Bildergalerie und Essay.
Willkommener Zwischenstopp in Eichenbühl.
Festlicher und freudiger Aufenthalt: der historische Kaufmannszug von Augsburg nach Seligenstadt am Main hielt am 8.6.2023 an der St. Valentinus-Kapelle.
Das war ein gewichtiger Grund zum Feiern mit der hiesigen Bevölkerung bei einem Bürgerfest.
Besonders begrüßt wurden die Reisenden von Eichenbühls Bürgermeister Günther Winkler.
Jung und alt aus der Erftalgemeinde sowie auch Interessierte aus der Region feierten mit den Gästen an geschichtsträchtiger Stätte,
- an der Valentinuskapelle, eines der ältesten, romanischen Bauwerke hier im Umkreis
- und an der einstigen Handelsstraße zwischen Regensburg - Nürnberg - Würzburg - Tauberbischofsheim - Miltenberg - Aschaffenburg und Frankfurt am Main.
Historischer Kaufmannszug besucht Eichenbühl im Erftal.
Ein historischer Kaufmannszug auf alten Wegen.
Ende des 18. / Anfang des 19. Jahrhunderts waren die letzten Züge mit Kaufleuten auf den beiden Handelswegen von Augsburg und von Nürnberg nach Frankfurt zur Messe unterwegs.
Im Jahr 2002 gründete sich in Seligenstadt, dem letzten Rastort vor Frankfurt, der Arbeitskreis Kaufmannszug.
Am 31. Mai 2003 startete erstmals nach über 200 Jahren wieder ein Zug mit Kaufleuten und ihrem Geleit von Nürnberg Richtung Frankfurt. Seit diesem Zeitpunkt findet alle 4 Jahre ein solcher Kaufmannszug statt.
Am 27. Mai dieses Jahres setzte sich sich der Kaufmannszug von Augsburg aus auf den Handelsweg Richtung Frankfurt am Main in Bewegung.
Für zwei Wochen werden sich jeweils ca. 190 Personen in historischen Gewandungen mit 40 Pferden und 20 Fuhrwerken in das Abenteuer einer ‚Geleitsreise’ des 18. Jahrhunderts begeben.
Am 10. Juni 2023 werden sie nach ca. 340 Kilometern ihr Ziel Seligenstadt erreichen. Insgesamt haben dann etwa 290 Personen an dieser Reise teilgenommen haben.
Der Kaufmannszug erreichte Eichenbühl am Fronleichnams-Tag, den 08. Juni 2023, gegen 17 Uhr.
Würdevoll war der Empfang mit Bürgermeister Günther Winkler.
Den musikalischen Rahmen gestaltete gekonnt der hiesige Musikzug. Vereine, Bauhof sowie viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer versorgten die Einheimischen und Gäste mit Getränken und Essen.
Trotz Gewitter und Regen rundum hatten die Eichenbühler Glück: ihnen wurde ein prächtiges Bilderbuchwetter beschert.
Am 27. Mai 2023 war um 09:30 Uhr der Kaufmannszug in Augsburg am Hubertusplatz gestartet, die Etappenziele wurden problemlos jeweils am späten Nachmittag erreicht.
Aktuelle Informationen gibt es während des Kaufmannszuges täglich auf der Internetseite www.kaufmannszug.com
Hintergrund: Was versteht man unter "Kaufmannszug"?
Der Begriff "Kaufmannszug" im Mittelalter kann auf verschiedene Arten interpretiert werden. Es gibt jedoch kein einheitliches Konzept oder eine eindeutige Definition für einen Kaufmannszug in dieser Zeit.
Hier sind jedoch einige mögliche Interpretationen und Beispiele, die dir einen Einblick geben könnten:
Karawanen und Handelszüge: Im Mittelalter wurden Karawanen und Handelszüge oft als Kaufmannszüge bezeichnet. Diese Gruppen von Kaufleuten und Händlern reisten zusammen, um Waren über lange Strecken zu transportieren und zu handeln. Sie konnten durch gefährliche Gebiete reisen, wie zum Beispiel Wüsten oder bewaldete Regionen, um Handelsrouten zu etablieren. Kaufmannszüge waren oft gut bewaffnet, um sich gegen Überfälle und Raubüberfälle zu schützen.
Gildezüge: Kaufmannszüge konnten auch von Handelsgilden organisiert werden. Im Mittelalter waren Handelsgilden Vereinigungen von Kaufleuten, die einen bestimmten Handelszweig repräsentierten. Diese Gilden organisierten manchmal gemeinsame Reisen oder Züge, um den Handel zu fördern und ihre Mitglieder zu schützen. Sie könnten zusammen reisen, um neue Märkte zu erschließen oder Handelsverträge abzuschließen.
Pilgerzüge: Eine andere Art von Kaufmannszug im Mittelalter waren Pilgerzüge. Pilgerreisen waren sehr beliebt, insbesondere zu religiösen Stätten wie Jerusalem, Rom oder Santiago de Compostela. Kaufleute könnten sich solchen Pilgerzügen anschließen, um sowohl religiöse Andacht zu praktizieren als auch Handelsgeschäfte zu tätigen. Diese Pilgerzüge boten Schutz und Unterstützung für die Pilger, während sie sich auf gefährliche Reisen begaben.
Info: Die Valentinuskapelle in Eichenbühl
Am 14. Februar ist bekanntlich der Tag des heiligen Valentins, dem populären Schutzpatron der Verliebten und Eheleute.
In unserer Region gibt es in Eichenbühl eine aus dem Mittelalter stammende St. Valentinus-Kapelle.
Manches Brautpaar ist hier kirchlich getraut worden. Es eine beliebte, kleine und anheimelige Hochzeits-Kirche.
Das besondere religiöse Kleinod in der Erftalgemeinde im Landkreis Miltenberg gehört zu den ältesten sakralen Gebäuden bei uns.
Und: Nicht nur die Kapelle, sondern auch das Ambiente rundum atmet den Geist der Geschichte!
Weitere Bilder und ein Bericht folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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