Warum fühlt man sich hier wohl? - MILTENBERG HAT VIELE GESICHTER - 11.08.2017 - Dritte Fortsetzung

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Impressionen aus der Kreisstadt
am Main
und aus der Umgebung.

"Ich bin zum ersten Mal in Miltenberg und komme mit einem Reisebus aus der Schweiz!", berichtet ein Senior, Mitte sechzig.  Eigentlich ist sein Herkunftsland ein Urlaubsparadies par excellence, zwar etwas kostspielig und vielerorts hektisch, doch international beliebt als Erholungsziel in allen Jahreszeiten. 

Seine etwa gleichaltrige Frau ist die Ruhe selbst, schaut aber trotzdem verstohlen auf die Uhr. Die Altstadt Miltenbergs mit den vielen Fachwerkhäusern hat auch sie sehr beeindruckt, ebenso einladend die beiden Museen.

Nachhaltig wirkte die Stadtführung auf das Ehepaar.  Begeistert war man auch von der Mildenburg mit der wunderbaren Aussicht und den sehenswerten Exponanten.

Jetzt freuen sie sich auf einige Einkäufe (Textilien, Mitbringsel) in der Fußgängerzone und auf einen Kaffee mit Kuchen vor dem Gasthaus zum Riesen.

Andere Besucher aus Australien, Großbritannien oder aus den USA sind ebenso fasziniert von den Jahrhunderten, die auf sie mit altehrwürdigen Jahreszahlen herabschauen: vor allem am Marktplatz mit dem plätscherndem Renaissance-Brunnen oder im Schwarzviertel.

Natürlich fühlen sich auch die meisten einheimischen Bürgerinnen und Bürger hier wohl. Vor allem die sozialen Kontakte erscheinen ihnen wichtig. Man grüßt Bekannte, bleibt stehen und unterhält sich über "Gott und die Welt", tauscht Neuigkeiten aus, berichtet von eigenen Wehwehchen oder Befindlichkeiten.

Und: Nicht zu vergessen! Man freut sich auf die Michels-Mess', die am FREITAG, DEM 25. AUGUST 2017 startet.

Bekanntlich weckt das Wort Heimat in jedem Menschen andere Gefühle, Emotionen und Erinnerungen.  Vielfach wurde der Heimatbegriff missbraucht, verkitscht und so oft besungen, als trüge das Wort eine Lederhose unterm Dirndl.

Heimat ist für die einen ein Ort, für andere ein Duft, ein Geschmack oder die Liebe.

Jeder dritte Deutsche möchte 2017 Urlaub in der Heimat machen.

Auf der weltweit größten Tourismus-Messe , der ITB in Berlin, hieß der Gewinner DEUTSCHLAND.

In einer Welt, die kaum noch Geheimnisse kennt, wo wir thailändisch zu Mittag essen und am Abend beim Italiener oder Griechen zum Essen gehen können, liegt das Unbekannte oft so nah.

In den heutigen Zeiten, wo Tunesien, Ägypten oder die Türkei als Urlaubsziel unsicher erscheinen, entdecken die deutschen Bündesbürger wieder das nahe Glück.


Deutschland wird zum Abenteuer.

Erholung, Abenteuer, Entspannung, Kultur und Genuss (fast ohne Ende) - das bietet das Reiseziel um die Ecke - Deutschland.

Die Heimat als Urlaubsparadies  lernen  - so die Umfragen und Statistiken - immer mehr Deutsche und auch Mitteleuropäer  lieben.

Die Buchungszahlen für deutsche Ferienwohnungen und Hotels
gehen seit Jahren nach oben. Das Gefühl, im Ausland  womöglich nicht sicher zu sein, wird derzeit im August und September 2017 diesen Trend verstärken.

Dem Boom zum Trotz: zwischen Zugspitze und Helgoland, zwischen Oder und Rhein lässt sich sich noch manches Ferien-Refugium entdecken - so auch in unserer Region im Dreiländereck Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.

"Hier kann man die Seele durchatmen lassen!", resümiert schmunzelnd die Schweizer Bus-Touristin. Ihr Mann nickt zustimmend.

Die Entdeckung des nahen Glücks

Was sind Beweggründe, warum derzeit viele Menschen innerhalb der Landesgrenzen Urlaub machen wollen?

Sicherlich spielt die Sicherheit eine große Rolle. Die Furcht vor Anschlägen besteht immer noch - vor allen in gefährdeten Ländern und Städten.

Auch Klimaänderung und Erd-Erwärmung tragen dazu bei, dass man lieber in der vertrauten Region bleiben möchte.

Angst besteht auch weiterhin trotz aller Vorsorge vor Ansteckungen mit Viren.

Psychologen sprechen hierbei von Vermeidungsgründen.

Sten Nadolny, der bekannter Schriftsteller („ Roman „Netzkarte“,
Weltbesteller „Die Entdeckung der Langsamkeit“) registriert außerdem ein anderes, e
her positives Phänomen und Motiv: die Lust am Entdecken.

Ohne Neugier
- so der Autor - sei das Leben, ganz besonders im eigenen Land , zwar möglich, aber sinnlos.

Nadolny wörtlich: „Durch das eigene Land zu reisen, das verbindet sich immer mit unserer Identität, mit dem persönlichen Gewordensein und Weitermachen.“

Der bekannte Schriftsteller Sten Nadolny beschrieb in seinem ersten Roman „Netzkarte“ eigene Expeditionen ins Vertraute. Er erzählt hierbei seine Eindrücke und Erfahrungen von einer nur durch Lust und Launen gelenkten Bahnreise frei und quer durch Deutschland.

Seine Erkenntnis:

Mitten im Erwarteten und Vertrauten sollte man Neues entdecken
und ins Herz schließen.

Es gleiche dem Sich-Verlieben, das ja auch nicht vom Himmel
falle,
es brauche Umgebung,
günstige Vorzeichen,
Offenheit und (…)
etwas Mut.

All das empfehle sich auch bei der Fortbewegung im eigenen Land. 

Weitere Bilder und Informationen folgen!

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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