Die besten Köchinnen der Welt
Was Kinder in unserer Region beim Essen in Kindergärten und Schulen besonders gerne mögen und was sie sonst so alles essen (oder auch nicht
)
„Unsere Köchin Astrid ist die Beste!“
„Rohes Gemüse ist total lecker! Und Obst auch!“ Marie, Mina, Lennox und die Zwillinge Melina und Maya vom Kindergarten Sankt Marien in Großwallstadt sind sich in dieser Hinsicht absolut einig. „Und unsere Köchin ist die allerbeste, die es gibt.“ Auch für die Grundschulkinder Milan, Aaron, Julia und Janne, die in der Kindertagesstätte Tabaluga in Trennfurt zu Mittag essen, ist eines sicher: „Bei uns gibt es richtig tolles Essen, das wir total mögen. Wir essen gerne hier!“
„Christine ist die beste Kocherin der Welt!“
„Christine, du bist die beste Kocherin auf der ganzen Welt!“ Finn Luca, Minh Loc, Sophia, Zera und Diranny von der Katholischen Kindertagesstätte Sankt Peter in Großheubach sind sich in dieser Hinsicht absolut einig. „Was sie kocht, schmeckt total lecker.“ Auch für die Grundschulkinder Marie, Amelie, Niko und Fabian von der gebundenen Ganztagsklasse der Wolfram-von-Eschenbach-Grundschule in Amorbach ist das gemeinsame Mittagessen wichtig: „Unser Essen ist lecker und schmeckt uns meistens sehr gut!“
Ausgewogen und kindgerecht?
Immer wieder gibt es Diskussionen darüber, ob das Essen, das Kinder in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen dargereicht bekommen, ausgewogen und kindgerecht sei. „Zu viel Fleisch!“ heißt es da manchmal. Oder „Viel zu wenig Obst und Gemüse!“ Es jedem recht zu machen – Eltern und Kindern gleichermaßen – ist unmöglich. Aber es ist wichtig, der Gesundheit der Kinder zuliebe einen Konsens zu finden. Das bedeutet laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, dass in 20 Verpflegungstagen an jedem Tag Gemüse auf dem Speiseplan stehen sollte. Mindestens an 8 Tagen sollte dies in Form von Rohkost und Salat geschehen. Auch Obst wird mindestens achtmal empfohlen. Fleisch dagegen sollte es nur maximal achtmal geben.
Gesunde Ernährung wichtig
Kinder befinden sich im Wachstum. Hier ist eine gesunde Ernährung besonders wichtig, damit der Körper die Stoffe erhält, die er benötigt. Zu viel Fastfood und Süßigkeiten sind definitiv ungesund, eine abwechslungsreiche Ernährung auf jeden Fall besser. Auch wenn Zeit und Budget oftmals knapp sind, gibt es doch ein paar einfache Regeln, um Kindern gesundes Essen schmackhaft zu machen. Dazu gehört beispielsweise, mit den Kleinen gemeinsam einzukaufen und dann zu entscheiden, was auf den Tisch kommt. Wenn man ihnen hierbei Verantwortung überträgt, weckt das Interesse und Lust an abwechslungsreicher Kost. Auch wichtig: gemeinsam essen und möglichst feste Essenszeiten schaffen. So wird Essen nicht zur Nebensache und Eltern können ihrer Vorbildfunktion – gerade was das Ausprobieren von unbekannten Speisen angeht – gerecht werden. Denn Essen ist in erster Linie Genuss mit vielen Sinnen.
Das essen Kinder in Churfranken
Wie sieht es nun in unserer Region mit dem Thema Essen aus? Was essen Kinder in Churfranken gerne? Wer kocht bei ihnen zuhause? Was mögen sie gar nicht auf dem Teller haben? Und wie gut ist das Essen, das es in Kindergarten oder Schule gibt? Wird man davon satt? Und vor allem: Schmeckt es? Wir haben uns ein wenig umgehört und Kindergartenkinder in der Katholischen Kindertagesstätte St. Peter in Großheubach und im Kindergarten Sankt Marien in Großwallstadt sowie Schulkinder der Wolfram-von-Eschenbach-Grundschule Amorbach und der Dr.-Konrad-Wiegand-Schule Klingenberg, die in der Kindertagesstätte Tabaluga in Trennfurt zu Mittag essen, nach ihrem Essverhalten und ihren Essensgewohnheiten befragt.
Kindergarten St. Marien in Großwallstadt
Der Kindergarten St. Marien in Großwallstadt bietet bereits seit 2005 warmes Mittagessen an, das von den Eltern gut angenommen wird. Seit Februar 2014 hat der Kindergarten ein Kinderbistro, in dem die Kleinen mittags zum Essen zusammenkommen. Die schöne und gemütliche Atmosphäre in dem kleinen Bistro mit kindgerechten Bänken, Tischen und Stühlchen trägt dazu bei, dass die Kinder mit gutem Appetit essen.
Hauswirtschafterin kocht für die Kinder
Verantwortlich für das Speisenangebot im Bistro ist Astrid Dölger, die von montags bis donnerstags viermal in der Woche frisch kocht. Die gelernte Hauswirtschafterin achtet bei der Zubereitung der Speisen neben Frische auf gesunde Nahrungsmittel und verwendet keine Fixprodukte, um Zusatzstoffen möglichst aus dem Weg zu gehen. Die Zutaten für die Mahlzeiten kommen aus der Region. Das Frischezentrum Aschaffenburg Melzig GmbH beispielsweise, ein Großhandelsbetrieb, liefert unter anderem Obst, Gemüse und Südfrüchte an den Kindergarten. Für die Kids stellt Astrid Dölger spezielle Essenspläne zusammen, die sie nach dem Geschmack der Kids auswählt. So gibt es zum Beispiel Fischstäbchen mit Rosmarinkartoffeln, Spaghetti mit Tomatensoße, Lasagne oder selbst gemachte Hamburger, aber auch Spinat mit Kartoffeln und Rührei.
Katholische Kindertagesstätte St. Peter in Großheubach
Die Katholische Kindertagesstätte St. Peter in Großheubach bietet seit der erfolgten Renovierung und Sanierung im April 2010 ein warmes Mittagessen für die etwas mehr als 80 Kinder der Einrichtung und die Hortkinder der Schule an. Die Hälfte der Kindergartenkinder, alle ganz Kleinen in der Kinderkrippe und die Hortkinder, insgesamt rund 60 Kinder, nehmen das Angebot an. Die Tendenz ist steigend und zeigt, dass das Mittagessen in der Kindertagesstätte beliebt ist.
Küchenfee kocht für die Kinder
Verantwortlich für das Speisenangebot in der Kindertagesstätte ist Christine Menzel, die von montags bis freitags fünfmal in der Woche frisch kocht. Die Küchenfee, wie Personal, Kinder und Eltern die aus der Metzgereibranche stammende Köchin nennen, kocht für ihr Leben gern. Christine Menzel bekommt das Essen von der Firma Hofmann Menü-Manufaktur GmbH aus Boxberg-Schwaigern in der Nähe von Tauberbischofsheim. Das Unternehmen stellt Menüs für Kindertagesstätten und Schulen gemäß den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) her. Diese Lieferungen stellen den Grundstock der Menüs für die Kleinen dar. Nudeln, Reis oder Kartoffeln, Salat und Gemüse in Form von Rohkost bereitet sie selbst zu. Was sie dafür benötigt, kauft sie in den Supermärkten der Region dazu. Sie kocht an fünf Tagen in der Woche jeweils von montags bis freitags.
„Beste Kocherin der ganzen Welt“
Christine Menzel bietet den Kindern ein abwechslungsreiches Mittagessen. Zweimal in der Woche gibt es Fleisch, wobei die Kinder Hackfleisch und Braten gerne mögen. Gemüse wird ebenfalls immer angeboten. Als Nachtisch gibt es Obst, Joghurt, Kompott oder auch einmal Eis. An Getränken können die Kinder zwischen Wasser und verschiedenen Tees wählen. Die Kinder einer Gruppe kommen in Begleitung einer Erzieherin zusammen und nehmen dann gemeinsam ihr Essen ein.
Kindertagesstätte Tabaluga in Trennfurt
Die Grundschüler der Dr.-Konrad-Wiegand-Schule, die den Hort „Wilde Kerle“ besuchen, gehen zum Mittagessen in die Kindertagesstätte Tabaluga in Trennfurt gleich neben der Schule. Die Küche dort wird ebenfalls von der Firma Hofmann Menü-Manufaktur GmbH aus der Nähe von Tauberbischofsheim beliefert. Auch hier bereiten die verantwortlichen Mitarbeiterinnen Frau Wolafka und Frau Thyroff Nudeln, Reis oder Kartoffeln, Salat und Gemüse in Form von Rohkost selbst zu. Zwei Drittel der Kinder aus Kindergarten, Kinderkrippe und Hort essen in der Kindertagesstätte zu Mittag, was belegt, dass das Essen von den Kindern sehr gut angenommen wird.
Rollierendes System nach Bremer Checkliste
Die Menüzusammenstellung erfolgt nach der Bremer Checkliste. Diese sieht in einem rollierenden System je ein Fisch-, ein Fleisch-, ein Geflügel- und ein vegetarisches Gericht sowie eine Süßspeise in der Woche vor. Die Menüs der Firma Hofmann werden ohne Farb- und Konservierungsstoffe frisch hergestellt, dann tiefgefroren und mit einem sogenannten Konvektomat, einem größeren Heißluftofen speziell für Verpflegungsbetriebe, in der Kindertagesstätte erwärmt.
Wolfram-von-Eschenbach-Grundschule in Amorbach
In der Wolfram-von-Eschenbach-Grundschule Amorbach gibt es gebundene Ganztagsklassen, zu deren Angebot das Mittagessen für die Kinder gehört. Die Grundschüler gehen zum Mittagessen ins Feuerwehrhaus, das in der Nähe der Schule liegt. Die Küche dort wird schon von Anfang an vom Kilianeum in Miltenberg beliefert. Das Essen ist fix und fertig, nur Salat muss noch angemacht werden. Darum kümmert sich Frau Neitsch. An insgesamt vier Tagen von Montag bis Donnerstag gibt es warmes Essen für die Kinder in den Ganztagsklassen. Das Essen ist ausgewogen und kindgerecht. Gemüse und Salate sind ein wichtiger Bestandteil der Menüs, um die Kinder gesund zu ernähren.
Autor:Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.