Martina Fehlner: „Migrationsberatung muss ausgebaut werden“ – Informationsaustausch beim Caritasverband Miltenberg
Die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner informierte sich gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel beim Caritasverband für den Landkreis Mil-tenberg e.V. über die vielfältigen Aufgaben und Angebote vor Ort. Die Caritas gehört zu den wichtigsten Sozialverbänden in der Region. Die Abgeordneten diskutierten mit Wolfgang Härtel, Leiter des Bereichs Sozialberatung und Flüchtlingsberatung, Elke Clausmeier, Leiterin des Bereichs Sozialstation und Pflege, sowie Geschäfts-führer Heinrich Almritter über zukünftige Herausforderungen für die Gesellschaft und Forderungen an die Politik. Mit dabei auch Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion und des SPD-Ortsvereins Miltenberg.
Der Caritasverband Miltenberg ist mit 235 hauptamtlichen Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber im Landkreis und bietet neben der allgemeinen Sozialberatung ein breites Angebot an spezialisierten Diensten, wie Migrationsberatung, Erziehungsberatung, Suchtberatung und die Beratungsstelle Demenz. Martina Fehlner: „Die Angebote dieser Beratungsstellen und Einrichtungen sind wichtig und wertvoll. Sie richten sich an alle Hilfesuchenden, unabhängig von Alter, Religionszugehörigkeit und Herkunft.“ Menschen mit geringem Einkommen erhalten z.B. in den „Martinsläden“ in Miltenberg und Erlenbach sehr günstig Lebensmittel. Das „Café fArbe“ in der Miltenberger Innenstadt ist eine lebendige Begegnungsstätte und ein beliebter Treffpunkt für den gegenseitigen Austausch.
Vor allem bei der Asylsozialberatung und Migrationsberatung bestehe großer Handlungsbedarf, machte Wolfgang Härtel deutlich. „In der Asylsozialberatung kommen auf jeden Berater durchschnittlich 180 Flüchtlinge. In der Migrationsberatung gibt es beispielsweise keine Anlaufstelle in Miltenberg. Hier müssen dringend weitere Stellen geschaffen werden.“ Fehlner sagte zu, sich für klare Förderregelungen und ei-ne Erhöhung der Förderquote analog zu vergleichbaren Beratungsdiensten einzu-setzen.
Auch beim Thema Pflege gab es klare Forderungen von Seiten der Caritas an die Politik: Pflege müsse bezahlbar bleiben, die Pflegestufensätze müssten angehoben werden und zusätzliches Geld müsse in die Ausbildung von Fachpersonal fließen. „Die gesellschaftliche Anerkennung für die Pflegeberufe muss gesteigert werden, die individuelle Pflege muss gefördert werden. Oberstes Ziel muss es sein, die Zeitwerte in der Pflege abzuschaffen, denn gute Pflege braucht Zeit!“, unterstrich Fehlner die Forderungen.
Abschließend lobten Fehlner und Rützel die engagierte Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den zahlreichen Helferkreisen im Landkreis. Bei der Bewältigung der hohen Flüchtlingszahlen im vergangenen Jahr hätten sie entscheidend für das freundliche Willkommensklima beigetragen. Heinrich Almritter betonte, dass vor allem viele persönliche Gespräche und Kontakte wichtig seien, um die Motivation der Helfer weiterhin aufrecht zu erhalten.
Autor:Dirk Kronewald aus Aschaffenburg |
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