Friedensgebet in Miltenberg
"Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein."
Am vergangenen Samstag fand auf dem Marktplatz ein Friedensgebet statt. Eingeladen hatten dazu die evangelische und katholische Gemeinde in Miltenberg. Der zweite Bürgermeister Cornelius Faust lud zu Beginn zum Schweigen während des fünfminütigen Glockenläutens um 16 Uhr ein.
In seiner Begrüßung erinnerte Pfarrer Lutz Domröse an den Satz, den der ökumenische Weltrat der Kirchen 1948 formuliert hatte: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“ Weil nun wieder Krieg in Europa ist, waren an die 200 Menschen gekommen, um zu schweigen, zu hören und zu beten. Und um ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auszudrücken. Vielfach waren Blau und Gelb, die Farben der ukrainischen Flagge auf dem Platz zu sehen.
„Der Krieg ist ein furchtbares Übel. Und dieses Übel hat einen hohen Preis, in jeder Hinsicht." Dieses Worte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi zitierte Pfarrer Domröse zu Beginn. Nach dem furchtbaren Übel des zweiten Weltkriegs wurde in der englischen Stadt Coventry ein Versöhnungs- und Bußgebet formuliert. Dieses leitete Pfarrer Jan Kölbel ein und zog die Verbindung zu den Ereignisse, von denen nun jeden Tag aus der Ukraine berichtet wird. Gemeinsam beteten die Menschen dann dieses Gebet, gefolgt von einem gemeinsam gesungenen Kyrie-Ruf, der aus der Liturgie der orthodoxen Kirche in der Ukraine stammt.
Landrat Jens Marco Scherf berichtete von einer jungen Mutter aus Kiew, deren Geschichte ihn sehr bewegt habe. Die Soldarität im Landkreis sei groß, der Kreis sei für die Aufnahme von Flüchtlingen gerüstet.
Imam Yilgör Aydogan von der Miltenberger Moscheegemeinde rezitierte eine Sure aus dem Koran und sprach ein Gebet für den Frieden. Elisabeth Hellweg-Bezzel vom ökumenischen Friedensgebet, das wieder für Dienstag, 8. März,19 Uhr in die Johanneskirche einlädt, trug ein Schlussgebet bei.
Für den kommenden Samstag ist ein weiteres Friedensgebet in Miltenberg geplant.
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