Dorfläden sind keine Romantik, sondern sichern die Grundversorgung!
Kann sich in der Gemeinde Niedernberg wieder ein „Tante Emma-Laden“ etablieren?
Zum Jahresende musste eine langjährige Ladenbesitzerin altersbedingt schließen. Mit dieser Frage hat sich die CSU Niedernberg beschäftigt und hat den Dorfladen des Jahres 2016 in Hofstädten (Schöllkrippen) besucht. Der von den beiden engagierten ehrenamtlichen Geschäftsführerinnen Tanja Staab und Michaela Mannel, im Genossenschaftsmodell, geführte Dorfladen ist äußerst erfolgreich und bietet den gut 500 Einwohnern in Hofstädten viel mehr als Lebensmittel. Mit dem von 125 Mitgliedern vor fünf Jahren gegründeten Dorfladen ist eine wohnortnahe Versorgung, mehr Lebensqualität und eine positive Zukunftsperspektive für das Dorf in der Gemeinde Schöllkrippen gegeben.
Beide konnten den Niedernberger Gästen verdeutlichen was den Erfolg eines Dorfladens ausmacht. Im 80 qm großen Bürgerladen in Hofstädten wird ein breites Lebensmittel-Sortiment für die Kunden vorgehalten. Im Dorfladen wird in besonderer Weise auf Regionalität geachtet. “Kahlgründer Köstlichkeiten” sind eine Besonderheit im Sortiment. “30 Jahre lang gab es in Hofstädten keine Einkaufsstätte mehr” berichtete Michaela Mannel. “Durch den Dorfladen ist mehr Lebendigkeit in unseren Wohnort zurückgekehrt”, ergänzte Tanja Staab.
Im Dorfladen verkauft man Lebensqualität!
Seniorentreff und Strickkreis treffen sich im Nebenraum. Mit ständige neuen Ideen, einer großen Individualität und einem hohen Maß an ehrenamtlichen Engagement lässt ein Dorfladen auch gegen die große Konkurrenz der Märkte bestehen. Ohne Beschäftigte lässt sich der Laden allerdings nicht führen.
„Können wir dieses vorbildliche Modell auch auf Niedernberg übertragen?“ so Bürgermeister Jürgen Reinhard. Niedernberg sei ausreichend mit Märkten versorgt, im nahen Umkreis sei alles vorhanden! Ist der Bedarf für einen Dorfladen im Altort überhaupt vorhanden? Fraktionssprecher Udo Bieber beschreibt den Umstand, dass gut 60 Prozent des Umsatzes auf Bäcker und Metzger Waren zurückgehen. „Gott sei Dank, haben wir die noch im Dorf“ so Bieber, „das mache aber den Betrieb des Dorfladens sehr schwer.“ „Ein Dorfladen ist nicht nur ein Lebensmittelladen, da gehörte mehr dazu, ein Treff für die Menschen,“ fügt Luise Faruga an.
„Am wichtigsten sei vor allem, dass die Bürgerinnen und Bürger sich mit dem Dorfladen identifizieren und diesen annehmen und dort einkaufen,“
so CSU Vorsitzender Eugen Seitz. Viele Fragen, die noch geklärt werden müssen!
Autor:Jürgen Reinhard aus Miltenberg |
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