Solidarität: 400 für den STERN
„Wir waren selbstverständlich auch dabei!“ - Rechte Angriffe auf die Kunst zurückgewiesen
Rund 400 Menschen aus dem Raum Aschaffenburg-Miltenberg zeigten sich am vergangenen Montag solidarisch mit dem Treffpunkt STERN in Aschaffenburg. „Wir waren selbstverständlich auch dabei!“ betonen Lilly und Mapec vom Büro für KunstStoffWechsel, einem Kunst-Duo aus den Landkreisen MIL und AB. Sie wissen: Der Angriff auf den STERN war auch ein Angriff auf die Kunst.
Der STERN ist ein Zentrum für Debatte, Bildung und Kunst. Neben Vorträgen, Diskussionen, Treffen von Initiativen und Gruppen gibt es dort auch regelmäßig Musikveranstaltungen, Lesungen, Ausstellung und mehr aus dem Bereich der Kunst. Dies stößt im politisch rechten Spektrum, insbesondere bei der AfD und ihrem Umfeld, auf breite Ablehnung, da sich der Verein STERN, Träger des gleichnamigen Zentrums, ausdrücklich antifaschistisch positioniert. Daher ist klar, woher die Täter kamen, als in der Nacht zum 6. Mai am STERN alle Fensterscheiben eingeschlagen wurden und eine wohl brennbare Flüssigkeit in den Innenraum geschüttet wurde. Am 13. Mai gab es deshalb eine Solidaritätskundgebung für den STERN in Aschaffenburg.
Das Büro für KunstStoffWechsel macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass der Angriff auf den STERN auch und gerade ein Angriff auf demokratische und alternative Kunst ist. Er reiht sich ein in eine extrem lange Liste von Attacken rechter Kräfte auf freie Kunst, auf die Kunstfreiheit. „Die Neue Rechte hat die Kultur und Kunst als ergiebiges Kampffeld für sich entdeckt“, schreibt z. B. Peter Laudenbach in seinem Buch „Volkstheater – Der rechte Angriff auf die Kunstfreiheit“. In der Kunst können leicht Bedrohungsallianzen aufgebaut werden, bei denen z.B. die AfD oder Gruppen wie „Aschaffenburg steht auf“ mit Presse- und Internetbeiträgen, Anträgen oder öffentlichen Reden die Stichworte vorgeben und andere Kräfte dies dann extremer umsetzen, z.B. durch diesen Angriff auf den STERN. Peter Laudenbach zeigt an sehr vielen Fällen, wie dies funktioniert. Auch der Misthaufen vor dem Hofgarten-Kabarett in Aschaffenburg ist in diese Reihe von Angriffen auf die Kunst einzuordnen, die allerdings bis hin zu Morddrohungen und tätlichen Angriffen gehen.
Erfreulich war daher, wie viele Kunstschaffende sich mit dem STERN solidarisch zeigten. So sprach z.B. bei der Solidaritäts-Kundgebung für den STERN der Künstler Dino Calendula, es sang der Aschaffenburger Kneipen-Chor, Musiker waren ebenso zu hören wie engagierte Ansprachen verschiedener politischer Gruppen. Das Büro für KunstStoffWechsel zeigt sich erfreut über diese große Allianz aus gesellschaftlichen Gruppen und Kunstschaffenden für den STERN und gegen rechte Gewalt, die in Redebeiträgen sehr gut aufgezeigt wurde. Denn sie findet auch am Untermain statt, wie z.B. ein Beitrag auf der Seite fundstuecke.info zeigt.
Gegen rechte Gewalt in all ihren Formen hilft nur Solidarität. Dem STERN wird diese erfreulicherweise zuteil.
Autor:Büro für KunstStoffWechsel aus Miltenberg |
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