Das sind die neuen Chefs in den Rathäusern Teil 1
Insgesamt sieben Kommunen haben einen neuen Bürgermeister in ihr Rathaus gewählt.
Die Kommunalwahl am 16. März 2014 war schon ziemlich spannend, aber zwei Wochen später mussten sich einige Bürgermeisterkandidaten noch einmal einer Stichwahl stellen. Nun sind einige Wochen vergangen und in den meisten Rathäusern ist wieder Routine eingekehrt. Allerdings haben insgesamt sieben Kommunen einen neuen Bürgermeister gewählt. In Altenbuch, Bürgstadt, Faulbach, Miltenberg, Leidersbach, Obernburg und Wörth sind entweder die früheren Bürgermeister nicht mehr zur Wahl angetreten oder sie wurden abgewählt. Diese erstmaligen Bürgermeister wurden nun im Laufe der Zeit in ihr Amt eingeführt und müssen sich mit ihrer neuen und ungewohnten Aufgabe vertraut machen. Der NEWS-Verlag besuchte die neuen Rathauschefs und interviewte sie zu ihren ersten Erfahrungen und Amtshandlungen.
Die neuen Oberhäupter in den Städten und Gemeinden des Landkreises
Kreisstadt Miltenberg
Miltenbergs Bürger entschieden sich am 30. April nach einer Stichwahl für Helmut Demel, der die Parteien LIM, SPD und MWG hinter sich vereinigen konnte. Der 61-jährige Bürgermeister ist in Buchen geboren, lebt aber seit 40 Jahren in seinem geliebten Miltenberg. Er ist verheiratet und hat drei Töchter, sowie zwei Enkeltöchter. 1974 machte er das Wirtschaftabitur in Walldürn und war anschließend für 15 Jahre bei der Bundeswehr, dort studierte er auch Betriebswirtschaftslehre und Organisationswissenschaften. Helmut Demel ist in Miltenberg kein Unbekannter, denn er gehört seit 24 Jahren dem Stadtrat an und hat schon 1980 ein Praktikum im Rathaus absolviert. Er war jahrelang Geschäftsführer bei einem Saatgutunternehmen, ist ein begeisterter Jogger, dem Tennisverein verbunden und war im Fasching viele Jahre Sitzungspräsident. Er ist beim Rudern und sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche aktiv. Außerdem ist er seit seinem 15. Lebensjahr ein begeisterter Musiker. Er spielt Bass mit Gesang und vor allem die Rockmusik hat es ihm angetan.
Helmut Demel bezeichnet sich selbst als leidenschaftlichen Miltenberger: „Wenn ich das Ortsschild im Rückspiegel sehe, habe ich schon Heimweh. Ich habe schon immer im Spaß gesagt, Bürgermeister von Miltenberg zu sein, wäre für mich der passende Job. Vor einem halben Jahr habe ich mich dann aufstellen lassen und jetzt habe ich tatsächlich meinen ‚Traumjob‘. Ich bin darüber natürlich sehr glücklich, aber ich freue mich auch besonders für mein Team, das mich bei der Wahl so großartig unterstützt hat. Wir sind in dieser Zeit richtig zusammengewachsen und haben uns kennen und schätzen gelernt. Ich bin wirklich mit Haut und Haaren und von ganzem Herzen Miltenberger.“
Miltenbergs neuer Bürgermeister ist aber auch ein absoluter Familienmensch. Nach eigener Aussage stehen seine Familie und besonders seine Frau hinter ihm. Helmut Demel: „Sie gleicht mit ihrer Stärke und ruhigen Art mein lebhaftes Temperament etwas aus.“ Er glaubt, dass das Amt als Bürgermeister für die Familie nicht so viele Veränderungen bringen wird, da er als Sportreferent auch bisher schon viele Termine wahrnehmen musste. Seine erste Amtshandlung als neuer Bürgermeister war ein sehr angenehmer Termin: die Gratulation zu einer goldenen Hochzeit in Schippach.
Helmut Demel findet „seine Stadt“ einfach wunderbar. Er ist Altbürgermeister Joachim Bieber sehr dankbar, dass er „ein gut bereitetes Haus und gefüllte Kassen“ hinterlassen hat. Trotzdem hat Helmut Demel schon neue Ziele und Pläne: den Neubau bzw. die Umstrukturierung der Grundschule, die Belebung der Altstadt, die Veränderung des Geländes am alten Bahnhof, der Stadteingang soll attraktiver gestaltet werden und auch die Spielplätze verliert der neue und rührige Bürgermeister nicht aus den Augen.
Bürgstadt
Bei der Stichwahl vom 30. März 2014 wollten die Mehrheit der Bürger Thomas Grün als 1. Bürgermeister von Bürgstadt haben. Thomas Grün ist am 30.5.1962 in Balingen geboren. Aufgewachsen ist er in Obernburg und in Erlenbach zur Schule gegangen. Erlernt hat er zuerst den Beruf des Karosserie- und Fahrzeugbauers. Anschließend hat er Maschinenbau studiert. Er war 25 Jahre als Projekt- und Vertriebsingenieur tätig. Seine Frau Mireille stammt aus Frankreich und die 15-jährige Tochter Florence macht die Familie komplett. Seine Hobbies sind die Familie, als Gründungsmitglied singt er im Chor Cantabile und geht des Öfteren walken.
Von 2009 bis 2013 arbeitete er bei der Firma Ziemann. Er ist seit 15 Jahren Mitglied der UWG und seit 12 Jahren dort auch Schriftführer. Nach eigenen Aussagen hat er immer wieder überlegt, ob das Bürgermeisteramt nicht auch für ihn geeignet wäre. „Es war ein schleichender Prozess. Als sich dann die Chance ergab, habe ich mich zur Kandidatur entschlossen. Ich habe noch nie gezögert und ergreife die Chancen, die sich mir bieten“, so der neue Bürgermeister.
Thomas Grün fügt an: „Meine Familie war am Anfang erst skeptisch, denn Bürgermeister ist man 24 Stunden am Tag. Wir haben dann alles ausführlich besprochen und nun habe ich die volle Unterstützung meiner Familie, auch wenn ich länger arbeite als vorher. Ich gehe einfach gerne mit Menschen um und koordiniere gerne. Verschiedene Meinungen unter einem Hut zu bekommen und auf ein Ziel hin zu arbeiten, liegt mir gut.“
Der Wahltag am 16. März war für Thomas Grün schon sehr spannend. „Die UWG hatte auf die Stichwahl gehofft. Dass wir gleich 2 Sitze mehr im Gemeinderat erreichen würden und ich mit Vorteil in die Stichwahl ging, hat mich riesig gefreut.“ Als dann der Tag der Stichwahl kam, wurde er für Thomas Grün noch einmal richtig spannend: „Ich war total überrascht und mir haben die Knie gezittert, als das Ergebnis bekannt gemacht wurde. Aber dann kamen gleich Familie und Freunde und haben mir auf die Schulter geklopft und mich gedrückt.“
Im Rathaus wurde er sehr herzlich aufgenommen und bekam von der Verwaltung einen Blumenstrauß. Von Altbürgermeister Scholz bekam er nützliche Tipps. Thomas Grün hat sich aber auch mit verschiedenen Kursen zu Kommunalrecht, -organisation und zum Finanzausgleich gut auf das Amt vorbereitet.
Seine Ziele betreffen die Schulsanierung, ein Tourismuskonzept mit Einschluss des Weinkulturhauses, betreutes Wohnen schaffen und das Schwimmbad.
Seine erste Amtshandlung war, Paul Fürst zum 60. Geburtstag zu gratulieren.
Römerstadt Obernburg
Der 16. März 2014 war für Dietmar Fieger ein ganz besonderer Tag, denn mit über 57 Prozent entschieden sich die Obernburger Bürger für ihn als zu künftigen Bürgermeister. Dietmar Fieger ist 1963 in Miltenberg geboren, in Niedernberg aufgewachsen und machte 1982 in Elsenfeld Abitur. Er war bei den Pfadfindern, spielte Fußball und war bereits mit 17 Jahren Ortsvorsitzender der jungen Union Niedernberg. Seit 15 Jahren wohnt er mit seiner Frau Elke und den beiden Söhnen (19 Jahre und 16 Jahre) in Obernburg. Nach dem Abitur war er für 15 Monate bei der Bundeswehr und studierte anschließend in Würzburg Jura. Er war 20 Jahre im Landratsamt als Verwaltungs-, Bau- und Kommunaljurist tätig und als Personalchef für 450 Mitarbeiter verantwortlich.
L.S.
Autor:Liane Schwab aus Miltenberg |
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