Mehr Polizeistreifen zum richtigen Zeitpunkt
PI Miltenberg startet Modellprojekt für noch mehr Sicherheit auf den Straßen
Es gibt sie auch bei der Polizei, die Schreibarbeit. Notwendig ja, aber nachts? In der Zeit von 00.00 Uhr bis 06.00 Uhr gibt es „Wertvolleres“ zu tun, so der Präsident des Polizeipräsidiums Unterfranken, Gerhard Kallert. Zum Beispiel auf den Straßen für Sicherheit zu sorgen.
Im Zuge eines Modellprojekts wird die Dienststelle in Miltenberg ab Januar an vier Tagen pro Woche, von Montag bis Donnerstag nachts, nicht mehr durchgehend besetzt sein. Dafür sind die Beamtinnen und Beamten mit mehr Streifenbesatzungen unterwegs. Was das für die Bürger*innen im Landkreis konkret bedeutet, erläuterte der Polizeipräsident der Presse vergangenen Mittwoch, den 9. Dezember im Rathaus in Miltenberg. Polizeihauptkommissar Andreas Lux, Landrat Jens Marco Scherf und Miltenbergs Bürgermeister Bernd Kahlert zeigten sich überzeugt von dem Projekt.
Was verändert sich?
Bisher ist die Dienststelle rund um die Uhr besetzt. Unter anderem, weil sie vor den Umbaumaßnahmen nicht mit einer Alarmanlage ausgestattet war und somit nicht sicher verschlossen werden konnte. Auch nachts, wenn kaum Anrufe oder Besucher*innen zu verzeichnen sind, sind deshalb bis dato mindestens zwei Beamtinnen oder Beamten an das Dienstgebäude gebunden und erledigen zum Beispiel Schreibarbeit, obwohl sie im Außendienst mehr bewirken könnten. Das ändert sich ab Januar. Je nach Beurteilung des Dienstgruppenleiters kann das Gebäude künftig flexibel von Montag bis Donnerstag, Mitternacht bis 6 Uhr, unbesetzt bleiben, und mehr Einsatzkräfte können auf den Straßen im Landkreis unterwegs sein. In engem Austausch mit Mitarbeiter*innen der Miltenberger Inspektion, Bürgermeister und Landrat habe man ein Modell für die Flexibilisierung der Außendienstzeiten entwickelt, so der Polizeipräsident. Um dieses zu verwirklichen, wurden einige technische Neuerungen notwendig, wie der Einbau einer Alarmanlage. Zudem wurde die Außentürsprechanlage erneuert. Sollte ein/e Bürger*in anrufen oder an der zeitweisen unbesetzten Wache klingeln, werde der Anruf entweder auf das Mobiltelefon der ausgerückten Streife oder direkt an die Einsatzzentrale weitergeleitet. So sei schnelle Hilfe in jedem Fall gewährleistet.
„Wo brauchen wir unsere Polizei?“ – „Im Einsatz!“
Das Modellprojekt und die damit verbundene erhöhte Polizeipräsenz auf den Straßen diene, da waren sich Landrat, Polizeipräsident und Bürgermeister einig, nicht nur der objektiv ohnehin schon guten Sicherheitslage, sondern auch dem subjektiven Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Nicht geplant seien hingegen eine Nachtschließung oder Personaleinsparungen, betonte Polizeipräsident Kallert immer wieder. Im Gegenteil - der unterfränkischen Polizei sind weitere 181 Stellen zugesagt. Planungen für einen Neubau des Dienstgebäudes in 7 bis 8 Jahren seien in Arbeit, versicherte auch Bürgermeister Kahlert.
Autor:Marlene Deß aus Miltenberg |
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