Langen Weg zur Integration gemeistert

Die Eingebürgerten stellten sich mit Landrat Jens Marco Scherf (links) und dem Kreisvorsitzenden des Gemeindetags, Günther Oettinger (rechts) zum Erinnerungsfoto.
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30 Männer und Frauen sind am Donnerstag am Ziel eines langen Weges zur Integration angekommen: Aus den Händen von Landrat Jens Marco Scherf und dem Kreisvorsitzenden des Gemeindetags, Günther Oettinger, erhielten sie im großen Sitzungsaal des Landratsamts ihre Einbürgerungsurkunden.

Vor zahlreichen Gästen aus der Kommunalpolitik nannte Landrat Jens Marco Scherf die Einbürgerung eine „bedeutende Entscheidung.“ In einer Demokratie wie Deutschland sei die Staatsbürgerschaft weit mehr als ein Dokument, sagte Scherf, und wies auf die besondere Bedeutung von Demokratie im Landkreis Miltenberg hin. Deutschland habe seine ersten freiheitlich-demokratischen Wurzeln der Mainzer Republik der Jahre 1792 und 1793 auch dank Kämpfern wie dem gebürtigen Obernburger Adam Lux geschlagen. Die gewonnene Freiheit gebe den Menschen großen Freiraum, sagte der Landrat und forderte alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich zu engagieren – in Vereinen und Verbänden, in Hilfsorganisationen und in der Politik. Engagierte Bürgerinnen und Bürger brauche es besonders angesichts der jüngsten Ereignisse wie der Bedrohung durch rechtsextreme Terrorbanden, aber auch durch die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. „Es gibt Menschen in diesem Land, die wollen nicht nur unsere Grundwerte wie Freiheit, Würde des Menschen, Bekenntnis zur Menschlichkeit zerstören, sie wollen uns durch Taten, die bis zum Mord gehen, Angst machen“, stellte Scherf fest und zeigte sich überzeugt, dass von der Einbürgerung ein ganz anderes Signal ausgehe – nämlich ein Bekenntnis zu den starken Werten der Freiheit und Menschlichkeit.

Scherf dankte den Neubürgerinnen und Neubürgern ausdrücklich, dass sie den Weg der Einbürgerung gegangen sind. Denn, so Scherf, „gemeinsam sind wir stark, gemeinsam stehen wir für unsere Werte ein.“

Nach dem Bekenntnis der Bewerberinnen und Bewerber überreichte er Einbürgerungsurkunden an acht Menschen aus der Türkei, jeweils drei aus Rumänien, Thailand und dem Vereinigten Königreich, jeweils zwei aus Italien und Kasachstan sowie jeweils einen aus China, der Dominikanischen Republik, Griechenland, Mexiko, den Philippinen, Polen, Russland, der Ukraine und Vietnam.

Für die Eingebürgerten berichtete Carly Bryant von ihrem Weg zur deutschen Staatsbürgerin. Seit 30 Jahren lebt die gebürtige Britin im Landkreis Miltenberg, besuchte hier die Schule und arbeitet bei der Firma PPG Hemmelrath. Hier, sagte sie, genieße sie die Gemeinschaft in dörflichen Gegenden und habe den Wert des Vereinslebens schätzen gelernt. Sie habe viele Freundschaften geschlossen und viele positive Erfahrungen gemacht, berichtete sie. Deshalb sei es jetzt Zeit, sich zu dem Ort zu bekennen, der zu ihrer Heimat geworden ist. Bei ihrer Entscheidung habe aber auch die politische Lage in England eine Rolle gespielt, denn sie wisse nicht, ob es bei einem Brexit für sie zu Schwierigkeiten kommen könnte.

Im Namen aller Bürgermeister begrüßte Sulzbachs Ortsoberhaupt Martin Stock die Eingebürgerten als „liebe Landsleute.“ Der Schritt zur Einbürgerung habe ihnen auch emotional einiges abverlangt, vermutete Stock mit Blick auf die Wurzeln der Eingebürgerten aus aller Welt. Der Bürgermeister hoffte, dass der deutsche Pass die Verbundenheit mit Deutschland stärkt. Die Eingebürgerten müssten aber nichts von dem verstecken, was sie nach Deutschland mitgebracht haben. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass alle Menschen an der Politik und der Gesellschaft teilnehmen können“, so Stock. Er forderte die neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger auf, die Gesellschaft mitzugestalten.

Musikalisch umrahmt wurde die Einbürgerungsfeier vom Klarinettenduo der Musikschule Miltenberg mit Klara Paulus und Charlotte Hinz. Nach dem gemeinsamen Singen des Deutschlandlieds tauschten sich alle Eingebürgerten bei einem Empfang mit Landrat Jens Marco Scherf und dem Team des Sachgebiets Personenstandswesen unter Leitung von Rudolf Elbert aus.

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