Betriebswirtschaftsstudium für KMU in Miltenberg hat sich bewährt - Bachelor-Abschluss auch in besonderen Lebenslagen möglich
Miltenberg. Ein Betriebswirtschaftsstudium ist alles andere als trocken und langweilig. Dies erfuhren rund zwei Dutzend Interessierte für den seit 2017 existierenden Studiengang »Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen (BW KMU)« bei einer Informationsveranstaltung am Dienstagabend im Seminarraum der Technischen Hochschule Aschaffenburg (Fakultät Wirtschaft und Recht) auf dem Campus in Miltenberg. Am 1. Oktober startet der 3. Jahrgang am Studienort Miltenberg.
Landrat Jens Marco Scherf, der die Interessierten, die beiden Professoren Hartwig Webersinke und Boris Bauke sowie die Koordinatorin des Studiengangs, Charlotte Jäger und einige Kreistagsmitglieder begrüßte, wies auf die Bedarfe der Unternehmen in der Region hin, die händeringend gut ausgebildete und »top motivierte« Fachkräfte benötigten. So sei der Studiengang in enger Abstimmung mit den Unternehmen entwickelt worden und biete deshalb gute Perspektiven. Er wies auf die besonderen Vorteile des Studiums in Miltenberg hin, das auch Menschen in besonderen Lebenslagen einen Bachelor-Abschluss zum Beispiel berufsbegleitend oder in besonderen Familiensituationen ermögliche. Sein Dank galt insbesondere den Kreistagsmitgliedern. Sie hätten mit ihrer Zustimmung der Finanzierung für die Räumlichkeiten und Ausstattung des an die Berufsschule angedockten Campus in Erweiterung des landkreisweiten Schulbauprogramms 2 erst möglich gemacht. Der Studiengang im sanierten Bereich der Berufsschule am Standort Miltenberg gehe nun bereits in die dritte Runde.
»Unternehmensnachfolge und Digitalisierung sind die Mega-Themen«, so Dekan Hartwig Webersinke. Der Begriff Industrie 4.0 sei weithin bekannt. »Wie aber sieht es mit dem Büro 4.0 aus? «, lautete seine rhetorische Frage. Im Studium BW KMU werde der Digitalisierung in verschiedenen Modulen Rechnung getragen.
Buchführung, Marketing, Personalmanagement, Recht und viele Fächer mehr seien im Basisstudium enthalten. Er wies darauf hin, dass sich die Neigungen erst im Verlauf des Studiums herausstellten. »Sie können sich dann Ihren Schwerpunkt aussuchen«, erläuterte er. Das Reizvolle an dem Studium in Miltenberg sei das so genannte »Blended Learning«, ein Mix aus Präsenz aus zwei Tagen pro Woche im Hörsaal und an zwei Tagen virtuellem Lernen zuhause. Pro Jahr würden 35 Studenten im Erstsemester aufgenommen.
»Sie müssen ein bisschen anpacken wollen«, stellte Boris Bauke fest. Er informierte über den Einsatz von digitalen Lehr- und Lernmethoden. Eigenmotivation sei gefordert, um einen guten Lernansatz zu erarbeiten. Der Professor stellte fest: »Das nutzt auch im späteren Berufsleben«. Über eine zentrale Lernplattform im Internet, teilweise mit Interaktionsmöglichkeiten, würden viele Möglichkeiten eröffnet. Insgesamt habe das Blended Learning einen großen Vorteil gegenüber einem Fernstudium, weil es Ansprechpartner vor Ort gebe, die Kombination von virtuellem Lernen und das Vermitteln von Fachwissen durch Präsenz im Hörsaal ideal seien.
Wie sich der Einstieg ins Studium gestaltete und welche Erfahrungen sie gemacht haben, erzählten zwei Studenten aus ihrer persönlichen Lebenslage heraus. Beide hatten nach dem Abitur eine Berufsausbildung gewählt und sich erst dann zu dem Studium entschlossen. »Ich kann es nur empfehlen«, sagte einer von beiden.
Aus der Runde der Interessenten kamen viele Fragen wie »Muss ich unbedingt Abitur haben? «, »Wie sieht es mit dem Verdienst aus?«, »Kann ich nebenher auch noch arbeiten?«, »Was kostet mich das Studium?« und mehr. Da es sich um eine staatliche Hochschule handele, fielen keine Studiengebühren an. Bei individuellen Fragestellungen wie dem Nachweis der Studienfähigkeit stünden die Mitarbeiter der Hochschule mit Rat und Tat zur Seite, beispielsweise auch bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen, waren einige Antworten seitens der Professoren.
Anschließend bestand die Möglichkeit, die Räume anzuschauen. Koordinatorin Charlotte Jäger erklärte die technischen Möglichkeiten, die nach modernstem Standard eingerichtet wurden. Sie stand auch für Fragen der Interessenten zur Verfügung. Ein Thema, das Studierenden in spe von auswärts auf den Nägeln brennt, ist eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit für eine Nacht während der Präsenz in Miltenberg. Landrat Jens Marco Scherf und der Vorsitzende des Bayerischen Gemeindetags, Bürgermeister Günther Oettinger, signalisierten hier eine Problemlösung.
Die Anmeldefrist fürs neue Semester läuft noch bis 15. Juli und zwar ausschließlich online unter www.studiereninab.de/bw-kmu.
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