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Böller- und Ansammlungsverbot zur Jahreswende 2021/2022: Besinnlichkeit und Beschaulichkeit statt Böller und Betriebsamkeit
Wegen Corona und damit verbundener Probleme gibt es bundesweit in den Geschäften und Läden keinen Verkauf von Böller-Artikel. Außerdem besteht auf öffentlichen Plätzen für Silvester 2021 / Neujahr 2022 ein An- und Versammlungsverbot.
Was Kirchen und andere Institutionen mit dem Slogan "Brot statt Böller" jahrelang immer wieder gefordert hatten, tritt nun zum zweiten Mal wieder ein. Millionen Euro werden nicht für in- und ausländische krachmachende Artikel zur Jahreswende ausgegeben.
Entlastung gibt es auf medizinischer Seite: Böller-Verletzte müssen nicht in Krankenhäusern behandelt werden, weil Aktionen im Umgang mit Krachern & Co. nicht erlaubt sind, betont ein Notarzt aus der Region.
Die Betreung und Behandlung von Patienten habe an solchen Festtagen andere Schwerpunkte.
Seit letzten Donnerstag (02.12.2021) wurde nun offiziell angeordnet, dass in ganz Deutschland keine Böller und kein Feuerwerk verkauft werden dürfen. Mit einem Böllerverbot und notwendigen Kontaktbeschränkungen könnte es ein ähnlich stiller Jahreswechsel werden wie schon im vergangenen Jahr - bemerkt erleichtert ein Senior aus der Region.
Wie im Dezember 2020 sind auch derzeit die Infektionszahlen hoch. Alarmierend hoch, wie der amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts, in den vergangenen Wochen immer wieder herausgestellt haben.
Ein Böllerverbot kann zwar Verletzungen verhindern und Krankenhäuser zum Jahreswechsel entlasten. Aber wenn sich viele Menschen treffen, ist auch das Infektionsrisiko höher.
Daher gibt es für Silvester weitere Regeln, um Kontakte zu begrenzen. So wird es am 31. Dezember und am 1. Januar ein An- und Versammlungsverbot geben.
Auf besonders publikumsträchtigen Plätzen wird Feuerwerk komplett verboten.
Viele bundesdeutsche Intensivstationen sind längst am Limit. In nicht wenigen Krankenhäusern werden aktuell planbare Operationen verschoben.
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek begrüßte das Böllerverbot ausdrücklich. „Klar ist: Die Situation auf den Intensivstationen ist extrem angespannt. Schaut man sich die aktuellen Inzidenzen an, wird sich die Lage dort auch zeitnah nicht entspannen.“
Was Strafanzeigen zum Jahreswechsel angeht, verzeichnet das Landeskriminalamt weder Anstieg noch Rückgang. Jedes Jahr gibt es in Bayern rund 9000 Anzeigen. Aber die Delikte hätten sich - nach Meinung von Experten - verschoben, weg von Ordnungswidrigkeiten wegen lauter Partys – die waren 2020 im Lockdown nicht möglich – hin zu Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz.
Fazit: Partys lassen sich auch ohne Feuerwerk und im kleinen Kreis feiern! Wenn weniger Unfälle mit Böllern passieren, hilft das den Krankenhäusern und uns allen in der derzeitigen, schwierigen Pandemie-Lage.
Weitere Fotos und Infos folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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