Bildergalerie und Essay.
Wetterheiliger, Grenzschützer und Fürsprecher bei Feuer und Hochwasser
Am vierten Mai ist der Gedenktag des heiligen Florian
Wer kennt ihn nicht - den Schutzheiligen der Feuerwehren und vieler Berufe, die mit Feuer, Hitze, (Hoch-) Wasser und Notfällen zu tun haben.
Auch bei uns in der Region ist der heilige Florian - ein beliebter Patron und schmückt mit seinem besonderen Aussehen und seinen Attributen sakrale und profane Gebäude und Fahnen.
Der Märtyrer aus dem vierten Jahrhundert war keltischer Abstammung und wirkte als römischer Offizier in der Nähe von Wien in Oberösterreich. Unter Kaiser Diokletian starb Florian während der grausamen Christenverfolgung.
Eingekerkerten christlichen Soldaten wollte Florian beistehen, wurde aber selbst ergriffen und sollte das gesetzlich vorgeschriebene Götteropfer leisten.
Da Florian das ablehnte, wurde er gefoltert und schließlich mit einem Mühlstein beschwert, in einen Fluss geworfen .
Später fand man seinen Leichnam in der Donau. Die Christin Valeria bestattete die sterblichen Überreste. Darüber entstand zunächst eine Kapelle und später das berühmte Kloster und Chorherrenstift St. Florian bei Linz.
Reliquien des heiligen Florian gelangten nach Rom und sogar ins polnische Krakau.
Noch heute kann man den Heiligen, dargestellt als römischen Legionär mit Lanze und Harnisch sowie einem Mühlstein in Kirchen und sogar an Feuerwehr-Gebäuden entdecken.
Aus einem Schaff gießt der Heilige auch Wasser auf ein brennendes Haus. Das ist ein Hinweis auf sein Patronat für die Feuerwehren und die Floriansjünger sowie eine Anknüpfung an seine Legende, wo Florian als Kind mit einem Bottich ein brennendes Haus löschte.
Florian wird zusätzlich als Schutzheiliger und Fürsprecher angerufen bei Hochwasser, Sturm und Dürre sowie gegen die Unfruchtbarkeit der Felder.
Verehrt wird er auch bei Böttchern, Bierbrauern Schmieden, Seifensiedern, Hafnern, Töpfern, Ofensetzer und Schornsteinfegern.
Zusammen mit dem heiligen Laurentius (Gedenktag am 10. August) wurde er als Feuerpatron und auch gegen Einfälle brandschatzender Soldaten an der österreichischen Grenze angerufen.
Das Volksbrauchtum kennt schmuckvolle Ofenkacheln mit der Floriansfigur. Hinterglasbilder und Wand-Sgraffiti zeigen den Heiligen mit einem Wasserkübel in der Hand.
Der nicht sehr fromme Spruch „Heiliger Florian, bewahr mein Haus, zünd’ andere an!“ ist allen bekannt. Doch netter klingt die Wetterregel der Winzer: „Wenn der Florian etwas weint, wird gute Les’ im Keller vereint.“
Denn der Mai soll ja insgesamt nicht zu trocken sein.
Da die Bierbrauer meist eigene Brunnen besaßen, konnte sie diese früher den Feuerwehren zur Verfügung stellen, wenn es brannte.
Mancherorts heißt das Bier auch Florianswasser und bei der Feuerwehr heißt es: „Wir fangen - lieber Florian - nun mit dem zweiten Löschen an“, wenn es nach nach der Arbeit Bier oder Wein gab.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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