Arbeitskreis der CSU Miltenberg
Wohncontainer mit Freifläche statt enge Hotelzimmer für Flüchtlinge
Am Mittwoch, den 23. August traf sich der kommunalpolitische Arbeitskreis des CSU Ortsverbandes Miltenberg zu seiner zweiten Sitzung. Hauptdiskussionsthema war diesmal der Standort der Flüchtlingsunterkünfte, die das Landratsamt einrichten will.
Das ehemalige Hotel Schönenbrunnen in der Mainstraße hat das Landratsamt angemietet, um dort über 50 Flüchtlinge unterzubringen und in der Breitendieler Straße soll eine ehemalige Industriehalle für über 100 Flüchtlinge umgebaut werden. Für beide Standorte gibt es Vorbehalte bei der Bevölkerung, speziell bei den Nachbarn aber auch im Miltenberger Stadtrat gibt es Sorgen bezüglich dieser Standorte.
In der Diskussion im Arbeitskreis wurden allgemein die Befürchtungen geteilt, dass beim Standort Hotel Schönenbrunnen eine Beeinträchtigung des Stadtbildes speziell für den Tourismus und für Gäste des benachbarten Hotels Mildenburg erfolgen wird. Und die Umwandlung der Industriehalle in der Breitendieler Straße in eine große Flüchtlingsunterkunft dürfte wohl auch für die Nachbarn zu Lärmbelästigungen führen, wie dies schon bei einer Flüchtlingsunterkunft im Schwarzviertel gemeldet wurde.
Die Teilnehmer der Sitzung waren sich darin einig, dass es für den Landkreis eine Herausforderung darstellt, durch die Vorgaben der Bundesregierung wöchentlich 25 neue Flüchtlinge unterzubringen. Aber man war sich ebenfalls einig in einem Bedauern, dass der Landkreis nicht eine offene Diskussion mit den Gemeinden beginnt, bevor Liegenschaften angemietet werden. Wenn der Landkreis einfach ohne vorherige Absprache mit der Stadt Miltenberg Häuser anmietet und Umbauten plant, führt das zu Unverständnis und Ärger - und es kann auch dazu führen, dass eine Stimmung mit allgemeiner Ablehnung von Flüchtlingen entsteht – etwas was radikale politische Gruppierungen ausnutzen werden.
Dieser Gefahr möchte die CSU Miltenberg begegnen, indem in Absprache zwischen Landkreis und Stadt ein wirklich geeigneter Standort gesucht wird. In der Diskussion wurde als ein Beispiel das Areal des ehemaligen Bahnhofs und Güterbahnhofs für die Errichtung von Containerwohnungen vorgeschlagen. Dieses Areal, gut geplant, hätte verschiedene Vorteile: keine direkten Nachbarn, eine Freifläche vor den Containerwohnungen, in der Nähe ein Supermarkt und das Jugendzentrum, das für Integrationsarbeit genutzt werden kann.
Der CSU Arbeitskreis beschloss nach ausgiebiger Diskussion an den Bürgermeister den Antrag zu stellen, zeitnah mit dem Landkreis in Kontakt zu treten, um diese Möglichkeit zu prüfen und dann auch umzusetzen.
Hierdurch könnte ev. der geplante Umbau der Industriehalle in der Breitendieler Straße zu einer großen Flüchtlingsunterkunft verhindert werden. Des Weiteren bestünde damit vielleicht die Möglichkeit, mittelfristig den Weiterbetrieb des Hotels Schönenbrunnen als Hotel zu erreichen.
Den Diskussionsteilnehmern war es wichtig, die berechtigten Sorgen der Bürger ernst zu nehmen und gleichzeitig eine aktive Rolle bei der Suche nach geeigneten Standorten einzunehmen.
Ivo Trützler und Karl Enk für den CSU Ortsverband Miltenberg
Autor:Karl Enk aus Miltenberg |
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