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Die Beschaulichkeit am Main täuscht!
Gänse im Clinch.
Es ist ein später Montagnachmittag (04.05.2020) und kühl.
Immer wieder nieselt es, gelegentlich kommt ein minutenlanger Regen.
Nur einige wenige Passanten mit aufgespannten, bunten Regenschirmen überqueren die alte Miltenberger Mainbrücke in Richtung Bahnhof.
Unten am rechten, nördlichen Mainufer auf dem menschenleeren Campingplatz hat sich die Natur ihr Terrain zurückerobert. Es grünt und blüht.
Kein einziger Wohnwagen parkt auf den kahlen, grauen Beton-Plattformen.
Ein Kommunalwahl-Plakat hat es hierher geweht und wartet auf Entsorgung. Wasseranschlüsse und Stromverteilerkästen sind außer Betrieb. Grillöfen schlafen vor sich hin, Picknicktische erzählen von früheren Zeiten in geselliger Runde.
Ein Schiff fährt zügig mainaufwärts. Wellen klatschen gegen das Mainufer, wo sich die Blüten weißer Margeriten und gelber Butterblumen im Maiwind hin und her wiegen.
Vögel, vor allem Bachstelzen, Amseln, Schwäne, Enten und Nilgänse, sind unter sich. Schwäne-Paare suchen und finden sich, Standvögel betreiben Nestbau und Gänse sowie Enten behüten ihre quirligen Küken unweit vom Main auf schützenden Wiesenflächen. Fünf kleine Enten schlüpfen unter das wärmende mütterliche Gefieder, ein Küken-Abenteurer sucht nach fressbarem Grünzeug im Umkreis der Entenmutter.
Nicht ganz friedlich geht es gelegentlich aber auch auf dem Main in Miltenberg zu: zwei Nilgänse kommen plötzlich angeflogen, stürzen auf ihre angepeilten Ziele, attackieren eine Artgenossen-Familie mit sieben Küken - glücklicherweise geht die Angriffs-Aktion gut aus: nach wenigen Sekunden ist alles vorbei.
Mutter und Kinder sind wohlauf. Der Vater-Gänserich hat mit Erfolg den Clinch bewältigt und die beiden Aggressoren vertrieben.
Nun ist alle Aufregung vorbei und Ruhe kehrt allmählich wieder am Mainufer ein.
„Warten“ heißt für Mensch und Tier(e) jetzt in Corona-Zeiten die Devise: Warten auf Wechsel, Veränderung und Verbesserung der gegenwärtigen Pandemie-Situation.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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