Bambi-Preis geht an die Gemeinde Großwallstadt

Landrat Jens Marco Scherf (rechts) zeichnete die Gemeinde Großwallstadt als kitzfreundlichste Gemeinde 2019 aus und überreichte zwei Plaketten an Bürgermeister Roland Eppig (zweiter von rechts) sowie zwei elektronische Kitzretter an die Helferinnen und Helfer. Weiter auf dem Bild Konrektor Andreas Fischer (links), Ingrid Stenger (BJV, dritte von links), Stephanie Trunk (Sparkasse, fünfte von rechts) und die beteiligten Landwirte.
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  • Landrat Jens Marco Scherf (rechts) zeichnete die Gemeinde Großwallstadt als kitzfreundlichste Gemeinde 2019 aus und überreichte zwei Plaketten an Bürgermeister Roland Eppig (zweiter von rechts) sowie zwei elektronische Kitzretter an die Helferinnen und Helfer. Weiter auf dem Bild Konrektor Andreas Fischer (links), Ingrid Stenger (BJV, dritte von links), Stephanie Trunk (Sparkasse, fünfte von rechts) und die beteiligten Landwirte.
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Im Landkreis Miltenberg hatten Doris Völker-Wamsers Initiativen „Action for Kitz“ und „Kids for Kitz“ ihren Ursprung, mittlerweile werden sie bayernweit umgesetzt. Landrat Jens Marco Scherf hat früh die Bedeutung der Aktionen erkannt, die Schirmherrschaft übernommen und zusammen mit der Sparkasse Miltenberg-Obernburg einen Preis für die kitzfreundlichste Gemeinde im Landkreis ausgelobt. Nach Hausen und Eichelsbach ging der sogenannte Bambi-Preis in diesem Jahr nach Großwallstadt.

An der Muttergotteskapelle überreichte Scherf am Montag Plaketten an die Gemeinde Großwallstadt in Person von Bürgermeister Roland Eppig, darüber hinaus übergab er mit Unterstützung durch die Sparkasse Miltenberg-Obernburg zwei elektronische Kitzretter an die Helferinnen und Helfer der Aktion. Im Beisein von Jägern und Landwirten, einer Vertreterin der Sparkasse sowie Lehrerinnen, Lehrern und Schülern der Kardinal-Döpfner-Schule und weiterer Gäste lobte Scherf die Aktionen „Action for Kitz“ und „Kids for Kitz, die sogar Thema beim Landesjägertag gewesen seien. Die Aktionen seien beispielhaft für die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen und das vorbildliche Einbinden von Kindern in den Natur- und Tierschutz.

Obwohl die Landwirte Wiesen von innen nach außen mähen oder sogar Drohnen zum Auffinden der Kitze einsetzen, würden immer wieder Rehkitze ernsthaft verletzt oder auf furchtbare Weise getötet, sagte der Landrat. Deshalb brauche es Freiwillige, die kurzfristig auf Anforderung bereitstehen und Kitzscheuchen in den Wiesen aufstellen. „Interessierte tragen sich in ihren Gemeinden in Listen ein, anschließend rufen die Landwirte oder Jäger an, wenn es Zeit für das Aufstellen der Scheuchen und die elektronischen Rehkitzretter ist“, erklärte Scherf die Vorgehensweise.

Die Aktionen zögen weite Kreise: Neben Stadt und Landkreis Aschaffenburg seien auch die Bayerischen Staatsforsten und der Bayerische Jagdverband dabei. Nicht umsonst habe die Aktion den Tierschutzsonderpreis der Bayerischen Staatsregierung im Jahr 2016 erhalten, stellte Scherf fest und lobte die engagierte Zusammenarbeit in Großwallstadt. Lobende Worte fand er für Ingrid Stenger, zweite Vorsitzende der Obernburger Kreisgruppe des Bayerischen Jagdverbands. Sie habe die Aktion auf Landesebene vorangebracht und gehe darüber hinaus seit 1992 mit jedem Vorschüler-Jahrgang in den Wald und wiederhole dies in der dritten Klasse. Durch „Kids for Kitz“ sei die Zusammenarbeit noch besser geworden und die Kinder könnten so für die wunderschöne Natur und die Tierwelt sensibilisiert werden. Scherf überreichte anschließend Urkunden an die beteiligten Landwirte und einen Scheck an Konrektor Andreas Fischer, der mit den Klassen 1b und 4a gekommen war. Unter Regie der Lehrerinnen Anna Fecher und Beate Stadtmüller hatten die Kinder fantasievolle Kitzscheuchen gebastelt, die in den Wiesen aufgestellt werden. Stolz zeigten die Kinder einige der von ihnen hergestellten Kitzscheuchen.

Bürgermeister Roland Eppig erinnerte an die Lieder „Karl der Käfer“ und „Schmetterlinge gibt‘s nicht mehr“. Sie zeigten, dass bereits 1983 der Naturschutz ein Thema gewesen sei. Er zeigte sich stolz auf die Kinder, die die Scheuchen gestaltet haben und auf diese Weise aktiven Naturschutz praktizieren. Als Zeichen der Anerkennung hatte er einen Scheck für die Schulkasse dabei. Er stellte aber auch den Beitrag der Jäger und Landwirte für den Erhalt der Flur heraus. Stephanie Trunk (Sparkasse) freute sich, dass sich bereits die Kinder für den Natur- und Umweltschutz engagieren. Konrektor Andreas Fischer ist überzeugt davon, dass Naturschutz im Unterricht bessere Effekte bringt, wenn er mit aktivem Handeln verknüpft ist. Die Kinder würden in der Schule erfahren, dass jeder Einzelne etwas für den Schutz der Natur kann, sagte er und stellte den Einsatz von Förderlehrer Dominik Metz heraus, der das Schulprojekt schon seit Jahren betreut. Großen Einsatz bescheinigte er Ingrid Stenger, die den Kindern wichtige Informationen rund um Jagd und Wald vermittelt.

Seit 27 Jahren investiere sie viel Zeit in die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern, sagte Stenger, dennoch mache es ihr immer noch sehr viel Freude. In Großwallstadt hätten pflichtbewusste Jäger und Landwirte gemeinsam viel bewegt, auch wenn dies nicht in der Öffentlichkeit wenig bekannt sei. Eine treue Unterstützerin habe sie in ihrer 81-jährigen Mutter, sagte sie und überreichte ihr einen Blumenstrauß.

Die Jagdhornbläser der BJV-Kreisgruppe Obernburg umrahmten die Auszeichnungsfeier musikalisch, ein gemeinsamer Imbiss beschloss die Veranstaltung.

Landrat Jens Marco Scherf (rechts) zeichnete die Gemeinde Großwallstadt als kitzfreundlichste Gemeinde 2019 aus und überreichte zwei Plaketten an Bürgermeister Roland Eppig (zweiter von rechts) sowie zwei elektronische Kitzretter an die Helferinnen und Helfer. Weiter auf dem Bild Konrektor Andreas Fischer (links), Ingrid Stenger (BJV, dritte von links), Stephanie Trunk (Sparkasse, fünfte von rechts) und die beteiligten Landwirte.

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