Ukraine
Bericht aus der Ukraine - Spendenaufruf für Sonetschko Kinderheimhilfe Ukraine e.V in Aschaffenburg
Yuliya Cornelius ist Ukrainerin und im Landkreis Miltenberg tätig. Sie schildert in einem erschütternden Bericht, was sie aus ihrer Heimat erfährt und bittet um Spenden für die Aschaffenburger Sonetschko Kinderheimhilfe Ukraine e.V.Sie hat uns gebeten, ihren Text zu veröffentlichen.
Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin Yuliya, ich bin Ukrainerin. Meine komplette Familie, Verwandte, Freunde leben in der Ukraine, in vielen Städten. Meine Verwandten und Freunde aus Kyiv konnten nicht fliehen, aber fast alle von ihnen wollen auch nicht fliehen. Sie wollen ihr Land, ihre Männer und ihre kranken Familienangehörigen nicht verlassen, sie wollen kämpfen.Am Donnerstag haben viele Ukrainer nicht verstanden, was wirklich passiert ist. Sie waren schockiert.
Am Freitag haben vielen geweint.
Am Samstag haben sich tausende Freiwillige gemeldet, um unseren Helden zu unterstützen.
Am Sonntag kämpften wir, und heute kämpfen wir, und morgen kämpfen wir.Meine Freundin, noch gestern eine erfolgreiche Geschäftsführerin, konnte nicht rechtzeitig aus Kyiv rausfahren, jetzt steckt sie in einem Dorf mit ihren Kindern fest. Sie ist in Sicherheit. In diesem Moment spielt es keine Rolle, wer woher kommt, ob es prominente Menschen sind oder eine kranke alte Frau aus dem zerfallenen Dorf, die Ukrainer stehen zusammen.
Meine andere Freundin stellt mit Nachbarinnen kistenweise Molotovcocktails her. Obdachlosen bringen Flaschen dafür. Ihr Mann ist beim Militär, er sitzt im Schützgraben bei Kyiv, er kämpft. Meine Familienangehörige errichten und bewachen Checkpoints. Auch unser Familienfreund, ein Österreicher, der seit vielen Jahren in Kyiv lebt, hilft mit.
Noch eine andere Freundin, deren Mann Militär war, ist mit 35 Jahren Witwe geworden. Sie hat drei Töchtern: 8J, 6J, und 3 Monate alt. Sie kämpft für ihre Kinder.
Diese 4 Tage sind für mich wie 4 Jahre.
Vielleicht fragt sich der eine oder andere, weshalb ich diesen Bericht schreibe. Ein guter Bekannter von mir in Deutschland rief mich an, und sagte, er hat auch Angst um seine zwei Kinder in Deutschland. Er findet, dass Ukraine die Waffen niederlegen soll.
STOP!
Ich möchte allen sagen, das ukrainische Volk glaubt an seine Männer, seine Helden und an seinen Präsidenten. Der beste Präsident in alle 30 Jahre der Unabhängigkeit. Sie sind sehr vereint dort in diesen Zeiten. Mehrere von meinen Familienangehörigen, auch meine Schwester mit dem Baby, verbringen Nächte in underground parkings, Kellern und Bunkern - keine hat bis jetzt gesagt, dass sich jmd. gestritten o.Ä hat., alles verläuft ruhig, alle unterstützen sich gegenseitig.Vielen vielen Dank an Alle, die nicht gleichgültig bleiben, eure Zeichen sind uns sehr wichtig, den 150 000 Ukrainern, die in Deutschland leben. Einige von Euch haben bereits gespendet, einige waren auf den deutschen Straßen, einige werden sicherlich noch etwas tun. Jede einzelne kann etwas tun! Jetzt!
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviel Mut es meinen Landsleuten macht, zu sehen, wie die ganze Welt aufsteht, um für die Sanktionen gegen Russland zu kämpfen, um Putins-Krieg zu stoppen. Das funktioniert, wir sehen bereits erste Ergebnisse!
Spendet für das ukrainische Volk! Ich habe engen Kontakt zum Verein „Sonetschko“ (Deutsch: kleiner Sonnenschein), mit Sitz in Aschaffenburg. Kinderheime wie dieses brauchen euch wie noch nie zuvor.
Ich bedanke mich bei Euch von ganzem Herzen für jede Hilfe für das ukrainische Volk. Slava Ukrayini!
Viele Grüße,
Yuliya Cornelius
Autor:Sabine Rindsfüsser aus Miltenberg |
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