Mobilitätsversprechen muss eingelöst werden
Grüne Politiker*innen fordern die Lücken in Unterfranken im Bayern-Takt schnellstmöglich zu schließen
Der Bayern-Takt im Schienenverkehr ist das große Mobilitätsversprechen für die Menschen im ganzen Land. Seit fast 25 Jahren scheitern unterschiedliche CSU-geführte Landesregierungen daran, dieses Versprechen einer mindestens stündlichen Bahnverbindung von frühmorgens bis spätabends für alle bayerischen Bahnhöfe einzulösen. Eine aktuelle Anfrage des verkehrspolitischen Sprechers der Landtags-Grünen, Dr. Markus Büchler, listet 39 Bahnverbindungen in Bayern auf, für die es bis heute keine verbindlichen Termine zur Umsetzung des Bayern-Takts und Schließung der teils erheblichen Taktlücken gibt. Auch in Unterfranken gibt es noch Handlungsbedarf.
„Besonders ärgerlich: Am Geld liegt es nicht“, stellt Kerstin Celina (Unterfränkische Abgeordnete aus Kürnach) mit Blick auf bald knapp eine Milliarde Euro Haushaltsresten im Bereich der für die Bestellung zusätzlicher Züge nutzbaren Regionalisierungsmittel fest. Sie fordert mehr Anstrengungen insbesondere von Bayerns CSU-Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, die für die Bestellung der Züge des Nahverkehrs in Bayern zuständig ist.
Betroffen hiervon ist laut dem Würzburger Grünen-Abgeordneten Patrick Friedl auch die Strecken Miltenberg - Wertheim und Miltenberg - Seckach. Sie werden in der Antwort der Staatsregierung auf die Grünen-Anfrage in der Rubrik „Takt- und Angebotslücken in Tagesrandlagen, sowie auch an Sonn- und Feiertagen mit meist nur Zweistundentakt“ mit geringer Priorität und ohne Realisierungsperspektiven geführt. MdL Patrick Friedl: „Als Grüne Landtagsfraktion werden wir hier weiter darauf drängen, dass die CSU-FW-Regierung ihr Bayern-Takt-Versprechen auch in Unterfranken einlöst.“ Zugleich fordert Celina die politischen Entscheidungsträger aus der Region auf, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, für eine weitere, zügige Eintaktung der Strecken Miltenberg – Wertheim/Seckach in den Bayern-Takt zu kämpfen“.
„Auch im Bayerischen Odenwald und im Südspessart haben die Menschen das Recht auf einen vollwertigen 1-Stunden-Takt“, unterstützt Landrat Jens Marco Scherf die Forderung der Abgeordneten. Ferner weist der Politiker der Grünen darauf hin, dass zur Stabilisierung des Fahrplans dringend ein weiterer Triebwagen der Baureihe 642 eingesetzt werden muss. Dies wird derzeit im Verkehrsministerium geprüft, nachdem sich der Miltenberger Landrat persönlich bei Staatsministerin Schreyer dafür eingesetzt hatte.
Laut Celina gibt es aber auch eine gute Nachricht für die Menschen in der Region Untermain. Denn auf dem Streckenabschnitt Aschaffenburg - Miltenberg wurde laut Antwort der Staatsregierung auf die Grünen-Anfrage, schon zum Dezember 2019 umgesetzt, dass hier nun die Regionalbahnen auch an Samstagen und Sonntagen im Stundentakt fahren. „Das ist eine wichtige Ergänzung des Schienenverkehrsangebots und wird hoffentlich mehr Menschen zum Bahnfahren ermutigen“, so Celina.
Die Landtags-Grünen fordern für den gesamten öffentlichen Personenverkehr in Bayern seit Jahren eine Mobilitätsgarantie. Alle Orte im Land sollen werktags von 5 Uhr früh bis Mitternacht mindestens stündlich angebunden sein.
Autor:Petra Münzel aus Erlenbach a.Main |
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