Übergewicht? Ja, bitte! - So bereiten sich unsere heimischen Tiere auf den Winter vor
Die Blätter fallen und nachts wird es schon empfindlich kühl. Kein Zweifel, es ist Herbst und der Winter steht vor der Tür. Für die meisten Tiere beginnt nun eine harte Zeit. Deshalb haben sich unsere pelzigen oder gefiederten Freunde geeignete Strategien einfallen lassen, um diese kalten Monate gut zu überstehen. Jeder versucht auf andere Weise, Väterchen Frost ein Schnippchen zu schlagen. Aber bevor wir hier als ahnungslose Menschen berichten, lassen wir lieber die wirklichen Experten zu Wort kommen:
Hallo, ich bin das Eichhörnchen:
"Ich bin Egon, ein Eichhörnchen. Zur Zeit bin ich besonders fleißig, denn ich lege mir für den Winter einen Vorrat an. Eigentlich bin ich sehr scheu, aber jetzt im Herbst könnt ihr mich beim Anlegen meines Vorrats beobachten. Ich sammle dazu alles, was mir vor die Nase kommt: Zapfen, Eicheln, Nüsse, Kastanien oder auch Bucheckern. Die Vorräte verbuddele ich dann in der Erde und hole sie im Winter raus, wenn ich Hunger habe. Leider habe ich ein furchtbar schlechtes Gedächtnis und finde meine Vorräte oft nicht wieder. Aber die Menge macht´s! Ich halte übrigens keinen Winterschlaf, sondern nur Winterruhe in meinem Kobel. So heißt mein Nest. Dann bewege ich mich wenig, um Energie zu sparen. Ab und zu wache ich auch einmal auf, dann bin ich froh, wenn ich irgendwo was zu knabbern wiederfinde. Wenn es besonders kalt ist, kuschele ich mich mit Freunden in meinem Nest ein und wir wärmen uns gegenseitig."
Piep, piep, piep, alle mal herhören:
"Jetzt kommt der Winter und wir sind die treuen Piepmätze, die nicht in den Süden fliegen. Bitte, liebe Menschen denkt an uns, denn wir haben keine warme Wohnung, sondern müssen bei Regen, Schnee und Kälte im Freien sein. Auch mit dem Futter sieht es jetzt schlecht aus, aber da könnt ihr uns ja helfen. Während wir im Sommer bevorzugt Insekten und auch pflanzliche Nahrung fressen, steigen wir im Winter auf rein vegetarische Kost wie Körner und Samen um. Deshalb sind wir oft Gäste in den Futterhäuschen, möchten allerdings nur von November bis Ende Februar gefüttert werden, wenn es wirklich kalt ist. Bitte sorgt dafür, dass das Futter nicht nass wird, denn das kann für uns gefährlich werden. Und bitte auch kein Brot füttern, das mögen wir gar nicht. Wenn alle Pfützen zufrieren, sind wir außerordentlich dankbar für ein Schälchen mit warmem Wasser. Aber stellt es bitte so auf, dass Nachbars Katze uns nicht erwischt. Vielen Dank!"
Hallo, ich bin der Igel
Jetzt im Herbst sinken die Temperaturen und allmählich wird auch das Futter knapp. Daher ist für mich der Winterschlaf die beste Überlebensstrategie, nachdem ich mir zuvor mit Käfern, Regenwürmern und Schnecken einen ordentlichen Winterspeck angefressen habe. Dafür brauche ich allerdings ein Winterquartier. Es ist toll, wenn Laubhaufen oder Ähnliches im Garten liegenbleiben, denn das ist für mich ein prima Unterschlupf. Auch Holzstapel, Hecken und Anderes ist ideal. Meine Schlafstätte polstere ich aus, rolle mich dort ein und schlafe etwa vier Monate lang. Meine Körpertemperatur sinkt dabei ziemlich stark ab und der Herzschlag sinkt. Ganz wichtig: Bitte stören Sie mich nicht im Winterschlaf! Sonst wache ich womöglich auf, finde keine Nahrung und muss dann sterben.
Verpuppen und Warten
"Gestatten: Schwalbenschwanz. Den Winter überstehen meine Spezies nur als Puppe. Das heißt, dass sich die Raupen, die von meiner Generation abstammen, in Kokons einspinnen und verpuppen. Die Puppen hängen dann mit einem weißen Faden an den Stengeln von Pflanzen. Viele ordnungswütige Menschen entfernen diese Puppen jedoch im Herbst. Deshalb meine Bitte: Lasst euren Garten ruhig ein wenig unaufgeräumt. Im Frühjahr entwickeln wir uns weiter und erfreuen euch dann im nächsten Sommer als wunderschöne Schmetterlinge."
"Ich bin ein Tagpfauenauge. Anders als der Schwalbenschwanz überwintere ich als Schmetterling in leicht feuchten und geschützten Winterquartieren. Das können Höhlen oder auch Keller sein. Deshalb bin ich dankbar, wenn man mich dort in Ruhe lässt. Problematisch wird es, wenn ich auf einem Dachboden lande, denn dort vertrockne ich wegen des Feuchtigkeitsmangels."
Im Wildpard und in der Wildnis
"Ich bin ein Damwild-Weibchen und gehöre zur Familie der Hirsche. Gott sein Dank lebe ich in einem großzügigen Gehege im Wildpark. Dadurch bin ich auch im Winter rundum gut versorgt mit Heu, Mais und Silage. Außerdem wärmt mich mein Winterfell. Meine zahlreichen Verwandten in freier Wildbahn werden in den Wintermonaten bei sehr viel Schnee vom Förster zugefüttert, weil sie nämlich sonst die Triebe und Knospen von Bäumen fressen.Er stellt Futterraufen auf und auch Wassertränken, denn das ist ebenfalls wichtig. Wenn ihr Äpfel übrig habt, könnt ihr diese gerne für uns an den Förster weitergeben. Ich fresse übrigens besonders gern Kastanien, die sind ein echter Leckerbissen."
Mit dem Fliegen hab` ich es nicht so, denn ich bin ein Fisch
Mein Name ist Goldi und meine Tage hier in der Sommerresidenz im Garten sind leider gezählt. In Kürze werden ich und meine fünf Kollegen wieder umquartiert in unser Winterdomizil, in Fachkreisen auch Aquarium genannt. Unser Becken im Freien ist ja nun nicht so groß und damit wir im Winter nicht zu Fischstäbchen werden wird eben umgezogen. Hier also eine kurze Info für Teichbesitzer von mir als Fachmann: Flache Gewässer frieren bei strengem Frost bis zum Boden durch, hier ist kein Überleben für uns Fische möglich. Der Teich muss mindestens 80 cm tief sein, besser geeignet ist eine Wassertiefe von rund 150 cm. Denn das Wasser besitzt die physikalische Eigenschaft, dass es bei 0 Grad Celsius an der Oberfläche gefriert und die bekannte Eisschicht bildet, in der Tiefe jedoch wird das Wasser bis zum Boden wieder wärmer. Hier entsteht eine Temperatur von rund 4 Grad Celsius, die für uns Goldfische lebensnotwendig ist. Daher sollte der Gartenteich im Herbst auf jeden Fall vollständig mit Wasser gefüllt sein, um die maximale Wassertiefe zu sichern. So, das war`s von meiner Seite *blub*
Wenn ich mich dann mal vorstellen dürfte: Mein Name ist Nudel
Und als Katze hat man ja so seine Ansprüche wenn der Winter naht. Es wird auch mir langsam zu kalt draußen und meine Leute bekommen mich jetzt wieder öfters zu Gesicht. Die meinen ja ich komm nur wegen ihnen rein. Na ja, ich laß` sie mal in dem Glauben – ein paar Streicheleinheiten mehr ab und zu sind ja auch nicht schlecht, dann noch eine kuschelige Decke und erst die Leckerlis… So ein Katzenleben hat schon was – alles dürfen, nichts müssen. Und nun haben meine Leute auch noch so ein tolles Futterhäuschen direkt vor meine Nase gehängt… Jetzt hab´ ich meine eigene Doku-Soap, und das jeden Tag!
-AKF, LS, SK-
Autor:meine-news.de Redaktion aus Miltenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.