Bildergalerie und Essay
Wird der Spessart Bayerns drittes Biosphärenreservat ?
Der Goldene Oktober und sonnige Zeiten sind wohl endgültig passé. Nässe, Nebel und Kühle präsentieren sich in der Novembermitte in und um Hobbach im Südspessart.
Bald kommt der Abend. Ausgestattet mit aufgespannten Regenschirmen ziehen erwachsene Interessierte in die bald voll besetzte Turnhalle des weit über die Miltenberger Landkreisgrenze hinaus bekannten Schullandheims.
Thematisiert wird hier von Experten das geplante Biosphärenreservat Spessart.
Der Spessart ist berühmt für seine weitläufigen, urwüchsigen Laubwälder.
Wer gerne durch weite Laubwälder mit uralten Eichen und mächtige Buchen wandern möchte, der ist im Spessart in der Grenzregion zwischen Unterfranken und Hessen genau an der richtigen Adresse.
Das 2440 Quadratkilometer große Mittelgebirge, das viele vom beliebten Kinofilm "Das Wirtshaus im Spessart" kennen, gilt als die größte zusammenhängende Laubwald-Region Deutschlands.
Zwei Drittel gehören zu Bayern, ein Drittel zu Hessen. Jetzt stehen die Chancen gut, dass auf bayerischer Seite ein Biosphärenreservat eingerichtet werden könnte.
Es wäre das dritte im Freistaat - nach der Rhön und dem Berchtesgadener Land. Eine Machbarkeitsstudie ist angedacht. Auch einen Projektmanager gibt es schon.
Mit dem Plan kommt derzeit neuer Elan in die Debatte über die großen Schutzgebiete in Bayern.
Das Biosphärenreservat Spessart sei ein Projekt der Landkreise Aschaffenburg, Main-Spessart und Miltenberg sowie der Stadt Aschaffenburg, betonen die Referenten vor Ort.
Interessant am Rande: Das umwelt- und kulturfreundliche Vorhaben soll nach einer Meldung der Süddeutschen Zeitung vom 3.9.2022 auf eine Anregung des örtlichen Landesbundes für Vogelschutz (LBV) zurückgehen.
Viele Lokalpolitiker sind fasziniert. Fördermittel gibt es für attraktive Projekte bei jung und alt über den Freistaat Bayern aus Brüssel.
"Das Biosphärenreservat ist eine große Chance für uns", betont die Landrätin von Main-Spessart, Sabine Sitter (CSU). "Damit können wir Modellregion der nachhaltigen Entwicklung werden."
Sitters Parteifreund, der Aschaffenburger Landrat Alexander Legler, spricht von einem "echten Gewinn und Mehrwert für die Menschen, unsere Region und die Natur und damit in Summe die Lebensqualität vor Ort".
Auch der Miltenberger Landrat Jens Marco Scherf (Grüne) und der Aschaffenburger OB Jürgen Herzing (SPD) unterstützen das Vorhaben offen.
Die Entscheidung für eine Realisierung wird nicht von oben erfolgen, sondern läuft höchst demokratiefreundlich "von unten" über die Kommunen und Kreise.
"Wir und unsere nachfolgenden Generationen werden davon profitieren, ebenso unsere Spessart-Region!", resümiert eine engagierte Politikerin. Sie erhält viel Applaus!
Weitere Infos und Bilder folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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