt. Das Thema Schokolade wurde in einer Jahrgangsstufe zuvor im Unterricht behandelt, weshalb die Schüler*innen etwas Vorwissen mitbringen konnten. Eine konkrete Vorbereitung auf die beiden Workshops gab es nicht. Im Anschluss an den Projekttag wurden aufgeworfene Fragen der Kinder im Unterricht nachbereitet.
Ich fand die Auswahl der angebotenen Themen sehr gut, denn sie greifen Themen der Schüler*innen aus deren Alltag auf. Die Mitarbeiter*innen hatten einen guten Draht zu den Kindern und sprachen sie altersgemäß an. Gut gefallen hat mir auch die abwechslungsreiche Aufarbeitung der Themen durch handlungsorientierte Aufgaben, Spiele und Veranschaulichungen.
Wir werden auch künftig versuchen, das Projekt regelmäßig mit unserer 7. Klasse wahrzunehmen. Wir hatten vor kurzem erst ein schulinternes Projekt zur Förderung von Alltagskompetenzen. Auch ein Thema des ´WELTfairÄNDERER-Projektes´ könnte in diesem Rahmen aufgegriffen und weiter vertieft werden.
Ich finde es grundsätzlich gut, dass wir mit dem Jugendhaus St. Kilian einen Partner in Miltenberg haben, der uns mit passenden Angeboten bei der Bildung unserer Schüler*innen unterstützt. Erst vor kurzem waren wir mit zwei Klassen der Oberstufe im Jugendhaus, um dort eine Betriebserkundung durchzuführen.“

Mittelschule Miltenberg

Carolin Eckerlein | Foto: privat

Zwei 8. Klassen der Mittelschule Miltenberg nahmen mit ihren Lehrkräften am Mittwoch, 22. Juni am Projekt teil.
„Wir haben den Flyer des Jugendhauses St. Kilian mit dem Angebot des Projekts ´WELTfairÄNDERER´ bekommen und konnten selbst entscheiden, ob wir daran teilnehmen möchten“, berichten Carolin Eckerlein und Onur Akbuluto, beide Lehrer an der Mittelschule Miltenberg. „Wir finden, dieses Projekt ist eine prima Möglichkeit, die Kinder an Themen wie Nachhaltigkeit oder soziale Gerechtigkeit heranzuführen und haben uns daher für die Teilnahme entschieden. Außerdem war es uns wichtig, dass die Jugendlichen außerhalb der Schule mit anderen Menschen zusammenkommen und Verständnis für sozial und fair bekommen. ´Auch kleine Dinge, die man tut, bewegen etwas´, dieser Satz hat uns inspiriert.
Für uns ist von Bedeutung, dass sich das Bewusstsein der Kinder erweitert. Mit anschaulichen Fakten und Filmausschnitten, beispielsweise wieviel Wasser bei der Produktion eines T-Shirts oder eines Burgers im Fast-Food-Restaurant verbraucht wird oder ob man Tomaten regional einkauft oder um die halbe Welt fliegen lässt, bevor man sie kauft, wurde das erreicht. Auch zum Tierwohl und zur Tierhaltung wollten wir sensibilisieren.
Da wir beide mit je zwei Klassen vor Ort waren, hat jede Klasse zwei Workshops besucht: Die Klasse von Herrn Akbuluto hatte die Themen ´Schokolade´ und ´Obst und Gemüse´, die Klasse von Frau Eckerlein die Themen ´Virtuelles Wasser´ und ´Soziale Gerechtigkeit´. Wir Lehrer haben die Auswahl getroffen.
Unterschwellig tauchen im Unterricht zwar immer mal wieder die Themen soziale Gerechtigkeit und Demokratie auf, aber wir haben die Schülerinnen und Schüler vorher nicht bewusst auf die Themen vorbereitet. Uns war wichtig, dass sie unvoreingenommen in die Veranstaltung gehen.
Zunächst waren wir stille Beobachter, doch auch wir fanden vieles erstaunlich und haben uns dann teilweise auch zu Wort gemeldet. Auch die Jugendlichen waren am Anfang noch zurückhaltend. Die Referenten sind sehr gut auf die Schüler eingegangen, haben diese erst gefordert, dann Spiele gemacht und sie auch wieder etwas gezügelt.
Wir würden uns wieder beteiligen, denn das Jugendhaus ist ein außerschulischer Lernort, der interessante Themen sehr anschaulich nahebringt. Außerdem hatten wir super Wetter und auch für die Schüler war das eine neue Erfahrung. Es war ein schöner Tag!“

Grundschule Miltenberg

Jutta Weber (links) und Yvonne Dammann-Weber | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller

Die Grundschule Miltenberg, die mit zwei 4. Klassen am Projekt teilnahm, hielt sich am Donnerstag, 23. Juni im Jugendhaus auf.
„Wir hatten zuvor keine Erfahrung mit dem Projekt ´WELTfairÄNDERER´, aber nachdem unsere Kollegen im letzten Jahr so begeistert waren und wir den Flyer mit dem Programm hatten, haben wir uns angemeldet“, meinen Yvonne Dammann-Weber und Jutta Weber, beide Lehrerinnen an der Grundschule Miltenberg. „Das Thema fair ist niemals falsch. Wir haben die Themen ´Müll´ und ´Schokolade´ gewählt. Das Thema Müll ist uns wichtig. Wir achten auch bei uns in den Klassenzimmern und im Schulgebäude darauf und versuchen, die Kinder dafür zu sensibilisieren. Das Thema Schokolade schien uns allgemein interessant für die beiden Klassen. Die Bedeutung des Wortes ´fair´ haben wir zuvor in den Klassen thematisiert. Über das Thema Müll mit Ressourcen verbrauchen und schonen wird wie bereits erwähnt öfter gesprochen.
Mit unserer Teilnahme beim Projekt möchten wir den Kindern bestimmte Sichtweisen bewusst machen. So fanden wir es zum Beispiel sehr eindrucksvoll, als die Kinder einen Sack mit Kakaobohnen hochheben sollten, um zu erfahren, wie schwer man daran trägt. Auch die Tatsache, dass ein Kakaobauer relativ wenig, ein Händler dagegen viel mehr für seine Arbeit erhält, wurde durch das Verteilen von Stäbchen plakativ dargestellt. Das war sehr anschaulich, projektorientiert und kindgerecht.
Für unsere vierten Klassen finden wir das Projekt sehr gut und würden auch wiederkommen. Generell bietet das Jugendhaus St. Kilian uns und auch anderen Schulen viele Möglichkeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben sich sehr viel Mühe. Das schätzen wir sehr.“

Johannes-Butzbach-Gymnasisum Miltenberg

Das Johannes-Butzbach-Gymnasium in Miltenberg kam am Freitag, 24. Juni mit einer 10. Klasse zur Projektwoche ins Jugendhaus.

„Weil wir schon seit einiger Zeit die Auszeichnung ´Fair Trade Schule´ haben und auch letztes Jahr schon mit einer Klasse bei diesem Projekt mitgemacht haben, war es fast schon selbstverständlich, dass wir wieder mit dabei sind“, so Björn Bülles, Lehrer am Johannes-Butzbach-Gymnasium. „So habe ich mich mit einer 10. Klasse angemeldet. Ich erhoffe mir von unserer Teilnahme, dass die Jugendlichen einen tieferen Einblick in die Thematik erhalten. Im Unterricht kann man vieles nur anreißen. Hier beim Projekt ergab sich die Möglichkeit, in die Tiefe zu gehen und vieles auch selbst zu erarbeiten. Das ist zum einen sinnvoll, aber natürlich auch Abwechslung vom Unterrichtsalltag.
Ich habe mich mit den Schülerinnen und Schülern vorher über die zur Auswahl stehenden Themen unterhalten und sie für die Themen begeistern können, die mir vorschwebten: ´Virtuelles Wasser´ und ´Fair Fashion´. Für eine weitere Vorbereitung fehlte die Zeit.
Da ich zum ersten Mal im Jugendhaus St. Kilian war, war ich auch persönlich gespannt, wie das Projekt ablaufen würde. Es hat mir gut gefallen. Nicht nur, weil wir Glück mit dem Wetter hatten und alles im Freien in Zelten und auf dem Gelände stattfand, sondern auch, weil die Jugendlichen stark einbezogen wurden und viele Dinge in kleinen Gruppen erarbeiten konnten. Auch das Konzept war gut mit ausreichend Zeit und einer entspannten Atmosphäre. Die Leitung und Durchführung der Workshops hatten junge Leute, die ein gutes Gespür für die jungen Menschen in meiner Klasse entgegenbrachten. Das Jugendhaus selbst hat ein schönes Außengelände, das passte alles sehr gut.
Wir werden auf jeden Fall wieder mitmachen, wenn das Projekt im nächsten Jahr wieder angeboten wird. Vielleicht auch einmal mit einer jüngeren Klasse. Dieses Jahr war ja eine 10. Klasse im Jugendhaus, letztes Jahr eine 9. Klasse.“

Begeisterte Schülerinnen und Schüler

Sehr positiv äußerten sich auch die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Schulen, nachdem sie am Projekt teilgenommen haben.

Mit Kreativangeboten wie beispielsweise Lavendeldruck auf Baumwolltaschen waren die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule auch in der Pause aktiv. | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
  • Mit Kreativangeboten wie beispielsweise Lavendeldruck auf Baumwolltaschen waren die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule auch in der Pause aktiv.
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„Wir haben uns die beiden Themen ´Schokolade´ und ´Müll und Plastik´ für das Projekt ´WELTfairÄNDERER´ ausgesucht“, schildern die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule. „Diese beiden Themen wurden uns in Workshops gut und verständlich erklärt. Es wurden immer wieder Spiele eingebaut und es war Zeit für interessante Diskussionen.
Beim Projekt haben wir gelernt, wie groß der Aufwand ist, um eine Tafel Schokolade herzustellen und woher der Kakao für die Schokolade kommt. Wir haben erfahren, dass die Arbeit auf der Kakaoplantage körperlich sehr hart ist und kaum auf die Sicherheit der Kakao-Bauern geachtet wird. Außerdem verdienen die meisten Kakao-Bauern nur sehr wenig Geld mit ihrer harten Arbeit. Wir haben Labels kennen gelernt, die uns zeigen können, welche Schokolade unter fairen Bedingungen hergestellt wurde.
Beim Thema ´Müll und Plastik´ haben wir gelernt, wie lange es dauert, bis unterschiedlicher Müll im Meer verrottet. Wir haben Tipps für unseren Alltag bekommen, wie wir auf Plastikprodukte verzichten und somit nachhaltiger leben können.
Der Projekttag war interessant für uns, weil wir viele neue Dinge erfahren haben. Danke, dass wir an diesem Projekt teilnehmen durften. Wir haben uns gefreut, dass wir die Chance hatten, viele neue Themen kennenzulernen.“

Konzentrierte Gemeinschaftsaktion: Es galt, so wenig Wasser wie möglich aus dem kleinen Schälchen in der Mitte des Stofftuches zu verlieren, das Schülerinnen und Schüler der Johannes-Hartung-Realschule vorsichtig durch einen Parcours trugen. | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
  • Konzentrierte Gemeinschaftsaktion: Es galt, so wenig Wasser wie möglich aus dem kleinen Schälchen in der Mitte des Stofftuches zu verlieren, das Schülerinnen und Schüler der Johannes-Hartung-Realschule vorsichtig durch einen Parcours trugen.
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„Unsere Themen, die wir uns für die Workshops ausgesucht haben, waren ´Schokolade´ und ´Virtuelles Wasser´“, beschreiben Schülerinnen und Schüler der Johannes-Hartung-Realschule. „Alles wurde sehr gut erklärt. So erfuhren wir, wie Schokolade hergestellt wird, worin virtuelles Wasser enthalten ist und wie viel davon verbraucht wird. Wir haben gelernt, dass die Kakaobauern, die die Bohnen für die Schokolade anbauen, nur sehr wenig verdienen oder dass es beim Anbau Kinderarbeit gibt. Virtuelles Wasser, das man nicht sehen kann, ist in Sachen oder Lebensmitteln enthalten, wo man es nicht vermuten würde, zum Beispiel in einem Auto oder einem Burger. Auch das wussten wir nicht. Der Projekttag hat unserer ganzen Klasse sehr gut gefallen.“

Beim Workshop „Schokolade“ konnten die Kinder der Grundschule Miltenberg fair produzierte und gehandelte Schokolade probieren. | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
  • Beim Workshop „Schokolade“ konnten die Kinder der Grundschule Miltenberg fair produzierte und gehandelte Schokolade probieren.
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„Wir haben beim Projekttag die Workshops ´Müll´ (Plastik/Mikroplastik) und ´Schokolade´ gemacht“, führen Schülerinnen und Schüler der Grundschule aus. „Dazu gab es viel Anschauungsmaterial und wir haben viele Spiele zum Thema gemacht: Wir haben eine Weltreise nachgespielt und eine Zeitleiste zur Verrottung verschiedener Plastiksachen gelegt. Durch ein Memory-Lauf-Spiel haben wir Alternativen für Plastikprodukte kennengelernt und gesehen, wieviel Plastik wir in einem Monat essen. Uns wurden viele Fotos gezeigt, damit besser klar wurde, wie die Sachen aussehen (z. B. Größe von Mikroplastik). Und wir haben besprochen, warum es so schädlich ist. In der Pause durften wir einen wiederverwendbaren Stoffbeutel mit Lavendeldrucktechnik machen.
Durch die Spiele und das Anschauungsmaterial haben wir tolle und wichtige Themen gelernt, zum Beispiel, wie der Weg von der Kakaopflanze zur Schokolade bis in den Handel aussieht und wo Kakao angebaut wird. Es war sehr spannend und auch bedrückend, beim Schokoladenrollenspiel zu lernen, wieviel Geld der Handel am Verkauf von Schokolade verdient, während die Kakaobauern und Plantagenbesitzer fast nichts verdienen. Wir sind froh, dass wir in die Schule gehen dürfen und nicht so schwere Kakaobohnensäcke auf der Plantage tragen müssen. Wir hätten nicht gedacht, dass das Geld so unfair verteilt ist bei normaler Schokolade. Auch haben wir erfahren, dass wir ein Kreditkarte Plastik im Monat essen. Wir wussten auch nicht, dass eine Dose und eine Windel 450 Jahre brauchen, bis sie verrotten. Wir haben gelernt, wie wir besser auf die Umwelt achten können und kennen jetzt einige faire Labels. Wenn jeder mit einer Kleinigkeit beim Umweltschutz hilft, kann viel erreicht werden. Jeder von uns kann selber ganz viel tun, indem wir auch unsere Familien an manche Sachen erinnern.
Der Projekttag war sehr schön und gut erklärt. Es war toll, dass es so viel zum Anfassen, Anschauen und Probieren gab. So fanden wir es super, dass wir echte Kakaobohnen essen durften. Die bildhaften Erklärungen waren super und wir haben viel Neues gelernt. Die Spiele, die die Betreuer gemacht haben, und die spielerischen Erklärungen haben viel Spaß gemacht. Es war sehr mitreißend und anregend. Wir fühlen uns ermuntert, mitzumachen. Und der Lavendeldruck in der Pause hat Spaß gemacht und war toll.“

Durch Bewegungsspiele waren die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Miltenberg aktiv gefordert und erarbeiteten sich auf diese Weise ihre Workshop-Themen. | Foto: Mittelschule Miltenberg
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„Wir behandelten beim Projekttag die Themen ´virtuelles Wasser´ und ´soziale Gerechtigkeit´“, legen die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Miltenberg dar. „Beim ersten Thema haben wir zunächst die Verteilung von Wasser auf der Erde und den Anteil an Trinkwasser daran besprochen. Die Verteilung wurde anhand eines Eimers, einer Tasse und eines Löffels veranschaulicht. Danach haben wir einen Film zum Thema ´virtuelles Wasser´ geschaut. Anschließend wurde die Klasse in vier Gruppen eingeteilt und wir mussten in den Gruppen den Verbrauch von Wasser, beispielsweise bei der Herstellung von Kaffeebohnen, Tomaten, Erdbeeren oder einem Auto, schätzen. Es folgte ein Spiel: Die Klasse wurde in zwei Gruppen eingeteilt und jede Gruppe musste eine Schüssel mit Wasser auf einem gespannten Tuch zu einem Ziel transportieren ohne viel Wasser zu verschütten. Als Abschluss konnte jeder auf einen Wassertropfen schreiben, was er für sich aus dem Tag mitnimmt und welche Möglichkeit des Wassersparens für jeden selbst besteht.
Beim zweiten Thema wurden zunächst Satzanfänge vorgelesen, die vervollständigt werden sollten. Eine Situation wurde eingeführt: Bei einem Wandertag sollte eine Familienpizza bestellt werden und die Aufteilung für die Klasse gerecht durchgeführt werden. Die Schüler wurden in fünf Gruppen eingeteilt, jede Gruppe hatte ein Argument, wie die Pizza gerecht eingeteilt werden kann. Darüber sollte in der Gruppe diskutiert werden. Als Abschluss durften die Gruppensprecher miteinander diskutieren und eine gemeinsame Lösung für die Klasse finden. Es folgte eine Gemeinschaftsübung. Die 21 Schüler sollten mit 19 Teppichfliesen einen Parcours absolvieren. Dabei war Teamgeist gefragt.
Es folgte die neue Erkenntnis, dass es insgesamt nur relativ wenig Trinkwasser gibt und dass selbst zur Herstellung eines Handys Wasser benötigt wird. Daraus lernten wir, dass ein sparsamer Umgang mit Wasser unbedingt nötig ist.
Insgesamt hat der Projekttag uns gut gefallen. Kleine Kritikpunkte waren beispielsweise, dass die Themen in Zelten behandelt wurden und es dort sehr heiß wurde. Die Diskussionsübung beim Thema ´soziale Gerechtigkeit´ stuften viele von uns als zu schwer ein.“

Die Schülerinnen und Schüler des Johannes-Butzbach-Gymnasiums diskutieren zum ihrem Workshop-Thema. | Foto: Björn Bülles
  • Die Schülerinnen und Schüler des Johannes-Butzbach-Gymnasiums diskutieren zum ihrem Workshop-Thema.
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„Uns hat der Projekttag im Jugendhaus St. Kilian sehr gut gefallen“, sagen die Schülerinnen und Schüler des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg abschließend. „Die Workshops, über die wir im Vorfeld abgestimmt und die wir besucht haben, waren ´Virtuelles Wasser´ und ´Fair Fashion´. Insgesamt haben die Aufgaben Spaß gemacht und uns gefallen. Besonders der Mix aus Gruppenarbeit und der gemeinsamen Runde im Zelt war gut. Beim ´virtuellen Wasser´ war uns einmal nicht ganz klar, warum die Aufgabe, eine Schüssel Wasser auf einem gespannten Tuch um das Zelt zu tragen, ohne Wasser zu verschütten, erledigt werden sollte – da fehlte uns vielleicht eine konkrete Aussage. Auch dass die Leitung von gleich drei jungen Leuten übernommen wurde, hätte nicht unbedingt sein müssen, da der Redeanteil dieser drei doch recht unterschiedlich war.
Da wir ein recht umfangreiches Vorwissen hatten, konnten wir uns bei den meisten Fragen sehr gut einbringen. Wir haben trotzdem noch Dinge dazugelernt und Neues erfahren, v.a. die konkreten Beispiele im Zusammenhang mit dem virtuellen Wasser und die Arbeit mit Ökosiegeln im Zusammenhang it fair fashion haben uns dabei besonders weiter gebracht.
Uns hat der Projekttag insgesamt sehr gut gefallen. Es war auf jeden Fall besser als Unterricht. Drei von uns mussten aufgrund der Abiverleihung am gleichen Tag den Workshop schon vorzeitig verlassen und haben es bedauert.“

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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