Artenhilfsmaßnahmen im Spessart laufen an
Rettet den Laubfrosch!
Am 10. Januar 2023 haben sich erstmalig ehrenamtliche Artenkenner:innen vom Untermain unter Federführung des Naturpark Spessart im Landratsamt Miltenberg zum Erfahrungsaustausch getroffen.
Da es für einige Arten noch Kenntnislücken gibt, wird eine Kartierung notwendig. Ziel ist es dann, hochgradig gefährdete und gesetzlich geschützte Arten und deren Lebensräume zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zum Erhalt der Arten festzulegen.
Die Umsetzung erfolgt durch einen Maßnahmenträger wie den Naturpark Spessart oder den Landschaftspflegeverband.
Als erste Arten, denen es zu helfen gilt, wurden unter den Amphibien der Laubfrosch, die Gelbbauchunke, die Kreuzkröte und der Kammmolch genannt. Auf einem Grundstück des Landkreises auf dem Gelände der ehemaligen Klärschlammdeponie in Rück-Schippach existiert noch das einzige, bekannte Vorkommen des Laubfroschs im Landkreis. Bedingt durch das trockene Frühjahr, drohte das Laubfroschbiotop, welches auf Wasser während des Entwicklungszyklus des Laubfroschs angewiesen ist, auszutrocknen.
Darüber informierten ehrenamtliche Naturschützer:innen die Untere Naturschutzbehörde mit der Bitte, dort Wasser einzuleiten. Als einzige Möglichkeit blieb die Elsenfelder Feuerwehr, die mit einem Tanklöschfahrzeug zur Hilfe kam und der daher ein besonderer Dank gilt.
Bei den zunehmend trockenen Frühjahren kann dies natürlich keine Dauerlösung sein. Mit der Abfallwirtschaft am Landratsamt, die für das Gelände zuständig ist, wurden Pflegemaßnahmen vor Ort besprochen. Die erforderliche, bessere Belichtung des Biotops, die durch die Fällung einiger Bäume erreicht werden kann, wird im Winter von der Abfallwirtschaft veranlasst. Oberflächenwasser könnte dem Biotop zugeführt werden, um auch in Trockenzeiten noch ausreichend Wasser zu haben. Dies erfordert allerdings einige bauliche Maßnahmen. Ob das möglich ist, wird derzeit vom Abfallrecht geprüft. Nicht nur die Naturschutzbehörde hofft auf ein positives Ergebnis.
Seit 1994 ruft die UNESCO jährlich am 22. Mai zum „Internationalen Tag der biologischen Vielfalt“, auch „Tag der Artenvielfalt genannt“, aus. Der Verlust der Biodiversität ist laut UNESCO eines der größten Probleme auf der Erde. Durch den Aktionstag wird darauf aufmerksam gemacht, wie die Biodiversität weltweit verloren geht – mit schwerwiegenden Folgen für Mensch und Natur.
Mit dieser kleinen Aktion kann vielleicht das letzte Laubfroschvorkommen gerettet und ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet werden. Weitere Aktionen werden folgen. mü
Autor:Blickpunkt MIL aus Miltenberg |
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