Bildergalerie und Essay.
„Daisy“, Tausendschön, Maßliebchen, Augenblümchen, Himmels- und Regenblume oder Margritli.
Beliebter Frühlingsbote mit heilsamer Wirkung
Der Vorfrühling ist da. Die ersten Blumen erfreuen uns und stimmen trotz der gegenwärtigen Nachrichtenlage dennoch optimistisch und hoffnungsvoll. Bei einer Wanderung durch die Natur stoßen wir immer wieder auf das Gänseblümchen - klein, unscheinbar und voller Wunder!
Das kleine Gänseblümchen kennt eigentlich jedes Kind. Es ist eine Rosetten-Pflanze und hat Mini-Margeritenblüten. Als populärer Bote des Frühlings wird es in Gärten gern gesehen und hat bekanntlich auch eine heilsame Wirkung.
Als eine bei uns weit verbreitete und bekannte kleine, aber sehr robuste Wildpflanze präsentiert sich also das Gänseblümchen (Bellis perennis) auf den Wiesen, in Parks und Gartenflächen. Auffallend sind die weiß-rötlichen Strahlenblüten mit gelber Mitte.
Phantasie- und liebevoll voll klingen die volkstümlichen Namen des Gänseblümchens. Dazu gehören Tausendschön, Maßliebchen, Augenblümchen oder Margritli. Im Englischen trägt die Pflanze den Namen "Daisy". Dieser kommt daher, dass die Blüten nur über Tag geöffnet sind und sich abends und bei schlechtem Wetter schließen.
Das Gänseblümchen gilt als Heilpflanze.
Schon in der Antike, im Altertum, zählte das Gänseblümchen zu den besonders häufig genutzten Heilpflanzen. Dies ist zum Beispiel in schriftlichen Überlieferungen des römischen Gelehrten Plinius des Älteren aus dem ersten Jahrhundert nachzulesen.
Im Mittelalter wurde kaum eine andere Pflanze so ausführlich in der Volksmedizin und auch im Volksglauben unserer Altvorderen verwendet.
So nahm man an, wenn man die ersten drei blühenden Gänseblümchen im Frühjahr esse, von Krankheiten verschont zu bleiben. Wer kann das bestätigen, wie oft dies schon geholfen hat?
Die Blüten enthalten als wirksame Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen das Saponin, Bayogenin, Bitter- und Gerbstoffe sowie Schleimstoffe.
Die Anwendungsbereiche sind mannigfaltig. Dem Gänseblümchen wird somit insbesondere eine schleimlösende Wirkung zugeschrieben.
Die Inhaltsstoffe regen den Stoffwechsel an und wirken entwässernd sowie blutreinigend. Frische Pflanzenteile lassen sich zerreiben und gegen Juckreiz oder Schwellungen auf Insektenstiche auftragen.
Eine bekannte Anwendung zum Lösen von Schleim bei Erkältungskrankheiten ist das Trinken von Gänseblümchentee.
Man verwendet zwei Teelöffel frische Blüten oder einen Teelöffel getrocknete Blüten auf 250 Milliliter Wasser. Deshalb sollte man für den Herbst und den Winter einen Vorrat an getrockneten Blüten aufbewahren.
Ein Aufguss der Gänseblümchen-Blüten kann auch äußerlich bei Hauterkrankungen wie Akne hilfreich sein.
Übrigens: Das Gänseblümchen war 2017 die Heilpflanze des Jahres.
Verwendung auch als Nutzpflanze.
Gänseblümchen gehören zu den essbaren heimischen Wildpflanzen. Vor allem die Blüten kann man wegen ihres milden Geschmacks auf vielerlei Weise verwenden.
Der Geschmack ist leicht nussig. Gerne werden Gänseblümchen als Zutat und Dekoration für viele Speisen verwendet.
Probieren Sie doch einmal einen Butter-Brotaufstrich mit Gänseblümchen-Blüten!
Eine beliebte Anwendung ist auch das Einlegen der runden Blütenknospen in Essig, um sie dann ähnlich wie die Knospen des Kapernstrauches als würzende Zutat zu nutzen.
Auch die jungen Blätter der Pflanzen sind gut geeignet für Suppen, Salate und Smoothies - kombiniert mit anderen Wildkräutern.
Gänseblümchen enthalten viele Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium und Spurenelementen wie Eisen.
Außerdem haben sie die Vitamine A, C und E.
Ein übermäßiger Genuss sollte aber wegen des Saponin-Gehaltes vermieden werden.
Ökologischer Wert von „Bellis perennis".
Auch wenn die Blütenkörbe der Gänseblümchen nur wenig Pollen und Nektar herstellen, werden sie doch von einigen Wildbienen wie der Erdhummel oder verschiedenen Sandbienen- und Schmalbienen-Arten besucht.
Auch Käfer, Schwebfliegen oder Schmetterlinge wie der Distelfalter kann man an den Pflanzen manchmal entdecken. Darüber hinaus sind die Blüten und Blätter beliebtes Futter für viele heimische Säugetiere.
Gänseblümchen-Blüten tragen nur wenig Pollen und Nektar. Auffällig ist noch, dass sich die Blütenkörbchen am Abend schließen und auch wenn das Wetter schlecht wird.
Das hat der Pflanze auch die Bezeichnung Himmelsblume oder Regenblume eingebracht. Die Blütenstände richten sich außerdem ähnlich wie bei der großen Schwester, der Sonnenblume, immer nach dem Sonnenstand aus.
Das Gänseblümchen hat eine sehr lange Blütezeit von März bis in den November, wenn das Wetter es zulässt.
Weitere Bilder und Infos folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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