5754 Unterschriften waren vergeblich
Bei der von Dr. Steck aus Miltenberg ins Leben gerufenen Unterschriftenaktion kamen in kürzester Zeit 5754 Unterschriften zusammen. Die Bürger hofften damit, die Umwandlung des Krankenhauses in eine geriatrische Reha-Klinik zu verhindern. Diese Umwandlung kommt faktisch einer Schließung gleich, da keine Notfallversorgung mehr besteht und kranke Menschen aus dem südlichen Landkreis den weiteren Weg in das Erlenbacher Krankenhaus auf sich nehmen müssen. Dr. Steck übergab diese Unterschriftenliste zusammen mit Dr. Hengsbach und MdL Dr. Fahn an die Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml.
Nun hat das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ablehnend auf diesen Hilferuf aus der Bevölkerung reagiert.
Die Begründung: „In Bayern besteht ein gutes Netz leistungsfähiger Krankenhäuser, die eine flächendeckende medizinische Grund- und Notfallversorgung garantieren“.
MdL Dr. Hans Jürgen Fahn übermittelte folgende Antwort der Bayerischen Staatsregierung:
„Der Bayerische Krankenhausplanungsausschuss war der Auffassung, dass die nicht mit einem Verlust an Krankenhausbetten für Innere Medizin einhergehende Konzentration der stationären internistischen Versorgung auf die Klinik in Erlenbach zu einer höheren medizinischen Leistungsfähigkeit führt, da dort die gesamte medizinische Infrastruktur genutzt und interdisziplinär zusammengearbeitet werden kann. Diese Qualitätsverbesserung der medizinischen Versorgung soll zugleich zu einer langfristigen wirtschaftlichen Sicherung der beiden Standorte Miltenberg und
Erlenbach beitragen.
Auch die Konzentration der Notfallversorgung auf das Krankenhaus Erlenbach sah derKrankenhausplanungsausschuss unter Qualitätsaspekten als begründet an. Schon jetzt werden Notfallpatienten aus dem Miltenberger Raum mit Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwereren Unfallverletzungen in das nur etwa 17 km entfernte und damit in rd. 20 Minuten erreichbare Krankenhaus nach Erlenbach gebracht, weil dort ein Herzkatheterlabor für Infarktpatienten, ein Anschluss an das Netzwerk zur Behandlung von Schlaganfallpatienten TRANSIT und ein zertifiziertes örtliches Traumazentrum zur Behandlung von Unfallpatienten vorhanden ist.
Die Versorgung stationärer Notfälle im gesamten Landkreis bleibt sichergestellt.
Dabei wird die ggf. weitere Wegstrecke für Patienten aus dem "Süd-Landkreis" (Miltenberg und Umgebung) durch die deutlich besseren strukturellen und personellen Ressourcen am Standort Erlenbach kompensiert.“
Viele Bürger aus dem südlichen Landkreis werden die Schließung des Miltenberger Krankenhauses auch mit dieser Begründung nicht nachvollziehen können.
Autor:Liane Schwab aus Miltenberg |
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