Reif, Raueis, Rauhreif und Rau(ch)nächte - auch tagsüber: magische Nebel-Szenerien zwischen den Jahren
Dezember-Impressionen aus dem Odenwald, Maintal und Spessart.
Was ist Raureif ?
Fachleute umschreiben ihn als einen festen Niederschlag, der sich aus unterkühlten Wassertropfen von leichtem Nebel oder direkt aus dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf durch Resublimation bildet.
Dafür ist eine sehr hohe relative Luftfeuchtigkeit von über 90 % und eine Lufttemperatur von unter −8 °C notwendig.
Die entstehende Wärme wird dabei durch Konvektion an die umgebende Luft abgegeben. Der Wind verstärkt dabei Entstehung von Raureif.
Die Windbewegungen dürfen aber nicht zu intensiv sein, da sie sonst die empfindlichen Oberfächen-Strukturen zerstören würde.
Vor allem entgegen der Windrichtung bilden sich so nadelförmige Eiskristalle in Form sechsstrahliger Dendriten:
beeindruckend sind dabei die erhebliche Größen und die bizarre Formen. Das geschieht aber meist nur langsam und die skurrilen Gebilde wachsen allmählich.
Interessanterweise wächst Raureif gegen den Wind. Der Grund: die luvseitig ankommende Luft beinhaltet einen höheren Feuchtigkeitsgrad als die Lee-Seite.
Dieses Phänomen der Entstehung von Raureif tritt meist sehr selten auf. Es wird oftmals mit Reif oder Raueis verwechselt, für die es eine Art Zwischenstadium darstellt.
Eine besondere Form des Raureifs sind bekanntlich die Eisblumen.
Übrigens: Die durch Raureif verursachten Baumschäden werden bei Förstern und Wald-Fachleuten als Duftbruch bezeichnet.
Infos folgen.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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