Lehrerversorgung - Landtagsabgeordnete und Verbände möchten eine Sonderregelung für den Untermain

München/Aschaffenburg. Eine Sonderregelung für den Untermain könnte es im kommenden Schuljahr bezüglich der Lehrerstellen geben. Künftige Lehrer, die aus der Region kommen und nach dem Studium hier bleiben möchten, sollen dazu die Chance bekommen. Zu diesem Ergebnis kam eine Gesprächsrunde, zu der der unterfränkische Lehrerinnen- und Lehrerverband (ULLV) in die Georg-Keimel-Mittelschule in Elsenfeld eingeladen hatte. Zu dem immer wieder aktuellen Thema „Lehrerversorgung am Untermain“ nahmen unter anderem die Landtagsabgeordneten aus der Region Untermain Martina Fehlner (SPD), Thomas Mütze (Grüne), Manfred Ländner (CSU) und Dr. Hans Jürgen Fahn (Freie Wähler) Stellung. Fahn, der bereits im letzten Jahr mit einer Unterschriftenaktion auf die prekäre Lage aufmerksam gemacht hatte, liegt dieses Thema besonders am Herzen. Als ehemaliger Lehrer kennt er die Situation bestens. Auch der Aschaffenburger Kreisvorsitzende der ULLV, Frank Rabenstein, ist mit den Gegebenheiten vertraut: Kollegen und Kolleginnen, die in Pension gehen, würden gebeten, wieder einige Stunden Unterricht zu geben, da der Markt speziell für Lehrer im Grund- und Mittelschulbereich einfach leer sei. Zum einen liegt es nach Überzeugung der Verbände daran, dass ein großer Teil der ausgebildeten Pädagogen nach Oberbayern versetzt wird oder weil sie aus Gründen der Heimatnähe nach Hessen oder Baden-Württemberg wechseln. Dort bekommen sie eine feste Stelle, die teilweise auch noch besser bezahlt wird. Einig waren sich alle Beteiligten darüber, dass kein Regierungsbezirk so von den Problemen betroffen ist, wie der Untermain. Fahn fordert von der Regierung die Zusage, dass Lehrer, die nach Oberbayern versetzt werden, nach spätestens fünf Jahren wieder an den Untermain zurückkehren können. Für Engelbert Schmid, Leiter des staatlichen Schulamtes Miltenberg, gibt es die personellen Engpässe, die rein statistisch nicht vorhanden sind, in der Praxis sehr wohl. Seit fünf Jahren sei die Personalfluktuation „unverhältnismäßig hoch“, durch die fehlende Kontinuität sei keine Schulentwicklung möglich. Übereinstimmend befanden die Diskussionsteilnehmer, dass kurzzeitig für die kommenden drei Jahre eine Sonderregelung und mehr Lehrerstellen dem Untermain helfen könnten. Abschließend bat der unterfränkische Vorsitzende des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (BLLV) Gerhard Bleß die Abgeordneten Druck beim Kultusministerium zu machen, um eine bedarfsgerechte Lehrerverteilung zu erreichen und andere Regelungen zu finden, als die von „Übervorgestern“. Zum Schluss wies Dr. Fahn noch darauf hin, dass eine entsprechende Petition im Landtag am 20.06. behandelt wird.

Autor:

Hans Jürgen Fahn aus Miltenberg

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