Winter - zwischen Last und Lust. Tipps, wie man die kalte Jahreszeit übersteht
Klirrende Kälte, knallharte Knochenjobs, kein Winter-Adé.
Was für ein Stress!
Advent und Weihnachten liegen hinter uns. Wir denken an belastende, aber auch an schöne Momente des vergangenen Jahres zurück. Nun haben wir Januar.
Harte Zeiten
Es geht wieder hinaus - zur Arbeit, zur Arztpraxis, in den Lebensmittelmarkt oder ins Fitness-Studio - aber alles geschieht derzeit unter erschwerten Bedingungen. Die Straßen sind glatt, es schneit immer wieder und es ist klirrend kalt - um den Gefrierpunkt.
Überall hustet es - in Bussen und Büros, in Läden und vor allem in Wartezimmern Viele Leute wirken unausgeschlafen, haben Schnupfen, Kopfschmerzen, Migräne oder Magen-und Darmprobleme.
„Das liegt an der kalten Jahreszeit!“, meint ein Arbeitskollege. „Nun wird es Zeit, dass es wieder heller wird und sonnige wie fröhlichere Tage kommen: Fasching, Vorfrühlings-Wanderungen und erstes Biergartenwetter“, denke ich.
So meistert man die kalten Tage
Doch zuvor gilt es das Beste aus der jetzigen, kalten Jahreszeit zu machen!
„Wie wär’s mit einem Hallenbad-Besuch?“ - rät mir mein Nachbar, der gemeinsam mit mir den Schnee räumt.
„Oder ein Saunagang. Die Hitze, das Schwitzen und die Wechselbäder sind Vorbeugung gegen Winterkrankheiten, man entschlackt und kann dabei auch ein wenig über sich nachdenken, betont mein Gegenüber.
„Und überhaupt: Winter waren früher anders als heute“, schwelgt ein anderer schneeschaufelnder Senior in Erinnerungen. „Das Vergnügen begann schon vor der eigenen Haustüre. Unweit wartete die Rodelpiste und der zugefrorene Weiher. Heim kam man - rotbackig - erst nach Stunden: etwas müde und erschöpft. An der Heizung oder am Holzofen wärmten sich jung und alt. Und: nach dem Abendessen schlief man schneller ein als sonst.“
Chaotische Wetter-Kapriolen
Heute überschlagen sich in Funk und Fernsehen die regionalen und weltweiten Winter-Ereignisse: zum Beispiel Stromausfälle, Blitzeis-Unfälle, Baum-Entwurzelungen oder Dach-Abdeckungen.
Schnee-Geheimnisse
Spuren im Vorgarten-Neuschnee am frühen Januar-Samstagmorgen lassen rätseln: War’s ein Wildschwein, ein Fuchs , ein Reh, eine Katze oder ein Hund?
„Nachbars-Katze natürlich“, ist sich meine Ehefrau ganz sicher. Bald kommt der Zeitungsausträger, später rollt ein Räumfahrzeug an - die Spuren im Schnee verwischen sich geheimnisvoll.
Ein Winter, der nicht mehr weggeht
„Wie lang wird Egon noch bleiben?“ - „Egon?“ - „Ach ja, das jetzige Sturm- und Schnee-Tief!“ - „Es soll in dieser Woche noch kälter werden!“ - sind Gesprächsfetzen unter Nachbarinnen, die beim Bäcker-Straßenverkauf auf ihre Bestellung warten.
„Wie war der Rutsch?“, frage jemand die Bäckereiverkäuferin in ihrem Brötchen-Mobil. „An Silvester oder heute morgen?“ schmunzelt sie und antwortet: „Auf Neujahr gab’s null Probleme, heute lief’s nicht so einfach, vor allem auf der glatten Gefälle-Strecke zwischen Richelbach und Riedern!“
Der derzeitige Winter ist für die meisten Mitbürger belastend. Er schränkt ein und mahnt zur Vorsicht: beim Gehen und Fahren. Freude kommt erst auf, wenn die Januarsonne durch das Gewölk bricht und manche märchenhafte Schnee-Szenerien Wirklichkeit werden.
Freude über Sonne und Dauerfrost
Von der weißen Pracht profitieren vor allem die Kinder und Jugendlichen: endlich können sie ihre Schlitten, Schlittschuhe und Skier auspacken und zu Rodelpisten und Eisflächen losziehen. Für die Autofahrer sind Schnee und Glatteis eher eine Herausforderung.
Kalte „Käseglocke“
Problematisch ist auch die Feinstaub-Belastung und der Anstieg der Schadstoff-Konzentration in den Ballungsgebieten. Häufig bildet sich im Winterhalbjahr eine Inversionslage aus: mildere, hochgelegene Luft legt sich dann wie eine Käseglocke über die auf den Boden sinkende Kaltluft. Dann kann bei dieser Smog-Situation kein Luft-Austausch mehr erfolgen.
Was sollte man bei Eisflächen beachten?
Generell gemieden werden sollten fließende Gewässer sowie Ein- und Auslaufbereiche von Weiher und Seen. Benutzen können Eisläufer stehende Gewässer erst dann, wenn Dauerfrost herrscht und die Eisdecke mindestens 20 Zentimeter zugefroren ist. Aber auch hier besteht Einbruchgefahr: bei dunklen, also dünnen Stellen, im Schilfgürtel-Bereich und in der Mitte, wo Eisflächen oft am dünnsten sein können.
Richtige Hautpflege bei kühler Witterung
Im Winter gilt es unsere Haut besonders zu schützen. Denn die kalte Jahreszeit beansprucht durch den ständigen Wechsel von zu warmer, trockener Luft drinnen und Kälte draußen eine besondere Pflege.
Problemzonen sind Hautpartien, die der niedrigen Temperatur fast schutzlos ausgeliefert sind: Ohren, Hände, Augenlider, Wangen, Nase und Lippen.
Eine Mütze, Handschuhe, Fleece-Schals und Fettcremes helfen hier bei Eiseskälte. Beim Skifahren ist ein Hautschutz mit einem Lichtschutz-Faktor um die 50 Prozent empfehlenswert.
Gesundes Raumklima
Wer lieber in der warmen Stube bleiben will, sollte auf ein gesundes Raumklima achten. Hier gilt es mindestens zweimal am Tag zu lüften, damit ein Luftfeuchtigkeit von ungefähr 50 Prozent erreicht wird.
Heizung nicht zu voll aufdrehen
Grundsätzlich gilt eine Grundtemperatur in der Wohnung von mindestens 16 Grad. Sonst entsteht durch die Feuchtigkeit aus der Luft Schimmel an kalten Wänden und Gegenständen.
Ideal sind Temperaturwerte in Wohnungen von mindestens 20 Grad bei der Heizkörper-Stufe drei. Höhere Stufen erwärmen bei der Heizung den Raum zwar weiter, verursachen aber einen höheren Energieverbrauch.
Fachleute raten zu einer Reduzierung des Reglers, wenn das Zimmer warm genug ist: empfehlenswert sind Wohn-und Esszimmer-Raumtemperaturen bei 20 Grad ( Kinder- und Arbeitszimmer: maximal 22 Grad; Schlafzimmer: 16-18 Grad).
„Frostwächter“ bei Abwesenheit
Ausreichend geheizt sollte die Wohnung bei längerer Abwesenheit sein. Bekannt ist die Einstellung der Heizung auf „Frostschutz“ durch das Schneeflocken-Symbol .
Das reicht aber aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht. Der „Frostwächter“ verhindert lediglich, dass der Heizkörper zufriert, nicht aber dass Heizungs-Leitungen vereisen können. Kommt es hierbei zum Rohrbruch, weil nicht genügend geheizt wurde, bleibt man auf seinen Kosten sitzen und verliert auch den Versicherungsschutz.
Die schönen Seiten des Winters: Schneeglitzern und Kaminfeuer
Für viele Menschen steht der Winter für Wetter-Unbill, Kälte, klirrenden Frost, (Aus-)Rutsch-Gefahr und Gesundheits-Beeinträchtigungen .
Doch der Winter hat auch schöne Seiten: zauberhafte Eiskristall-Formationen, zart überfrorene Zweige, glitzernden Pulverschnee, vielfältige Freuden beim Rodeln, Schlittschuhlauf und Winterspaziergang,
Und: drinnen in der gemütlichen Stube flackert ein romantisches Kaminfeuer, dazu warten eine spannende Lektüre sowie der Genuss von Punsch, Plätzchen und Bratäpfeln.
FAZIT:
Genießen wir die nachhaltigen, schönen Seiten des kalten Jahreszeit drinnen wie draußen und lassen wir uns von den Schattenseiten des Winters nicht abschrecken!
Interviews zum Titel „Winter“
Das Schlimmste ist der eiskalte Wind
Stefan Ackermann, Strecken-Kontrolleur beim Straßenverkehrsamt Miltenberg
„Mit meinem Kollegen bin ich zur Zeit auf Achse im Erfttal. Hier ist heute früh gegen sieben Uhr ein Unfall passiert. Wir haben derzeit den Auftrag, nach dem Rechten zu schauen, die Begrenzungspfähle zu ersetzen oder gerade zu richten. Natürlich gibt es in meinem Beruf noch viele andere Aufgaben.
Was die Arbeit im Winter erschwert, sind der Schnee, die Temperaturen unter Null, vor allem der gelegentliche eisige Wind, vom schnellen Durchgangsgefahr an brisanten Straßenstellen ganz zu schweigen.
Ich wünsche mir von den Autofahrern ein behutsameres Verkehrsverhalten, so ließen sich zahlreiche Unfälle im Winter vermeiden.“
Winter hoffentlich bald ade
Simon Bleier, in gleicher Funktion als Streckenwärter.
„ Ich habe noch nicht so viel Berufserfahrung wie mein Kollege. Aber während der Arbeit heißt es nicht nur die Tätigkeit selbst auszuüben, sondern stets einen Rundum-Blick zu haben für verkehrstechnische Gefahrenmomente. Gleichzeitig gilt es den Winter-Stress mit extremer Kälte anzuhalten. Ich freue mich schön auf den sonnigen Frühling!“
Große Verantwortung - nicht nur im Winter
Marina Miltenberger und Annemarie Haumann, beide Mönchberg - Verkehrsdienst
Marina Miltenberger: „ Schon kurz vor sieben Uhr stehe ich mit meiner Kollegin ehrenamtlich an Schultagen an einem Zebrastreifen in Mönchberg in Richtung Eschau. Den Schülerlotsen- oder Verkehrsdienst mache ich bereits seit acht Jahren. Im Winter ist das bei der derzeitigen Kälte eine besondere Herausforderung. Wenn ich die Verkehrskelle hochhebe, haben die Autos anzuhalten und die Schülerinnen und Schüler dürfen frei passieren. Das klappt bestens und die Gefahrensituation ist entschärft.“
Annemarie Haumann, ebenfalls in gleicher Funktion in Mönchberg:
„Ich bin zwar erst vier Jahre im ehrenamtlichen Verkehrsdienst dabei. Aber ohne uns wäre gerade dieser Abschnitt kurz vor Ortsende viel gefährlicher als man es sich vorstellt. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich, wenn sie uns sehen. Denn dann ist ihre Sicherheit gewährleistet. Im Winter ist die Aufgabe besonders wichtig: es ist noch dunkel, derzeit klirrend kalt und manchmal auch stürmisch. Kleidungsmäßig bin ich entsprechend gewappnet, Dennoch freue ich mich wie meine Kollegin auf wärmere Tage!“
Bilder folgen noch!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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