Bürgermedaille der Stadt Miltenberg für Elisabeth Büchler und Hellmut Lang - Hohes Engagement für die Stadt Miltenberg
Am Sonntag, 10. April 2016, überreichte Bürgermeister Helmut Demel im Bürgersaal des Alten Rathauses die Bürgermedaille der Stadt Miltenberg an Elisabeth Büchler und Hellmut Lang. Zur musikalischen Umrahmung der Feierstunde spielte Carl Werner Punzmann, Klavierstücke von Robert Schumann.
„Eine Stadt lebt vom Engagement ihrer Bürger“, betonte Bürgermeister Demel in seiner Ansprache. „Es ist mir eine Ehre, dass ich zwei solche Bürger heute im Namen des Stadtrates mit der Bürgermedaille auszeichnen darf“. Die Bürgermedaille wird auf Vorschlag Menschen als öffentliche Wertschätzung und Würdigung zuerkannt, die sich in ehrenamtlich ausgeübter Tätigkeit in Miltenberger Vereinen und Institutionen entweder seit vielen Jahren engagieren oder sich in herausragender Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.
Nach dem Grußwort von Landrat Jens Marco Scherf verlas Bürgermeister Demel die Laudatien.
Elisabeth Büchler wurde am 24. März 1945 in Miltenberg geboren und ist in Miltenberg zur Grundschule gegangen. Sie erwarb die Mittlere Reife und wurde in Berlin zur Krankenschwester ausgebildet. Nach dem Examen als Krankenschwester trat Elisabeth Büchler ins Berufsleben ein. Sie hat bis März 1970 in Berlin und in der Schweiz gearbeitet. Danach besuchte sie die höhere Fachschule für Sozialarbeit des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg und schloss als Dipl-Sozialarbeiterin (FH) ab.
Von 1970 bis 1974 arbeitete sie als Sozialarbeiterin für den Landkreis Miltenberg und nahm dann eine Lehrtätigkeit an der Berufsfachschule für Krankenpflege „St. Hildegard“ in Erlenbach/Main auf. Danach wechselte sie an die Berufsfachschule für Sozialpflege, die „Theresienschule“ in Wörth bis 2005. Von 2003 bis 2005 hatte sie die Position der stellvertretenden Schulleiterin an dieser Schule inne.
Am 1. Mai 1978 wurde Elisabeth Büchler Mitglied des Stadtrates von Miltenberg. Bis zum Ende der letzten Wahlperiode zum 30. April 2014 war sie eine hoch engagierte Stadträtin. Sie hat in jedem Ausschuss (Mitglied der Vertreterversammlung der Planungs-Gemeinschaft Raum Miltenberg, Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss, Ortswaisenrätin, Mitglied im Messeausschuss, Mitglied im Forstausschuss, Mitglied im Beirat der Volkshochschule Miltenberg, Mitglied in der Partnerschaftskommission Arnouville, Mitglied im Kultur- und Fremdenverkehrsausschuss, Mitglied im Aufsichtsrat der Energieversorgung Miltenberg-Bürgstadt GmbH & Co. KG, Mitglied im Hauptverwaltungsausschuss, Mitglied der Gesellschafterversammlung der Gasversorgung Miltenberg-Bürgstadt GmbH, Referentin für Kindergärten, Sozialwesen und Senioren) mitgearbeitet.
Nach wie vor ist sie Mitglied des Verwaltungsrates der gemeinnützigen Stiftung Bischoffischer Fonds und „dankenswerter Weise noch immer die Referentin des aktuellen Stadtrates für Sozialwesen und Senioren“, erläuterte Demel.
„Verehrte Anwesende, googeln sie einmal ‚im Leben helfen – Miltenberg‘, so Demel, „sie erhalten die Adresse von Elisabeth Büchler. Dieser Hinweis reiht sich nahtlos in Dein sonstiges soziales Engagement ein. Der Verein hilft in Not geratenen Mitmenschen bei der Bewältigung ihrer Probleme – ohne Rücksicht auf Religion, Rasse oder Weltanschauung. Die Mitglieder dieses Vereins sind gemüht für minderbemittelte Alleinerziehende Hilfeleistungen zu erbringen. Sie bringen aber auch, durch einen Besuch bei alten und einsamen Menschen mehr Menschlichkeit in den Alltag. So wirst Du, liebe Elisabeth, oft zum ‚Rettungsanker‘ für viele hilfesuchende Bürger. Als fast schon selbstverständlich versteht sich, dass Du auch dem Caritasrat angehörst.
„Dein Einsatz für bedürftige Menschen in unserer Stadt ist mehr als bewundernswert. Es gibt, so behaupte ich, keinen Menschen und schon gar keine Familie in Miltenberg, die du nicht kennst und der du nicht zu helfen bemüht bist.
Im Oktober 2014 wurde Elisabeth Büchler bereits mit der Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung ausgezeichnet.
Hellmut Lang ist am 2. Juli 1938 in Miltenberg geboren. Nach der Volksschule besuchte er das Humanistische Gymnasium. 1953 begann seine Lehrzeit an der Staatlichen Berufsfachschule für Geigenbau in Mittenwald. Im Herbst 1956 legte er seine Gesellenprüfung ab. Im Januar 1957 trat er in die Firma John and Arhur Beare in London als Geselle ein. Im November 1958 heiratete er Grayce Harwood. Im Juli 1961 kam Tochter Grania zur Welt und sie kamen nach Miltenberg zurück. In einer eigenen Geigenbau- und Reparaturwerkstatt arbeitete Hellmut Lang hauptsächlich für die Streicher des Radiosymphonieorchesters des Hessischen Rundfunks. 1964 legte er die Meisterprüfung in München ab. 1967 wurde Sohn James geboren. 1978 verlegte Hellmut Lang seine Werkstatt nach Aschaffenburg.
Hellmut Langs politische Laufbahn begann 1981. Seine ganze Passion galt ab 1984 der Aufgabe des Kulturreferenten. Über viele Jahre hinweg war er eine wichtige Säule in der Miltenberger SPD aber das Wohlergehen der Stadt und besonders der Erhalt des historischen Stadtbildes waren für ihn immer vorrangig. Die Ansicht der Stadt, speziell die Allee und das Mainufer lagen ihm sehr am Herzen. Ab 1982 wurde Herr Lang immer wieder vom Stadtrat als Kulturreferent gewählt.
Er gehörte auch dem Forst- und Umweltausschuss an und 12 Jahre Mitglied im Sanierungsbeirat. Außerdem war er Mitglied des Bauausschusses, in dem er Einfluss auf das Stadtbild nehmen konnte. So regte er auch an die Hagsaussicht vom Wald freizuschneiden, damit man wieder auf die Stadt blicken kann.
Seit 1998 stellen das Museum der Stadt Miltenberg und die Volkshochschule Miltenberg unterschiedliche Themen aus der Geschichte der Stadt Miltenberg, der Region aber auch aus der allgemeinen Kulturgeschichte vor. Hellmut Lang erzählt in diesem Rahmen Geschichten „Rund um den Marktplatz“ oder als bekannter Geigenbauer auch gerne von seinem Handwerk. Auch die Lyriklesungen mit Prof. Peter Rasky, bei denen die Musik nicht zu kurz kommt, waren äußerst beliebte Veranstaltungen. „Wie geraten Sie, Herr Lang, ins Schwärmen, ja, wie leidenschaftlich, wie ganz persönlich werden Sie, wenn Sie von ‚Ihrer Fischergasse‘ erzählen, wo sie bei Ihren Großeltern aufgewachsen sind“, informierte Demel. Über 30 Jahre erzählte Hellmut Lang schon Geschichten von und mit Miltenberger Originalen.
Hellmut Lang hat in 60 Jahren viele Geigen hergestellt, repariert und verkauft. So durften die Miltenberger in der Klosterkirche ein Konzert miterleben, in dem Martin Lauer- Schmaltz auf einer Bratsche von Hellmut Lang spielte. Bei seinen Veranstaltungen bittet Herr Lang immer um Spenden für Miltenberger Einrichtungen, erläuterte Demel. „Sie wenden viel Zeit auf, Sie beleben das kulturelle Leben unserer Stadt – stets uneigennützig. Sie geben immer, Sie nehmen nichts“, wendete er sich an den zu Ehrenden.
„Ihre Liebe zu Miltenberg bekunden Sie auch dadurch, dass Sie der Stadt Bilder von Fischer-Rhein, Kurt Zöller und weiteren Miltenberger Malern vermacht haben, die in den Funds des Museums übergingen. Besten Dank noch einmal auch dafür“, bedankte sich Demel.
„Lassen Sie mich noch einmal betonen, dass sie beide, Du liebe Elisabeth und Sie Herr Lang mehr für unser Miltenberg getan haben, als man selbst von einem engagierten Bürger erwarten darf, so überreiche ich Ihnen nun im Auftrag des Stadtrates die Bürgermedaille“, mit diesen Worten schloss er die Laudatio.
Autor:Susanne Flicker aus Miltenberg |
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