Langjähriges ehrenamtliches Engagement gewürdigt

Ehrungen für langjähriges ehrenamtliches Engagement mit (von links) Günther Oettinger, Karl Heinz Glock, Bernd Rachor, Frank Fath, Eckhard Bein, Klaus Heß, Martin Reichert und Landrat Jens Marco Scherf.
  • Ehrungen für langjähriges ehrenamtliches Engagement mit (von links) Günther Oettinger, Karl Heinz Glock, Bernd Rachor, Frank Fath, Eckhard Bein, Klaus Heß, Martin Reichert und Landrat Jens Marco Scherf.
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Fünf kommunale Dankurkunden und ein Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten hat Landrat Jens Marco Scherf am Mittwoch an verdiente, ehrenamtlich tätige Bürger verliehen.

Die erbrachten Leistungen seien „ein Beitrag, die Welt zu verbessern“, sagte Scherf in seiner Laudatio. Die Auszeichnung sei ein Dank dafür, „dass Sie ganz selbstverständlich, freiwillig und ehrenamtlich ihre Zeit und Kraft in den Dienst der Allgemeinheit stellen, Verantwortung übernehmen und unser Gemeinwesen bereichern.“ Auch wenn häufig vom „Rückzug ins Private“ die Rede sei, so müsse man doch feststellen: Millionen ehrenamtlich Engagierter zeigten ein anderes Bild mit ihrer Bereitschaft, sich für das Gemeinwohl einzubringen. Eindrucksvoll habe man das vor kurzem bei den Hochwasserkatastrophen erlebt, als die gigantischen Wassermassen auch großartige Wellen der Hilfsbereitschaft und des persönlichen Einsatzes ausgelöst hätten. „Unser Gemeinwesen lebt von den Bürgerinnen und Bürgern, die sich einbringen, mitmachen und zupacken“, so der Landrat.

Die zwei Wortteile des Begriffs Ehrenamt verdeutlichen für Scherf zwei wichtige Komponenten: „Es ist ehrenvoll, sich für das Gemeinwesen einzusetzen. Und es handelt sich um ein Amt, die mit Verantwortung, Pflichtbewusstsein und Verlässlichkeit verbunden ist.“ Charakterzüge wie Menschlichkeit, Solidarität und Großzügigkeit sowie die Bereitschaft, eigene Bedürfnisse zurückzustellen und für andere einzutreten, seien „Werte, die eine Gesellschaft im Inneren zusammenhalten.“ Ehrenamtliche Tätigkeiten stärkten die Identifizierung mit dem Heimatort und der Heimatregion, aber auch die Lebensqualität des Ortes, das Miteinander und den Zusammenhalt in der dörflichen Gemeinschaft. Das Ehrenamt sei der „Grundpfeiler einer lebendigen Demokratie und der kommunalen Selbstverwaltung“, stellte Scherf fest.

Ehrenamtliches Engagement bringe den Ehrenamtlichen Freude, Selbstbestätigung und Lebenssinn, es bringe praktischen, wertvollen Nutzen und auch das Gemeinwesen profitiere. „Vieles von dem, was den Landkreis Miltenberg attraktiv und lebendig macht, verdanken wir den Ideen und Aktivitäten unserer Bürgerinnen und Bürger“, lobte Scherf. Für ihn stellt das bürgerschaftliche Engagement zudem einen erheblichen Standortfaktor und eine kostbare Ressource dar. Der Landrat schloss in seine Würdigung auch die Partnerinnen und Partner der Aktiven ein, die ihnen oft den Rücken freihalten.

In das Lob stimmte auch der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags, Günther Oettinger, ein. „Unser Gemeinwesen funktioniert nur, weil es Ehrenamtliche gibt“, stellte er fest, ansonsten drohe soziale Kälte. Die Bürgermeister des Landkreises wüssten ganz genau, was sie an den Ehrenamtlichen haben, so Oettinger, deshalb helfe die Gemeinde, wo sie könne. „Bleiben Sie uns gewogen“, bat er die Geehrten und bezeichnete sie als Vorbilder. Er hoffe, dass es viele junge Leute geben möge, die in ihre Fußstapfen treten.

Die kommunale Dankurkunde werde für mindestens 18 Jahre langes verdienstvolles Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung verliehen, erklärte Landrat Scherf. Alle Geehrten hätten „durch verantwortungsvolles Handeln und zielorientiertes Entscheiden die Entwicklung ihrer Heimatgemeinden entscheidend mitgeprägt.“ Für den Einsatz dankte Scherf den fünf zu Ehrenden und übermittelte den Dank von Innenminister Joachim Herrmann.

Karl Heinz Glock (Dorfprozelten) war von 1996 bis 2008 Bürgermeister der Gemeinde Dorfprozelten, von 2008 bis 2014 Gemeinderat, von 2012 bis 2014 stellvertretender Bürgermeister, von 1996 bis 2014 Vorsitzender des Abwasserzweckverbands sowie von 2002 bis 2008 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins.
Eckhard Bein (Hausen) ist seit 1996 Mitglied des Gemeinderats und dort Mitglied des Werk- und Bauausschusses, seit 1997 Mitglied der Gemeinschaftsversammlung und Mitglied des Rechnungsprüfungsausschuss der VG Kleinwallstadt.
Klaus Heß (Hausen) ist seit 1990 Mitglied des Gemeinderats, dort Mitglied des Werk- und Bauausschusses sowie seit 2014 dritter Bürgermeister der Gemeinde Hausen.
Bernd Rachor (Hausen) ist seit 1996 Mitglied des Gemeinderats und war von 2002 bis 2014 dritter Bürgermeister von Hausen. Von 1996 bis 2002 war er Mitglied des Werk- und Bauausschusses, seit 2002 ist er Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, seit 1996 ist er Mitglied der Gemeinschaftsversammlung der VG Kleinwallstadt.
Martin Reichert (Hausen) war von 1996 bis 2014 Mitglied des Gemeinderats sowie des Haupt- und Finanzausschusses, von 2002 bis 2014 war er Seniorenbeauftragter.

Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten, das für mindestens 15-jährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit verliehen wird, überreichte Scherf zusammen mit Günther Oettinger an Frank Fath. Schon mit 15 Jahren wurde Fath zum Mesner der Pfarrei St. Ottilia in Rüdenau ernannt. Seit dieser Zeit sei er „die Seele der Rüdenauer Kirche und Sakristei.“ Neben den Vor- und Nachbereitungen der Gottesdienste kümmert er sich um den Schmuck bei Prozessionen und an Weihnachten, auch stellt er die Krippe auf. Auch die Osternacht wäre ohne Fath nicht denkbar. Zum 25-jährigen Dienstjubiläum 2008 erhielt er von Bischof Friedhelm Hofmann eine Ehrenurkunde und vom Mesnerverband der Diözese Würzburg die Silberne Mesner-Nadel. Zum 30-jährigen Mesnerjubiläum 2013 bedankte sich die Kirchenverwaltung mit einer Bibel bei ihrem treuen Mesner. Frank Fath hat seit 1983 unter Pfarrer Geysa Heinrich, von 1989 bis 1999 unter Pfarrer Ernst Helfrich und von 1999 bis 2014 unter Pfarrer Siegmund Dada seinen Dienst versehen. „Besonders diese letzten 15 Jahre wären ohne den Mesner Frank Fath nicht denkbar gewesen“, so Landrat Scherf.

Musikalisch wurde die Verleihungsfeier vom Klarinettentrio der Musikschule Miltenberg mit Clara Schmid, Klara Paulus und Charlotte Hinz umrahmt.

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