Fahrrad in sinnvollem Gebrauch stärken
Freie Wähler im Landkreis unterstützen Radentscheid
Die Kreistagsfraktion und der Kreisverband der Freien Wähler im Landkreis Miltenberg unterstützen den Radentscheid Bayern. Das haben die Mitglieder im Rahmen einer offenen Fraktionssitzung beschlossen. Nach einer kurzen Einführung durch Kreisrat Thomas Becker, wofür der Radentscheid steht und welche Ziele er verfolgt, bestand schnell Einigkeit darüber, dass hier ein sinnvolles Volksbegehren angestrebt wird.
Fraktionssprecher Thomas Zöller betonte, die Steigerung des Radverkehranteils bis 2030 auf 25 Prozent sei ein sinnvolles Ziel, was aber nicht ohne die entsprechende Infrastruktur zu erreichen sei. Es fehle an Radwegen, Abstellanlagen und Radmitnahmemöglichkeiten überall im Freistaat.
Kreisrätin Jessica Klug, die im vergangenen Jahr ihre Wahlkampftour durch die Landkreise Miltenberg und Main Spessart größtenteils mit dem Lastenrad absolvierte, sprach sich klar für das zweite Ziel, ein sicheres und komfortables Radwegenetz aus. „Viele Menschen, z.B. Familien, lernen das Lastenfahrrad für kleinere Erledigungen zu schätzen. Hierzu braucht es breite Radwege und geeignete Parkmöglichkeiten!“ Dem stimmte Kreisrat Andreas Fath-Halbig zu, der auch oft mit dem Fahrradanhänger unterwegs ist. Schon in der Frühphase der Planungen von Straßenbaumaßnahmen solle auf eine geeignete, bedarfsgerechte und sichere Radverkehrsführung Wert gelegt werden.
Kreisrätin Susanne Wörner freute sich über die Forderung, die „Vision Zero“ anzustreben. Es sollen sich auf Bayerns Straßen keine Verkehrsunfälle mehr mit schwerverletzem oder tödlichem Ausgang ereignen. „Der Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmer:innen, insbesondere auch von Kindern und Senior:innen, müsse oberste Priorität haben – z. B. durch Tempobeschränkungen und eine klar vom Kfz-Verkehr getrennte Fuß- und Radwegeführung.“ so die Forderung des Radentscheids, den Wörner unterstrich.
Die Kreisräte Dietmar Wolz und Matthias Luxem betonten, wie wichtig ihnen die Förderung des Umweltverbundes sei. Gerade in ländlichen Regionen seien sichere Abstellmöglichkeiten notwendig, um vom Rad auf den ÖPNV umsteigen zu können. Außerdem sei es wichtig, genügend Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme im ÖPNV zu schaffen. Die letzten drei Monate mit dem 9€-Ticket hätten deutlich gezeigt, dass die Nachfrage vorhanden ist, die Kapazitäten aber bei weitem nicht ausreichten.
Deutliche Zustimmung zu Radschnellverbindungen gaben die beiden „Mainradwegbürgermeister“ Roland Eppig und Thomas Grün. Gerade das flache Terrain des Maintals und die Nähe zu Aschaffenburg und Frankfurt seien, wie dafür gemacht. Allerdings könne man es den einzelnen Kommunen nicht zumuten, hier die Planung zu übernehmen. Diese sähen sie klar beim Freistaat Bayern.
Der stellvertretende Landrat Bernd Schötterl betonte, es sei aber wichtig, bei allem auf eine möglichst geringe Flächenversiegelung zu achten. Ihm sei eine saubere Asphaltdecke auch bei seinen eigenen Radfahrten sehr wichtig, doch müssten diese mit Bedacht gewählt werden. Es gebe viele Möglichkeiten, andere Flächen zu entsiegeln und so den Verbrauch zu kompensieren.
Autor:Freie Wähler im Landkreis Miltenberg aus Miltenberg |
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