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Was bedeutet "Goldener Oktober" ?

Der zehnte Monat, der Oktober, hat viele Überraschungen parat:

farbenprächtige Stimmungen im Herbst,
wohltuende (Altweiber-)Sonne,
gelegentlichen Regen,
reife Früchte,
geselliges Markttreiben,
üppige  Erntedank-Ältäre und
vieles andere mehr.
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  • Der zehnte Monat, der Oktober, hat viele Überraschungen parat:

    farbenprächtige Stimmungen im Herbst,
    wohltuende (Altweiber-)Sonne,
    gelegentlichen Regen,
    reife Früchte,
    geselliges Markttreiben,
    üppige Erntedank-Ältäre und
    vieles andere mehr.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Herbst-Impressionen in Stadt und Land. 

Der zehnte Monat, der Oktober, hat viele Überraschungen parat:

  • farbenprächtige Stimmungen im Herbst,
  • wohltuende (Altweiber-)Sonne,
  • gelegentlichen Regen,
  • reife Früchte,
  • geselliges Markttreiben,
  • üppige  Erntedank-Ältäre und
  • vieles andere mehr.

Erfreuen wir uns am Fest der Sinne
jetzt im Herbst,
im "ausklingenden Altweibersommer und im "Goldenen Oktober!"

Der Ausdruck „Goldener Oktober“ hat in Deutschland eine jahrhundertelange Tradition.

„Goldener Oktober“ und „goldener Herbst“ sind Titulierungen für das meist charakteristische Landschaftsbild im herbstlichen Oktober und allgemein im Herbst.

Die Bezeichnungen beziehen sich auf die in den Herbstmonaten einsetzende Blätterfärbung der Laubwälder. Bei einer gelb-rötlichen Sonneneinstrahlung, insbesondere bei Sonnenauf- oder -untergang, lässt sich ein goldener Farbton erkennen.

Schön empfundene Herbst-Stimmung.

Das Wort „golden“ drückt zugleich aus, dass ein solcher Anblick von vielen Menschen als schön empfunden wird.

Alte Tradition.

Der Ausdruck „Goldener Oktober“ hat in Deutschland eine jahrhundertelange Tradition. Er wurde nachweislich bereits vor mehreren hundert Jahren verwendet, wobei das genaue Datum des Aufkommens nicht gesichert ist.

Der Ausdruck „goldener September“ kommt ebenfalls vor, allerdings deutlich seltener. Hierbei handelt sich augenscheinlich um eine jüngere Analogiebildung zum goldenen Oktober.

„Noch träumen Wald und Wiesen …“

Eduard Mörike hat im Jahr 1827 den goldenen Herbst in seinem berühmten Gedicht „Septembermorgen“ verewigt:

„Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen;
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.“

Gute Fernsicht im Altweibersommer.

Altweibersommer ist die Bezeichnung für eine meteorologische Singularität.
Es handelt sich um eine Phase gleichmäßiger Witterung im Herbst, oft Ende September und Oktober, die durch ein stabiles Hochdruckgebiet und ein warmes Ausklingen des Sommers gekennzeichnet ist. Das kurzzeitig trockenere Wetter erlaubt eine gute Fernsicht, intensiviert den Laubfall und die Laubverfärbung.

Poetische Namen.
Die Herkunft des Wortes ist nicht sicher, zumal neben dem Begriff Altweibersommer auch zahlreiche weitere wie Ähnlsummer, Frauensommer, Mädchensommer, Mettensommer, Mettkensommer, Metjensommer, Nachsommer, Witwensommer, Michaelssommer, Martinssommer, Allerheiligensommer und fliegender Sommer vorkommen, was die sprachgeschichtliche Deutung erschwert.

Spinnennetze im Altweibersommer.

Nach der einen Erklärung leitet sich der Name von Spinnfäden her, mit denen junge Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln  Spinnenflug). Der Flugfaden, den die Spinnen produzieren und auf dem sie durch die Luft schweben, erinnert die Menschen an das graue Haar alter Frauen.

Zweite Jugend bei Frauen.

Mit „weiben“ wurde im Althochdeutschen das Knüpfen der Spinnweben bezeichnet. Nach einer anderen Erklärung liegt dem Wort das Motiv der zweiten Jugend bei Frauen, die als unzeitig und nur kurze Zeit dauernd angesehen wird, zugrunde.

Sommer adé.

An diese letztere Deutung können das schweizerische Witwesömmerli und der bairische Ähnlsummer (‚Großvatersommer‘) angeschlossen werden, vielleicht liegt aber auch das Bild des alten, schwachen Sommers vor.

Andere Begriffe für das Phänomen der milden Herbsttage kann man einfacher deuten, sie sind jedoch zum Teil lediglich weitere sekundäre Interpretationen der – unsicheren – Urbedeutung.

Persönlichkeitsrechte älterer Damen.

So nennt man in norddeutschen Dialekten den Altweibersommer Mettkensommer und ähnlich, die Altweibersommerfäden Metten, Mettken oder Mettjen. Dabei liegt eine Verkleinerungsform von Made vor, das heißt, man hielt sie für Raupengespinste.

Wegen der lautlichen Ähnlichkeit wurde dieser Begriff wohl volksetymologisch zu Mädchen umgedeutet. Auf bestimmte Tage wiederum beziehen sich die Wörter (St.) Michaelssommer (29. September), Allerheiligensommer (1. November) und (St.) Martinssommer (11. November).

Das Landgericht Darmstadt hat im Jahr 1989 festgestellt, dass die Verwendung des Ausdrucks Altweibersommer durch die Medien keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von älteren Damen darstellt.

Volksglauben und Wetterregeln.
Im Volksglauben wurden die Spinnweben der Baldachinspinnen auch für Gespinste von Elfen, Zwergen oder der Nornen gehalten. Als Verursacherin galt aber auch die Jungfrau Maria, die zusammen mit 11.000 Jungfrauen das Land alljährlich um diese Zeit mit Seide überspinnen würden. Daher rühren auch Bezeichnungen dieser Spinnfäden wie Marienhaar, Mariengarn, Marienfaden, Marienseide, Herbstgarn, Sommerseide, Herbstfäden, Liebfrauenfäden, Unserer Lieben Frauen Gespinst, Mutter Gottes Gespinst.

Fäden als Glücksbringer.

Im Volksglauben nahm man an, dass es Glück bringe, wenn sich die Fäden an der Kleidung des Menschen heften würden, und wer sie mit sich herumträgt, werde berühmt werden. Ebenso verheiße es eine baldige Hochzeit, wenn sich fliegende Spinnfäden im Haar eines jungen Mädchens verfangen.

Der Altweibersommer hat in verschiedenen Bauernregeln seinen Niederschlag gefunden, die gutes Wetter verheißen und auf einen angenehmen Herbst schließen lassen.

  • 1. November: Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer ein.
  • 15. November: Der heilige Leopold ist oft noch dem Altweibersommer hold.

„Indian Summer“: Blauer Himmel, warme Witterung, Laubfärbung

Als Indian Summer bezeichnet man eine ungewöhnlich trockene und warme Wetterperiode im späten Herbst auf dem nordamerikanischen Kontinent.

Das Phänomen wird begleitet von einem strahlend blauen Himmel, warmer Witterung und einer besonders intensiven Blattverfärbung in den Laub- und Mischwäldern.

Letzte Farbenpracht vor der Kälte.

Es beschränkt sich auf ein Gebiet, das von den Mittelatlantik-Staaten nördlich nach Neuengland reicht, sodann westlich über das Ohio-Tal und die Region der Großen Seen, den Mittleren Westen der USA, den nördlichen Teil der Great Plains und Kanada, also Gegenden, in denen es eine ausgeprägte Kälteperiode im Winter gibt.

In der öffentlichen Wahrnehmung, in der Werbung und im Tourismus wird der Indian Summer jedoch überwiegend mit den Neuenglandstaaten und Kanada assoziiert.

Phänomen der Blattverfärbung.

„Indian summer“ bezeichnet im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch die Wetterperiode bzw. den Zeitabschnitt im Herbst.

Das Phänomen der Blattverfärbung nennt man „fall foliage“ oder kurz „foliage“, nach dem mittelenglischen „foliage“ (im Sinne von Blatt), das wiederum aus dem lateinischen „folium“ abgeleitet ist.

Ein weiterer umgangssprachlicher Begriff, der damit in Zusammenhang steht, ist „leaf peeping“, das Verfolgen, Beobachten und Fotografieren der Blattverfärbung.

Beginn der Jagd-Saison.

Die Wortherkunft von Indian Summer ist ungeklärt, obwohl verschiedene spekulative Ansichten in der Literatur – und mehr noch im Internet – verbreitet werden. Die Wortschöpfung könnte zum Beispiel von der Haupt-Jagdsaison der nordamerikanischen Ureinwohner im Herbst abgeleitet sein, aber auch von der günstigen Witterung, die Überfälle auf koloniale Siedler noch vor dem Einsetzen des Winters begünstigte.

Die Irokesen erzählen sich die Legende von der Jagd auf den großen Bären. Jeden Herbst verfolgen zwei Jäger den großen Bären, dessen magische Kraft ihn hoch in den Himmel trägt.

Doch die unermüdlichen Jäger und ihr Hund folgen ihm auch dorthin und erlegen ihn nach langer Hatz. Das Blut des Bären tropft auf die Erde und färbt die Blätter des Ahornbaumes rot. Wenn man zum Himmel sieht, kann man den Großen Bären (das aus vier Sternen gebildete Trapez im Sternbild des großen Wagens) und dicht dahinter die beiden Jäger und ihren Hund (die drei Deichselsterne) erkennen.

Indian Summer hat mittlerweile auch in andere Sprachen, zum Beispiel ins Deutsche, unmittelbar Eingang gefunden.

Die typische Herbstwetterlage, die einen schönen Indian Summer auslöst, ist ein ausgedehntes Hochdruckgebiet entlang der amerikanischen Ostküste nach vorangegangenen ersten Nachtfrösten.

Warmluft aus dem Süden und Südwesten der Vereinigten Staaten strömt nach Norden und sorgt für ansteigende Temperaturen. In den meisten Jahren bleibt eine solche Wetterlage für Tage oder gar Wochen stabil, bis ein atlantisches Tiefdruckgebiet mit einer begleitenden Kaltfront für einen Wetterumschwung sorgt.

In der Regel verfärben sich nach den ersten kalten Tagen die Blätter in nördlichen Höhenlagen zuerst.
An den Berghängen Kanadas beginnt die Blattverfärbung bereits Ende August.

Sie schreitet dann kontinuierlich, je nach Wetterlage aber auch sprunghaft, nach Süden voran.

Die typische Fall Foliage beginnt in Alaska und Kanada und verbreitet sich danach über die gesamten Vereinigten Staaten nach Süden, mit dem Schwerpunkt in den Neuenglandstaaten Maine, New Hampshire, Vermont, Massachusetts, Rhode Island und Connecticut.

Den Höhepunkt erreicht die Foliage zwischen Anfang Oktober im Norden und dem späten Oktober im Süden Neuenglands. Selbst in Kalifornien und im Norden Floridas ist die Blattverfärbung auszumachen.

Je nach Witterung können sich die Zeiträume aber verschieben. Starke Kälte und ein früh einsetzender Nachtfrost beschleunigen die Laubfärbung, ein warmer und sonniger Spätsommer mit Tagestemperaturen über 20 °C verlangsamt den Prozess.

Jeder Staat Neuenglands zeigt während des Indian Summers sein eigenes Farbspektrum, abhängig von der Zusammensetzung der Vegetation in den Laubwäldern. Allerdings wird behauptet, die intensivste Färbung fände man in Vermont.

Der Zucker-Ahorn, dessen Blätter sich von grün nach gelb, orange, rot und braun verfärben, ist einer der häufigsten Bäume Neuenglands.

Dessen Verbreitung sorgt für das einzigartige, leuchtende Scharlachrot in den Wäldern, ein Farbspektrum, das in dieser Vielfalt und Leuchtkraft in Europa nicht zu finden ist.

Roland Schönmüller

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Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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