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"Wir denken an die Opfer von Gewalt und Krieg ..." - Volkstrauertag 2024

Mahnendes Gedenken am Volkstrauertag in Eichenbühl-Heppdiel am 17.11.2024 am Ehrenmal in Eichenbühl-Heppdiel mit Pfarrvikar Krzysztof Winiarz
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"Wir denken an die Opfer von Gewalt und Krieg ..." - Volkstrauertag 2024.

Mahnender Beitrag zur Versöhnung, zur Verständigung und zum Frieden.

Landkreis Miltenberg / Eichenbühl. Der Volkstrauertag ist ein weltlicher Gedenktag und wird immer am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent besinnlich begangen, so auch in nahezu allen Orten vor besonderen Plätzen an Ehrenmälern unweit von Kirchen, Friedhöfen oder zentralen Plätzen.

Im Mittelpunkt standen am vergangenen Wochenende mahnende, erinnernde und hoffnungsvolle Ansprachen zum Totengedenken sowie aufrichtige Fürbitten, die auch die gegenwärtige, globale Krisen- und Kriegszeit einbezogen:

"Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt."

So heißt es in einer Passage der neuen Fassung des Totengedenkens von Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier, welche bei allen größeren und kleineren Gedenkveranstaltungen bundesweit am Volkstrauertag vorgetragen wurde.

Deutschland gedachte am vergangenen Sonntag also traditionell der Opfer der beiden Weltkriege sowie des Nationalsozialismus. Überall wurden Blumen und Kränze an den Gedenkstätten niedergelegt. Vereinzelt spielten Musikerinnen und Musiker besinnliche Weisen.

Grundtenor: Der Volkstrauertag soll zur Versöhnung, zur Verständigung und zum Frieden mahnen.

Er wurde durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeführt und zum ersten Mal 1922 begangen - allerdings nicht im November, sondern im Frühjahr.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte man ihn in den November als Abgrenzung von seiner Bedeutung als „Heldengedenktag“ unter den Nationalsozialisten.

Der Volkstrauertag ist wie der nachfolgende Totensonntag und der vorösterliche Karfreitag bundesweit ein stiller Feiertag mit Tanzverbot und weiteren Einschränkungen.

Totengedenken

Das Sprechen des Totengedenkens durch den Bundespräsidenten wurde 1952 von Theodor Heuss eingeführt.
Frank Walter Steinmeier hat 2020 den Text als Reaktion auf die terroristischen, antisemitischen und rassistischen Gewaltakte der jüngeren Zeit angepasst, um an deren Opfer explizit zu erinnern.

Seit 2021 gibt es eine aktuelle Fassung, die erstmals bei allen größeren oder kleineren Gedenkveranstaltungen übernommen wird.

Der Text des Totengedenkens lautet:

"Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt."

Bundespräsident Theodor Heuss führte 1952 das Sprechen des Totengedenkens
durch den Bundespräsidenten bei der zentralen Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ein.

Am Volkstrauertag wird in Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht.
Er wurde in Deutschland 1919 eingeführt und wird seit 1952 zwei Wochen vor dem ersten Advent begangen. An diesem Tag wurde in Deutschland halbmast geflaggt.

Text und Foto: Roland Schönmüller

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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